1,2 Hört, ihr Himmel, und horch auf, du Erde! Denn der HERR
hat geredet: Ich habe Kinder großgezogen und auferzogen, sie aber
haben mit mir gebrochen. 1,3 Ein Rind kennt seinen Besitzer und
ein Esel die Krippe seines Herrn. Israel [aber] hat keine Erkenntnis, mein
Volk hat keine Einsicht. 1,4 Wehe, sündige Nation, schuldbeladenes
Volk, Geschlecht von Übeltätern, verderbenbringende Kinder! Sie
haben den HERRN verlassen, haben den Heiligen Israels verworfen, sie haben
sich nach hinten abgewandt. - 1,5 Wohin wollt ihr noch geschlagen
werden, die ihr [eure] Widerspenstigkeit [nur] vermehrt? Das ganze Haupt
ist krank, und das ganze Herz ist siech. 1,6 Von der Fußsohle
bis zum Haupt ist keine heile Stelle an ihm: Wunden und Striemen und frische
Schläge; sie sind nicht ausgedrückt und nicht verbunden, noch
mit Öl gelindert. 1,7 Euer Land ist eine Öde, eure Städte
sind mit Feuer verbrannt; euer Ackerland - Fremde verzehren [seine Frucht]
vor euren Augen; eine Öde ist es wie bei einer Umkehrung durch Fremde.
1,8
Und die Tochter Zion ist übriggeblieben wie eine Laubhütte im
Weinberg, wie eine Nachthütte im Gurkenfeld, wie eine belagerte Stadt.
1,9 Hätte der HERR der Heerscharen uns nicht einen ganz kleinen
Überrest gelassen, wie Sodom wären wir, Gomorra wären wir
gleich.
1,21 Wie ist zur Hure geworden die treue Stadt! Sie war voller Recht; Gerechtigkeit wohnte darin, und jetzt Mörder! 1,22 Dein Silber ist zu Schlacke geworden, dein edler Wein mit Wasser gepanscht. 1,23 Deine Obersten sind Widerspenstige und Diebesgesellen, jeder von ihnen liebt Bestechungen und jagt Geschenken nach. Der Waise verschaffen sie nicht Recht, und der Rechtsstreit der Witwe kommt nicht vor sie.
1,24 Darum spricht der Herr, der HERR der Heerscharen, der Mächtige
Israels: Wehe! Ich werde mich weiden an meinen Gegnern und Rache nehmen
an meinen Feinden. 1,25 Und ich werde meine Hand gegen dich wenden
und werde deine Schlacken ausschmelzen wie mit Pottasche und all deine
Schlacke beseitigen. 1,26 Ich will deine Richter wiederherstellen
wie in der ersten [Zeit] und deine Ratgeber wie im Anfang. Danach wird
man dich nennen: Stadt der Gerechtigkeit, treue Stadt. 1,27 Zion
wird erlöst werden durch Recht und die, die in ihm umkehren, durch
Gerechtigkeit.
1,28 Aber Zerbruch [trifft die] Abtrünnigen
und Sünder alle miteinander; und die den HERRN verlassen, werden umkommen.
1,29
Denn sie werden beschämt werden wegen der Terebinthen, die ihr begehrt,
und ihr werdet schamrot werden wegen der Gärten, die ihr erwählt
habt. 1,30 Denn ihr werdet sein wie eine Terebinthe, deren Laub
verwelkt ist, und wie ein Garten, der kein Wasser hat. 1,31 Und
der Starke wird zu Werg werden und sein Tun zum Funken; und beide miteinander
werden sie brennen, und niemand wird löschen.
2,2 Und es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses des HERRN feststehen als Haupt der Berge und erhaben sein über die Hügel; und alle Nationen werden zu ihm strömen. 2,3 Und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, laßt uns hinaufziehen zum Berg des HERRN, zum Haus des Gottes Jakobs, daß er uns auf Grund seiner Wege belehre und wir auf seinen Pfaden gehen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und das Wort des HERRN von Jerusalem. 2,4 Und er wird richten zwischen den Nationen und für viele Völker Recht sprechen. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Speere zu Winzermessern. Nicht [mehr] wird Nation gegen Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen.
2,5 Haus Jakob, kommt, laßt uns im Licht des HERRN leben! Gericht am Tag des HERRN
2,6 Ja, du hast dein Volk, das Haus Jakob, aufgegeben. Denn sie sind voll [von Wahrsagern] aus dem Osten und sind Zauberer wie die Philister, und mit den Kindern der Fremden schlagen sie in die Hände. 2,7 Sein Land wurde voll von Silber und Gold, und seine Schätze haben kein Ende. Sein Land wurde voll von Pferden, und seine Wagen haben kein Ende. 2,8 Sein Land wurde voll von Götzen. Man wirft sich nieder vor dem Werk seiner Hände, vor dem, was seine Finger gemacht haben. 2,9 Da wird der Mensch gebeugt und der Mann erniedrigt. Und du mögest ihnen nicht vergeben! 2,10 Verkriech dich in den Fels und halte dich im Staub versteckt vor dem Schrecken des HERRN und vor der Pracht seiner Majestät! 2,11 Die stolzen Augen des Menschen werden erniedrigt, und der Hochmut des Mannes wird gebeugt werden. Aber der HERR wird hoch erhaben sein, er allein, an jenem Tag.
