Milo's Taufe

Taufspruch

Denn ihr seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages.
1. Thessalonicher 5,5

Taufansprache

„Der Vater eines Täuflings hat nach der Lesung des Textes aus dem Markusevangelium 10,13-16 (Jesus und die Kinder) einen Brief an Markus geschrieben:

Lieber Markus!

Ich möchte Dir eimal schreiben, was Dein Text von der Segnung der Kinder in mir wachgerufen hat:

Bei der Schilderung dieser Begebenheit kann ich gut mit denen mitfühlen, die ihre Kinder zu Jesus bringen wollen, damit er ihnen die Hände auflege. Sie wollen damit Jesus das kostbarste Gut anvertrauen, das sie haben. Sie erhoffen vielleicht eine besondere Stärkung und den Schutz Gottes für ihre Kinder.

Weshalb die Jünger so schroff reagieren, ist mir nicht klar, doch bin ich sehr froh zu hören, dass Jesus sich eindeutig auf die Seite der Kinder stellt. Er spricht nicht von putzigen, kleinen Geschöpfen, auf die man freundlicherweise Rücksicht nehmen solle, sondern stellt ihr Wesen in den Mittelpunkt, ja stellt sie sogar als Beispiel dar für die Erwachsenen.

So steckt also im Wesen der Kinder ein Stück vom Wesen Gottes. Wenn ich Kindern nahe sein darf und mich ihrer Eigenart vergewissere, bin ich Gott nahe. Dies empfinde ich am tiefsten bei unseren eigenen Kindern. Gott hat uns Eltern die Kinder anvertraut, dass wir sie in seinem Sinne grossziehen. Das ist mit viel Mühe verbunden, doch wird dies vielfach entschädigt durch das Erleben der Kinder.

Wir können viel lernen von den Kindern, u.a. auch: das Reich Gottes annehmen wie ein Kind. So wie Kinder ihr absolutes Vertrauen in die Eltern setzen, wie sie ihrer Umwelt in einer natürlichen Offenheit begegnen, wie sie in einer umfassenden Lebensbejahung leben, so können wir Erwachsenen unser Vertrauen auf Gott setzen und dadurch dem Reich Gottes nahe kommen.

Es ist schön zu hören, dass Jesus sich nicht nur mit Worten um die Kinder kümmert, sondern sie in die Arme nimmt, ihnen die Hände auflegt und sie segnet. Der körperliche Ausdruck von Gefühlen gehört zum Wesen des Kindes. Jesus hat es erkannt und gelebt. Er kannte sich aus mit Kindern, er weiss vom Wesen des Menschseins. Ich bin froh, einen solchen Gott zu haben und mit unseren Kindern leben zu können.”

Tauflieder

I. Kind, du bist uns anvertraut

1. Kind, du bist uns anvertraut, wozu werden wir dich bringen?
Wenn du deine Wege gehst, wessen Lieder wirst du singen?
Welche Worte wirst du sagen und an welches Ziel dich wagen?

2. Kampf und Krieg zerreißt die Welt, einer drückt den andern nieder.
Dabei zählen Macht und Geld, Klugheit und gesunde Glieder.
Mut und Freiheit das sind Gaben, die wir bitter nötig haben.

3. Freunde wollen wir dir sein, sollst des Frieden Brücken bauen.
Denke nicht du stehst allein, kannst der Macht der Liebe trauen.
Taufen dich in Jesu Namen. Er ist unsre Hoffnung. Amen.

II. Ich bin getauft auf Deinen Namen

1. Ich bin getauft auf deinen Namen,
Gott Vater, Sohn und Heil'ger Geist,
Ich bin gezählt zu deinem Samen,
Zum Volk, das dir geheiligt heißt,
Ich bin in Christum eingesenkt,
Ich bin mit seinem Geist beschenkt.

2. Du hast zu deinem Kind und Erben,
Mein lieber Vater, mich erklärt,
Du hast die Frucht von deinem Sterben,
Mein treuer Heiland, mir gewährt.
Du willst in aller Not und Pein,
O guter Geist, mein Tröster sein.

3. Doch habe ich dir Furcht und Liebe,
Treu' und Gehorsam zugesagt,
Ich hab' aus deines Geistes Triebe
Dein Eigentum zu sein gewagt,
Hingegen sagt' ich bis ins Grab
Des Satans schnöden Werken ab.

4. Mein treuer Gott, auf deiner Seite
Bleibt dieser Bund wohl feste stehn;
Wenn aber ich ihn überschreite,
So laß mich nicht verlorengehn!
Nimm mich, dein Kind, zu Gnaden an,
Wenn ich hab' einen Fall getan!

5. Ich gebe dir, mein Gott, aufs neue
Leib, Seel' und Herz zum Opfer hin.
Erwecke mich zu neuer Treue
Und nimm Besitz von meinem Sinn;
Es sei in mir kein Tropfen Blut,
Der nicht, Herr, deinen Willen tut.

6. Weich, weich, du Fürst der Finsternissen,
Ich bleibe mit dir unvermengt.
Hier ist zwar ein befleckt Gewissen,
Jedoch mit Jesu Blut besprengt.
Weich, eitle Welt, du Sünde, weich,
Gott hört es, ich entsage euch.

7. Laß diesen Vorsatz nimmer wanken,
Gott Vater, Sohn und Heil'ger Geist!
Halt mich in deines Bundes Schranken,
Bis mich dein Wille sterben heißt!
So leb' ich dir, so sterb' ich dir,
So lob' ich dich dort für und für.

IIIa. Morning has broken (Englisch)

1. Morning has broken like the first morning,
blackbird has spoken like the first bird.
Praise for the singing, praise for the morning,
praise for them springing fresh from the world.

2. Sweet the rain's new fall, sunlit from heaven,
like the first dewfall, on the first grass.
Praise for the sweetness of the wet garden,
sprung in completeness where his feet pass.

3. Mine is the sunlight, mine is the morning,
born of the one light Eden saw play.
Praise with elation, praise evŐry morning,
God's recreation of the new day.

4. Morning has broken like the first morning,
blackbird has spoken like the first bird.
Praise for the singing, praise for the morning,
praise for them springing fresh from the world.

IIIb. Morning has broken (Deutsch)

1. Morgenlicht leuchtet, rein wie am Anfang.
Frühlied der Amsel, Schöpferlob klingt.
Dank für die Lieder, Dank für den Morgen,
Dank für das Wort, dem beides entspringt.

2. Sanft fallen Tropfen, sonnendurchleuchtet.
So lag auf erstem Gras erster Tau.
Dank für die Spuren Gottes im Garten,
grünende Frische, vollkommnes Blau.

3. Mein ist die Sonne, mein ist der Morgen,
Glanz, der zu mir aus Eden aufbricht!
Dank überschwenglich, Dank Gott am Morgen!
Wiedererschaffen grüsst uns sein Licht.

4. Morgenlicht leuchtet, rein wie am Anfang.
Frühlied der Amsel, Schöpferlob klingt.
Dank für die Lieder, Dank für den Morgen,
Dank für das Wort, dem beides entspringt.

Prälat Gosipovic, Herz-Jesu Kirche Aachen am Sonntag, den 6. September 2003 von 15 bis 16 Uhr