2,12 Denn der HERR der Heerscharen hat [sich] einen Tag [vorbehalten]
über alles Hoffärtige und Hohe und über alles Erhabene,
daß es erniedrigt werde; 2,13 über alle Zedern des Libanon,
die hohen und erhabenen, und über alle Eichen Basans; 2,14
über alle hohen Berge und über alle erhabenen Hügel; 2,15
über jeden hohen Turm und über jede steile Mauer; 2,16
über alle Tarsis-Schiffe und über alle kostbaren Boote. 2,17
Und der Stolz des Menschen wird gebeugt und der Hochmut des Mannes erniedrigt
werden. Und der HERR wird hoch erhaben sein, er allein, an jenem Tag. 2,18
Und die Götzen - [mit ihnen] ist es völlig aus. 2,19 Da
wird man sich in Felsenhöhlen und in Erdlöchern verkriechen vor
dem Schrecken des HERRN und vor der Pracht seiner Majestät, wenn er
sich aufmacht, die Erde zu schrecken. 2,20 An jenem Tag wird der
Mensch seine silbernen Götzen und seine goldenen Götzen, die
man ihm zum Anbeten gemacht hat, den Spitzmäusen und den Fledermäusen
hinwerfen, 2,21 um sich in die Felsspalten und Steinklüfte
zu verkriechen vor dem Schrecken des HERRN und vor der Pracht seiner Majestät,
wenn er sich aufmacht, die Erde zu schrecken. 2,22 Laßt ab
vom Menschen, in dessen Nase [nur] ein Hauch ist! Denn wofür ist er
zu achten?
3,13 Der HERR steht da zum Rechtsstreit, und er tritt auf, um die Völker zu richten. 3,14 Der HERR wird ins Gericht gehen mit den Ältesten seines Volkes und dessen Obersten: Ihr, ihr habt den Weinberg abgeweidet, das dem Elenden Geraubte ist in euren Häusern. 3,15 Was [fällt] euch [ein]? Mein Volk zertretet ihr, und das Gesicht der Elenden zermalmt ihr! spricht der Herr, der HERR der Heerscharen.
3,16 Und der HERR sprach: Weil die Töchter Zions hochmütig
sind und mit hochgerecktem Hals dahergehen und verführerische Blicke
werfen, [weil sie] trippelnd einherstolzieren und mit ihren Fußspangen
klirren: 3,17 deshalb wird der Herr den Scheitel der Töchter
Zions grindig machen, und der HERR wird ihre Stirn entblößen.
3,18
An jenem Tag wird der Herr wegnehmen den Schmuck der Fußspangen und
Stirnbänder und Halbmonde; 3,19 die Ohrgehänge und Armketten
und Schleier; 3,20 die Kopfbunde und Schrittkettchen und Gürtel
und Riechfläschchen und Amulette; 3,21 die Fingerringe und
Nasenringe; 3,22 die Prachtkleider und Mäntel und Umschlagtücher
und Beutel; 3,23 die Handspiegel und Hemden und Turbane und Überwürfe.
3,24
Und es wird geschehen, statt des Wohlgeruchs wird Moder sein und statt
des Gürtels ein Strick, statt des Lockenwerks eine Glatze und statt
des Prunkgewandes ein umgürteter Sack, ein Brandmal statt Schönheit.
3,25 Deine Männer werden durchs Schwert fallen und deine Helden
im Krieg. 3,26 Da werden ihre Tore klagen und trauern, und vereinsamt
sitzt sie am Boden.
5,3 Und nun, Bewohner von Jerusalem und Männer von Juda,
richtet doch zwischen mir und meinem Weinberg! 5,4 Was war an meinem
Weinberg noch zu tun, und ich hätte es nicht an ihm getan? Warum habe
ich erwartet, daß er Trauben bringe, und er brachte schlechte Beeren?
5,5
Nun, so will ich euch denn mitteilen, was ich mit meinem Weinberg tun werde:
Seinen Zaun [will ich] entfernen, daß er abgeweidet wird, seine Mauer
niederreißen, daß er zertreten wird. 5,6 Ich werde ihn
zur Wüstenei machen. Er soll nicht beschnitten und nicht behackt werden,
in Dornen und Disteln soll er aufgehen. Und ich will den Wolken befehlen,
daß sie keinen Regen auf ihn regnen lassen. 5,7 Denn der Weinberg
des HERRN der Heerscharen ist das Haus Israel, und die Männer von
Juda sind die Pflanzung seiner Lust. Und er wartete auf Rechtsspruch, und
siehe da: Rechtsbruch; auf Gerechtigkeit, und siehe da: Geschrei über
Schlechtigkeit.
5,13 Darum wird mein Volk gefangen wegziehen aus Mangel an Erkenntnis. Seine Vornehmen sind Hungerleider, und seine lärmende Menge ist ausgedörrt vor Durst. 5,14 Darum sperrt der Scheol seinen Schlund weit auf und reißt seinen Rachen auf ohne Maß. Und hinabfährt seine Pracht und sein Getümmel und sein Lärm und wer darin frohlockt. 5,15 Da wird der Mensch gebeugt und der Mann erniedrigt, und die Augen der Hochmütigen werden erniedrigt. 5,16 Und der HERR der Heerscharen wird im Gericht erhaben sein, und Gott, der Heilige, sich heilig erweisen in Gerechtigkeit. - 5,17 Und Lämmer werden [dort] weiden wie auf ihrer Trift, und Ziegen nähren sich in den Trümmerstätten der Vertriebenen.
5,18 Wehe denen, die die Schuld herbeiziehen mit Stricken des Nichts, und die Sünde wie mit Wagenseilen! 5,19 Die da sagen: Es eile, es komme rasch sein Werk, damit wir es sehen! Und der Ratschluß des Heiligen Israels nahe heran und komme, damit wir ihn erkennen! 5,20 Wehe denen, die das Böse gut nennen und das Gute böse; die Finsternis zu Licht machen und Licht zu Finsternis; die Bitteres zu Süßem machen und Süßes zu Bitterem! 5,21 Wehe denen, die in ihren eigenen Augen weise sind und sich selbst für verständig halten! 5,22 Wehe denen, die Helden sind im Weintrinken und tapfere Männer im Mischen von Rauschtrank; 5,23 die den Ungerechten wegen eines Bestechungsgeschenkes gerecht sprechen, den Gerechten aber ihre Gerechtigkeit absprechen!
5,24 Darum, wie des Feuers Zunge die Stoppeln verzehrt und dürres Gras in der Flamme zusammensinkt, so wird ihre Wurzel wie Moder werden und ihre Blüte auffliegen wie Staub. Denn sie haben das Gesetz des HERRN der Heerscharen verworfen und das Wort des Heiligen Israels verschmäht. 5,25 Darum ist der Zorn des HERRN gegen sein Volk entbrannt, und er hat seine Hand gegen sie ausgestreckt und sie geschlagen. Und die Berge erbebten, und ihre Leichen lagen wie Kehricht mitten auf den Straßen. Bei alledem hat sein Zorn sich nicht gewandt, und noch ist seine Hand ausgestreckt.
5,26 Und er wird ein Feldzeichen aufrichten für die Nation
in der Ferne, und er wird sie herbeipfeifen vom Ende der Erde; und siehe,
eilends, schnell wird sie kommen. 5,27 Kein Erschöpfter und
kein Stürzender ist bei ihr; nicht schlummert noch schläft sie;
keinem löst sich der Gürtel von seinen Lenden, [und] keinem zerreißt
der Riemen seiner Schuhe. 5,28 Ihre Pfeile sind geschärft und
all ihre Bogen gespannt, die Hufe ihrer Pferde sind Kieselsteinen gleich
und ihre Räder gleich dem Wirbelwind. 5,29 Ihr Gebrüll
ist wie das einer Löwin, sie brüllt wie die Junglöwen. Und
sie knurrt und packt die Beute und bringt sie in Sicherheit, und kein Retter
ist da. 5,30 Und sie knurrt über ihr an jenem Tag wie das Tosen
des Meeres. Dann blickt man zur Erde, und siehe, angstvolle Finsternis;
und das Licht ist verfinstert durch ihr Gewölk.
6,8 Und ich hörte die Stimme des Herrn, der sprach: Wen
soll ich senden, und wer wird für uns gehen? Da sprach ich: Hier bin
ich, sende mich! 6,9 Und er sprach: Geh hin und sprich zu diesem
Volk: Hören, ja, hören sollt ihr und nicht verstehen! Sehen,
ja, sehen sollt ihr und nicht erkennen!
6,10 Mache das Herz dieses
Volkes fett, mache seine Ohren schwer[hörig], und verklebe seine Augen:
damit es mit seinen Augen [nicht] sieht und mit seinen Ohren [nicht] hört
und sein Herz [nicht] einsichtig wird und es [nicht] umkehrt und Heilung
für sich findet! 6,11 Da sagte ich: Wie lange, Herr? Und er
sprach: Bis die Städte verwüstet sind, ohne Bewohner, und die
Häuser ohne Menschen und das Land zur Öde verwüstet ist.
6,12
Der HERR wird die Menschen weit fortschicken, und die Verlassenheit mitten
im Land wird groß sein. 6,13 Und ist noch ein Zehntel darin,
so wird es wieder dem Niederbrennen anheimfallen wie die Terebinthe und
wie die Eiche, an denen beim Fällen ein Stumpf [bleibt] - ein heiliger
Same ist sein Stumpf.
7,10 Und der HERR fuhr fort, zu Ahas zu reden, und sprach: 7,11 Fordere dir ein Zeichen vom HERRN, deinem Gott! In der Tiefe fordere es oder oben in der Höhe! 7,12 Ahas aber sagte: Ich will nicht fordern und will den HERRN nicht prüfen. 7,13 Da sprach er: Hört doch, Haus David! Ist es euch zu wenig, Menschen zu ermüden, daß ihr auch meinen Gott ermüdet? 7,14 Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird seinen Namen Immanuel nennen. 7,15 Rahm und Honig wird er essen, bis er weiß, das Böse zu verwerfen und das Gute zu wählen. 7,16 Denn ehe der Junge weiß, das Böse zu verwerfen und das Gute zu wählen, wird das Land verlassen sein, vor dessen beiden Königen dir graut. 7,17 Der HERR wird über dich, über dein Volk und über das Haus deines Vaters Tage kommen lassen, wie sie nicht gekommen sind seit dem Tag, an dem Ephraim sich von Juda getrennt hat: den König von Assur.
7,18 Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird der HERR die
Fliege, die am Ende der Ströme Ägyptens, und die Biene, die im
Land Assur ist, herbeipfeifen. 7,19 Dann werden sie kommen und sich
alle niederlassen in den Tälern der Schluchten und in den Spalten
der Felsen, in allen Dornsträuchern und an allen Tränkplätzen.
7,20 An jenem Tag wird der Herr durch das Schermesser, das auf der
anderen Seite des Stromes gedungen wurde, [nämlich] durch den König
von Assur, das Haupt scheren und das Haar der Beine, ja, auch den Bart
wird es wegnehmen.
7,21 An jenem Tag wird es geschehen, da wird
einer eine junge Kuh und zwei Schafe am Leben erhalten.
7,22 Und
es wird geschehen, wegen der Menge der Milch, die sie geben, wird er Rahm
essen, ja, Rahm und Honig wird jeder essen, der im Land übriggeblieben
ist. 7,23 Und es wird an jenem Tag geschehen, daß jeder Ort,
wo tausend Weinstöcke [im Wert] von tausend Silber[schekeln] stehen,
den Dornen und Disteln gehört.
7,24 [Nur] mit Pfeilen und Bogen
wird man dorthin kommen, denn zu Dornen und Disteln wird das ganze Land
werden. 7,25 Und [auf] alle Berge, die mit der Hacke behackt werden,
dahin wirst du nicht kommen aus Furcht vor Dornen und Disteln. Und sie
werden ein Ort sein, an den man Rinder treibt und der von Schafen zertreten
wird.
8,5 Und der HERR fuhr fort, weiter zu mir zu reden: 8,6 Weil dieses Volk die Wasser von Siloah verworfen, die still dahinfließen, und Freude hat an Rezin und dem Sohn des Remalja: 8,7 darum, siehe, läßt der Herr die mächtigen und großen Wasser des Stromes über sie heraufsteigen - den König von Assur und all seine Herrlichkeit. Er wird heraufsteigen über all seine Betten und über all seine Ufer gehen. 8,8 Und er wird über Juda dahinfahren, [alles] überschwemmen und überfluten; bis an den Hals wird er reichen. Und die Spanne seiner Flügel wird die Weite deines Landes füllen, Immanuel!
8,9 Tobt, ihr Völker, und erschreckt! Und horcht auf, all ihr fernen [Bewohner] der Erde! Gürtet euch und erschreckt, gürtet euch und erschreckt! 8,10 Schmiedet einen Plan, er geht in die Brüche! Beredet die Sache, sie wird nicht zustande kommen! Denn Gott ist mit uns. 8,11 Denn so hat der HERR zu mir gesprochen, als [seine] Hand [mich] packte und er mich davor warnte, auf dem Weg dieses Volkes zu gehen: 8,12 Ihr sollt nicht alles Verschwörung nennen, was dieses Volk Verschwörung nennt. Das, was sie fürchten, sollt ihr nicht fürchten und nicht [davor] erschrecken. 8,13 Den HERRN der Heerscharen, den sollt ihr heiligen! Er sei eure Furcht, und er sei euer Schrecken! 8,14 Und er wird zum Heiligtum sein und zum Stein des Anstoßes und zum Fels des Strauchelns für die beiden Häuser Israel, zum Klappnetz und zur Falle für die Bewohner Jerusalems. 8,15 Und viele unter ihnen werden stürzen, werden fallen und zerbrechen, verstrickt und gefangen werden. - 8,16 Binde die Offenbarung zusammen, versiegele die Weisung unter meinen Jüngern! - 8,17 Und ich will auf den HERRN harren, der sein Angesicht vor dem Haus Jakob verbirgt, und will auf ihn hoffen.
8,18 Siehe, ich und die Kinder, die der HERR mir gegeben hat, wir sind zu Zeichen und zu Wundern in Israel [geworden] vom HERRN der Heerscharen, der auf dem Berg Zion wohnt. 8,19 Und wenn sie zu euch sagen: Befragt die Totengeister und die Wahrsagegeister, die da flüstern und murmeln! [, so antwortet:] Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen? [Soll es etwa] für die Lebenden die Toten [befragen]? 8,20 Hin zur Weisung und zur Offenbarung! Wenn sie nicht nach diesem Wort sprechen, dann gibt es für sie keine Morgenröte.
8,21 Man wird darin umherziehen, bedrückt und hungrig. Und
es wird geschehen, wenn man Hunger leidet, dann wird man von Wut übermannt
werden und seinen König und seinen Gott verfluchen. Und man wird sich
nach oben wenden 8,22 und wird zur Erde blicken: und siehe, [da
ist] Not und Finsternis, bedrängendes Dunkel, und in dichte Finsternis
ist man hineingestoßen.
9,12 Aber das Volk kehrt nicht um zu dem, der es schlägt, und den HERRN der Heerscharen suchen sie nicht. 9,13 Da haut der HERR von Israel Kopf und Schwanz ab, Palmzweig und Binse an einem Tag. 9,14 Der Älteste und Angesehene, er ist der Kopf; und der Prophet, der Lüge lehrt, er ist der Schwanz. 9,15 Denn die Führer dieses Volkes werden zu Verführern und die von ihnen Geführten zu Verwirrten. 9,16 Darum wird sich der Herr über dessen junge Männer nicht freuen, und über seine Waisen und Witwen wird er sich nicht erbarmen. Denn sie alle sind Gottlose und Übeltäter, und jeder Mund redet Torheit. - Bei alledem wendet sich sein Zorn nicht ab, und noch ist seine Hand ausgestreckt.
9,17 Denn die Gottlosigkeit brennt wie Feuer: Dornen und Disteln
verzehrt sie und zündet in den Dickichten des Waldes, daß sie
emporwirbeln als hoch aufsteigender Rauch. 9,18 Durch den Grimm
des HERRN der Heerscharen ist das Land verbrannt, und das Volk ist wie
ein Fraß des Feuers geworden; keiner hat Mitleid mit dem andern.
9,19
Und man verschlingt zur Rechten und hungert, und man frißt zur Linken
und wird nicht satt. Jeder frißt das Fleisch seines Nächsten:
9,20
Manasse den Ephraim, und Ephraim den Manasse; diese miteinander zusammen
[aber fallen] über Juda her. - Bei alledem wendet sich sein Zorn nicht
ab, und noch ist seine Hand ausgestreckt.
10,5 Wehe, Assur, Rute meines Zorns! Und der Stock meines Zorns - in ihrer Hand ist er. 10,6 Gegen eine gottlose Nation sende ich ihn, und gegen das Volk meines Grimmes entbiete ich ihn, Raub zu rauben und Beute zu erbeuten und es zertreten zu lassen wie Straßenkot. 10,7 Er aber meint es nicht so, und sein Herz denkt nicht so, sondern zu verheeren hat er im Sinn und nicht wenige Nationen auszurotten. 10,8 Denn er sagt: Sind meine Oberste nicht allesamt Könige? 10,9 Ist Kalne nicht wie Karkemisch, Hamat nicht wie Arpad, Samaria nicht wie Damaskus? 10,10 Wie meine Hand die Königreiche der Götzen erreicht hat - und ihre geschnitzten Bilder waren mehr als die von Jerusalem und von Samaria -, 10,11 werde ich nicht, wie ich Samaria und seinen Götzen getan habe, ebenso Jerusalem und seinen Götzenbildern tun?
10,12 Aber es wird geschehen, wenn der Herr sein ganzes Werk
am Berg Zion und an Jerusalem vollendet hat, wird er die Frucht des überheblichen
Herzens des Königs von Assur heimsuchen und den hochmütigen Stolz
seiner Augen. 10,13 Denn er hat gesagt: Durch die Kraft meiner Hand
habe ich es getan und durch meine Weisheit, denn ich bin verständig.
Und ich beseitige die Grenzen der Völker und plündere ihre Schätze
und stoße die Bewohner hinab wie ein Starker. 10,14 Meine
Hand hat den Reichtum der Völker erreicht wie ein Nest. Und wie man
verlassene Eier zusammenrafft, so habe ich die ganze Erde zusammengerafft:
da war keiner, der mit dem Flügel schlug oder den Schnabel aufriß
und piepste. - 10,15 Rühmt sich die Axt gegen den, der damit
haut? Oder brüstet sich die Säge gegen den, der sie zieht? Als
schwänge ein Stock den, der ihn hochhebt, als ob ein Stab den hochhöbe,
der kein Holz ist! 10,16 Darum wird der Herr, der HERR der Heerscharen,
Schwindsucht senden unter seine Fetten, und unter seiner Herrlichkeit wird
ein Brand auflodern wie ein Feuerbrand.
10,17 Und das Licht Israels
wird zum Feuer werden und sein Heiliger zur Flamme; die wird seine Dornen
und seine Disteln in Brand setzen und verzehren an einem Tag. 10,18
Und man wird die Herrlichkeit seines Waldes und seines Fruchtgartens von
der Seele bis zum Fleisch vernichten, und es wird sein, wie wenn ein Kranker
dahinsiecht. 10,19 Dann wird der Rest der Bäume seines Waldes
zu zählen sein: ein Junge könnte sie aufschreiben.
10,24 Darum, so spricht der Herr, der HERR der Heerscharen: Fürchte dich nicht, mein Volk, das in Zion wohnt, vor Assur, der dich mit dem Stock schlägt und seinen Stab gegen dich erhebt in der Art Ägyptens! 10,25 Denn nur noch eine ganz kurze Weile, dann wird der Grimm zu Ende sein, und mein Zorn [richtet sich] auf ihre Vernichtung. 10,26 Und der HERR der Heerscharen wird über ihn die Geißel schwingen wie bei der Niederlage Midians am Felsen Oreb und seinen Stab über das Meer, und er wird ihn erheben in der Art Ägyptens. 10,27 An jenem Tag wird es geschehen, da weicht seine Last von deiner Schulter, und sein Joch wird von deinem Hals weggerissen, und vernichtet wird das Joch vor dem Fett.
10,28 Er kommt auf Ajat zu, zieht durch Migron; in Michmas läßt
er seinen Troß. 10,29 Sie ziehen durch die Schlucht, `Geba
sei unser Nachtquartier! Rama bebt, Gibea Sauls flieht. 10,30 Schreie
gellend, Tochter Gallims! Horche auf, Lajescha! Elendes Anatot! 10,31
Madmena eilt davon, die Bewohner von Gebim bringen [sich] in Sicherheit.
10,32
Noch heute macht er Halt in Nob. - Er schwingt seine Hand gegen den Berg
der Tochter Zion, den Hügel Jerusalems. - 10,33 Siehe, der
Herr, der HERR der Heerscharen, haut mit Schreckensgewalt die Äste
herunter. Und die Hochgewachsenen werden gefällt, und die Emporragenden
werden niedersinken. 10,34 Und er schlägt das Dickicht des
Waldes mit dem Eisen nieder, und der Libanon fällt durch einen Mächtigen.
11,11 Und an jenem Tag wird es geschehen, da wird der Herr noch
einmal seine Hand erheben, um den Überrest seines Volkes, der übrigbleibt,
loszukaufen aus Assur und Ägypten, aus Patros und Kusch, aus Elam,
Schinar und Hamat und von den Inseln des Meeres. 11,12 Und er wird
den Nationen ein Feldzeichen aufrichten und die Vertriebenen Israels zusammenbringen,
und die Verstreuten Judas wird er sammeln von den vier Enden der Erde.
11,13
Dann wird die Eifersucht Ephraims weichen, und die Bedränger Judas
werden ausgerottet werden. Ephraim wird auf Juda nicht eifersüchtig
sein, und Juda wird Ephraim nicht bedrängen. 11,14 Und sie
werden nach Westen auf die Berglehne der Philister fliegen. Miteinander
werden sie die Söhne des Ostens ausplündern. Edom und Moab werden
ihre Hand greifen, und die Söhne Ammons werden ihnen hörig sein.
11,15
Dann wird der HERR die Meereszunge Ägyptens spalten. Und er wird seine
Hand über den Strom schwingen mit der Gewalt seines Hauches und ihn
in sieben Bäche zerschlagen, so daß man mit Schuhen hindurchgehen
kann. 11,16 So wird es eine Straße geben für den Überrest
seines Volkes, der aus Assur übrigbleibt, wie es eine [Straße]
für Israel gab an dem Tag, als es aus dem Land Ägypten heraufzog.
Kap. 21,1-10; 47,1-15; Jer 50; 51.
13,2 Auf kahlem Berg richtet ein Feldzeichen auf, mit lauter Stimme ruft ihnen zu, winkt mit der Hand, daß sie einziehen durch die Tore der Edlen! 13,3 Ich habe meine Geheiligten entboten, auch meine Helden zu meinem Zorn[gericht] gerufen, die über meine Hoheit frohlocken. 13,4 Horch! Getümmel auf den Bergen wie von einem großen Volk! Horch! Getöse von Königreichen, von versammelten Nationen! Der HERR der Heerscharen mustert ein Kriegsheer. 13,5 Aus fernem Land kommen sie, vom Ende des Himmels - der HERR mit den Werkzeugen seiner Verwünschung, um das ganze Land zugrunde zu richten. 13,6 Heult, denn nahe ist der Tag des HERRN! Er kommt wie eine Verwüstung vom Allmächtigen. 13,7 Darum werden alle Hände erschlaffen, und jedes Menschenherz wird zerschmelzen. 13,8 Und sie werden bestürzt sein. Krämpfe und Wehen werden sie packen, sie werden sich winden wie eine Gebärende. Einer starrt den andern an, ihre Gesichter glühen wie Flammen.
13,9 Siehe, der Tag des HERRN kommt, grausam mit Grimm und Zornglut, um die Erde zur Wüste zu machen; und ihre Sünder wird er von ihr austilgen. 13,10 Denn die Sterne des Himmels und seine Sternbilder werden ihr Licht nicht leuchten lassen. Die Sonne wird finster sein bei ihrem Aufgang, und der Mond wird sein Licht nicht scheinen lassen. 13,11 Und ich werde am Erdkreis die Bosheit heimsuchen und an den Gottlosen ihre Schuld. Ich werde der Anmaßung der Stolzen ein Ende machen und den Hochmut der Gewalttätigen erniedrigen. 13,12 Ich will den Sterblichen seltener machen als gediegenes Gold und den Menschen [seltener] als Ofirgold. 13,13 Darum werde ich die Himmel erzittern lassen, und die Erde wird aufbeben von ihrer Stelle beim Grimm des HERRN der Heerscharen und am Tage seiner Zornglut. 13,14 Und es wird wie mit einer verscheuchten Gazelle sein und wie mit einer Herde, die niemand sammelt: jeder wird sich zu seinem Volk wenden und jeder in sein Land fliehen. 13,15 Wer irgend gefunden wird, soll durchbohrt werden; und wer irgend ergriffen wird, soll durchs Schwert fallen. 13,16 Ihre Kinder werden vor ihren Augen zerschmettert, ihre Häuser geplündert und ihre Frauen geschändet werden.
13,17 Siehe, ich erwecke gegen sie die Meder, die Silber nicht
achten und an Gold kein Gefallen haben. 13,18 [Ihre] Bogen werden
junge Männer niederstrecken, und über die Leibesfrucht werden
sie sich nicht erbarmen, und der Kinder wegen werden sie nicht betrübt
sein. 13,19 So wird es Babel, der Zierde der Königreiche, der
stolzen Pracht der Chaldäer, ergehen wie [nach] der Umkehrung von
Sodom und Gomorra durch Gott.
13,20 Nie mehr wird es bewohnt sein,
und [es bleibt] unbesiedelt von Generation zu Generation. Und der Araber
wird dort nicht zelten, und Hirten werden [ihre Herden] dort nicht lagern
lassen. 13,21 Aber Wüstentiere werden dort lagern, und voller
Eulen werden ihre Häuser sein. Strauße werden dort wohnen und
Bocks-Dämonen dort tanzen. 13,22 Wilde Hunde werden heulen
in seinen Palästen und Schakale in den Lustschlössern. Und seine
Zeit steht nahe bevor, und seine Tage werden nicht verlängert werden.
14,3 Und es wird geschehen, an dem Tag, an dem der HERR dir Ruhe verschafft von deiner Mühsal und deiner Unruhe und von dem harten Dienst, den man dir auferlegt hat, 14,4 da wirst du dieses Spottlied anstimmen über den König von Babel und sagen: Wie hat aufgehört der Unterdrücker, aufgehört das Anstürmen! 14,5 Zerbrochen hat der HERR den Stab der Gottlosen, den Herrscherstab, 14,6 der Völker schlug im Grimm mit Schlägen ohne Unterlaß, Nationen unterjochte im Zorn mit Verfolgung ohne Schonung. 14,7 Es ruht, es rastet die ganze Erde. Man bricht in Jubel aus. 14,8 Auch die Wacholderbäume freuen sich über dich, die Zedern des Libanon: `Seitdem du daliegst, kommt der Holzfäller nicht mehr zu uns herauf. 14,9 Der Scheol drunten ist in Bewegung um deinetwillen, in Erwartung deiner Ankunft. Er stört deinetwegen die Schatten auf, alle Mächtigen der Erde, er läßt von ihren Thronen alle Könige der Nationen aufstehen. 14,10 Sie alle beginnen und sagen zu dir: `Auch du bist kraftlos geworden wie wir, bist uns gleich! 14,11 In den Scheol hinabgestürzt ist deine Pracht und der Klang deiner Harfen. Maden sind unter dir zum Lager ausgebreitet, und Würmer sind deine Decke. 14,12 Wie bist du vom Himmel gefallen, du Glanzstern, Sohn der Morgenröte! [Wie bist du] zu Boden geschmettert, Überwältiger der Nationen! 14,13 Und du, du sagtest in deinem Herzen: `Zum Himmel will ich hinaufsteigen, hoch über den Sternen Gottes meinen Thron aufrichten und mich niedersetzen auf den Versammlungsberg im äußersten Norden. 14,14 Ich will hinaufsteigen auf Wolkenhöhen, dem Höchsten mich gleich machen. - 14,15 Doch in den Scheol wirst du hinabgestürzt, in die tiefste Grube. 14,16 Die dich sehen, betrachten dich, sehen dich genau an: `Ist das der Mann, der die Erde erbeben ließ, Königreiche erschütterte? 14,17 Er machte den Erdkreis der Wüste gleich und riß ihre Städte nieder. Seine Gefangenen entließ er nicht nach Hause. 14,18 Alle Könige der Nationen, sie alle ruhen in Ehren, jeder in seinem Haus. 14,19 Du aber bist hingeworfen fern von deiner Grabstätte wie ein verabscheuter Schößling, bedeckt mit Erschlagenen, vom Schwert Durchbohrten wie ein zertretenes Aas. 14,20 [Mit denen,] die zu den Steinen der Grube hinabgefahren sind, mit ihnen wirst du nicht vereint werden im Grab. Denn du hast dein Land zugrunde gerichtet, dein Volk erschlagen. Das Geschlecht von Übeltätern wird in Ewigkeit nicht [mehr] genannt werden.
14,21 Bereitet für seine Söhne die Schlachtbank zu
um der Schuld ihrer Väter willen! Sie sollen sich nicht [mehr] erheben
und die Erde in Besitz nehmen und die Fläche des Erdkreises mit Städten
füllen. 14,22 Und ich werde mich gegen sie erheben, spricht
der HERR der Heerscharen, und werde von Babel ausrotten Namen und Überrest
und Sproß und Nachkommen, spricht der HERR. 14,23 Ich werde
es zum Besitz der Igel machen und zu Wassersümpfen. Und ich werde
es ausfegen mit dem Besen der Vertilgung, spricht der HERR der Heerscharen.
Hes 25,15-17; Sach 9,5-7.
14,28 Im Todesjahr des Königs Ahas geschah dieser Ausspruch:
14,29
Freue dich nicht, ganz Philistäa, daß der Stock zerbrochen ist,
der dich schlug! Denn aus der Wurzel der Schlange wird eine Otter hervorkommen,
und ihre Frucht wird eine fliegende feurige Schlange sein. 14,30
Da werden die Erstgeborenen der Geringen weiden und die Armen sich in Sicherheit
lagern. Aber deine Wurzel werde ich durch Hunger töten, und deinen
Überrest werde ich erschlagen. 14,31 Heule, Tor! Schrei um
Hilfe, Stadt! Verzage, ganz Philistäa! Denn von Norden her kommt Rauch,
und keiner sondert sich ab von seinen Scharen.
14,32 Und was antwortet
man den Boten der Nation? Ja, der HERR hat die Grundmauern Zions gelegt,
und darin finden die Elenden seines Volkes Zuflucht.
Ja, über Nacht ist Ar-Moab verwüstet, vernichtet; ja, über
Nacht ist Kir-Moab verwüstet, vernichtet. 15,2 Man steigt zum
[Götzen]tempel hinauf und nach Dibon auf die Höhen, um zu weinen;
auf Nebo und auf Medeba jammert Moab. Auf allen seinen Köpfen ist
eine Glatze, jeder Bart ist abgeschoren.
15,3 Auf seinen Gassen
gürten sie sich Sacktuch um; auf seinen Dächern und auf seinen
[Markt]plätzen jammert alles, in Tränen zerfließend. 15,4
Heschbon und Elale schreien um Hilfe; bis Jahaz hört man ihre Stimme.
Darum erheben die Gerüsteten Moabs das Kriegsgeschrei, es zittert
um sein Leben. 15,5 Mein Herz schreit um Hilfe für Moab, -
seine Flüchtlinge [fliehen] bis nach Zoar, nach Eglat-Schelischija.
Ja, die Anhöhe von Luhit steigt man mit Weinen hinauf; ja, auf dem
Weg nach Horonajim erhebt man Geschrei über den Zusammenbruch. 15,6
Ja, die Wasser von Nimrim sollen zu Wüsten werden. Ja, verdorrt ist
das Gras, verwelkt das Kraut; das Grün ist nicht mehr da. 15,7
Darum trägt man über den Pappelbach, was man erübrigt und
was man aufbewahrt hat. 15,8 Ja, das Wehgeschrei umkreist das Gebiet
von Moab: bis nach Eglajim [dringt] sein Jammern und nach Beer-Elim sein
Jammern. 15,9 Ja, die Wasser von Dimon sind voller Blut. Denn ich verhänge
noch mehr [Unheil] über Dimon: einen Löwen über die Entkommenen
Moabs und über den Überrest des Landes.
Kap. 15,1-9.
16,6 Wir haben gehört von dem Hochmut Moabs, dem sehr hochfahrenden,
von seinem Stolz, seinem Hochmut und seiner Überheblichkeit, von seinem
eitlen Prahlen. 16,7 Darum wird Moab heulen über Moab; alles
wird heulen. Um die Traubenkuchen von Kir-Hareset werdet ihr seufzen, ganz
zerschlagen. 16,8 Denn Heschbons Terrassen[gärten] sind verwelkt,
die Weinstöcke von Sibma, deren edle Trauben die Herren der Nationen
[mit Trunkenheit] bezwangen. Bis nach Jaser reichten sie, verloren sich
in die Wüste. Seine Ranken breiteten sich aus, gingen über das
Meer. 16,9 Darum beweine ich, wie Jaser weint, den Weinstock von
Sibma, mit meinen Tränen tränke ich dich satt, Heschbon und Elale.
Denn über dein Sommerobst und über deinen Ernteertrag ist das
Jauchzen [der Feinde] gefallen. 16,10 Da sind Freude und Jubel aus
den Fruchtgärten abgeerntet, und in den Weinbergen wird nicht gejubelt,
nicht gejauchzt. In den Kelterkufen tritt kein Kelterer den Wein; dem Jauchzen
habe ich ein Ende gemacht.
16,11 Darum klagen meine Eingeweide über
Moab wie eine Zither und mein Inneres über Kir-Heres. 16,12
Und es wird geschehen, wenn Moab erscheint, sich abmüht auf der Opferhöhe
und in sein Heiligtum eintritt, um zu beten, dann wird es nichts ausrichten.
16,13
Das ist das Wort, das der HERR einst über Moab geredet hat. 16,14
Jetzt aber redet der HERR und spricht: In drei Jahren, wie die Jahre eines
Tagelöhners, wird die Herrlichkeit Moabs verächtlich sein samt
all der großen Menge. Und der Überrest wird winzig klein, [gar]
nicht groß sein.
Siehe, Damaskus hört auf, eine Stadt zu sein, und wird ein Trümmerhaufen. 17,2 Verlassen sind die Städte von Aroer, sie werden den Herden preisgegeben; die lagern [dort] und niemand schreckt sie auf. 17,3 Und verschwinden wird die feste Stadt aus Ephraim und das Königtum aus Damaskus. Und dem Überrest von Aram ergeht es wie der Herrlichkeit der Söhne Israel, spricht der HERR der Heerscharen.
17,4 Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird die Herrlichkeit Jakobs armselig sein und das Fett seines Fleisches mager werden. 17,5 Es wird sein, wie wenn einer bei der Ernte Getreidehalme zusammenfaßt und sein Arm Ähren abmäht. Es wird sein, wie wenn einer Ähren sammelt in der Talebene Refaim. 17,6 - Doch wird eine Nachlese an ihm übrigbleiben wie beim Abschlagen der Oliven: zwei, drei reife Oliven oben im Geäst, vier, fünf an den Zweigen des Fruchtbaums, spricht der HERR, der Gott Israels. - 17,7 An jenem Tag wird der Mensch auf den hinschauen, der ihn gemacht hat, und seine Augen werden auf den Heiligen Israels sehen. 17,8 Und er wird nicht schauen auf die Altäre, das Werk seiner Hände. Und was seine Finger gemacht haben, wird er nicht ansehen, weder die Ascherim noch die Räucheraltäre. - 17,9 An jenem Tag werden seine Festungsstädte sein wie die verlassenen Orte des Waldes und des Berggipfels, die man vor den Söhnen Israel verließ; und es wird eine Öde sein. - 17,10 Ja, du hast vergessen den Gott deines Heils und nicht gedacht an den Felsen deiner Zuflucht. Deshalb pflanze nur Pflanzungen des `Lieblichen und besäe sie [nur] mit ausländischen Weinranken! 17,11 Am Tag, da du gepflanzt, ziehst du [sie] groß, und am Morgen, da du gesät, bringst du [sie] zum Blühen: hin ist die Ernte am Tag des Siechtums und des unheilbaren Schmerzes.
17,12 Wehe, ein Getöse vieler Völker: wie das Tosen
der Meere tosen sie; und ein Rauschen von Völkerschaften: wie das
Rauschen gewaltiger Wasser rauschen sie. 17,13 Völkerschaften
rauschen wie das Rauschen vieler Wasser. Doch er bedroht sie, und sie fliehen
in die Ferne. Und sie werden gejagt wie Spreu auf den Bergen vor dem Wind
und wie die Raddistel vor dem Sturm. 17,14 Zur Abendzeit, siehe
da, [jähes] Erschrecken. Ehe es Morgen wird, gibt es sie nicht mehr.
Das ist das Geschick derer, die uns plündern, und das Los derer, die
uns berauben.
18,4 Denn so hat der HERR zu mir gesprochen: Ich will mich ruhig verhalten und will zuschauen an meiner Stätte, wie flimmernde Glut bei Sonnenschein, wie Taugewölk in der Ernteglut. 18,5 Denn vor der Ernte, wenn die Blüte vorbei ist und die Blume zur reifenden Traube wird, wird er die Reben abschneiden mit Winzermessern und die Ranken entfernen [und] abreißen. 18,6 Sie werden allesamt den Raubvögeln der Berge und den Tieren der Erde überlassen werden. Und die Raubvögel werden den Sommer darauf zubringen, und alle Tiere der Erde werden darauf überwintern.
18,7 In jener Zeit wird dem HERRN der Heerscharen ein Geschenk
dargebracht werden: von einem Volk, das hochgewachsen und blank ist, und
von einem Volk, das weit und breit gefürchtet ist, von einer Nation,
die mit gespannter Kraft alles zertritt, deren Land Ströme durchschneiden
- zur Stätte des Namens des HERRN der Heerscharen, zum Berg Zion.
Siehe, der HERR fährt auf einer schnellen Wolke und kommt nach
Ägypten. Da beben die Götzen Ägyptens vor ihm, und das Herz
Ägyptens zerschmilzt in seinem Innern.
19,2 Und ich will Ägypten
gegen Ägypten aufstacheln, daß sie kämpfen werden, jeder
gegen seinen Bruder und jeder gegen seinen Nächsten, Stadt gegen Stadt,
Königreich gegen Königreich. 19,3 Dann wird der Geist
Ägyptens in seinem Innern verstört werden, und seinen Ratschlag
will ich verwirren: da werden sie die Götzen und die Totenbeschwörer,
die Totengeister und die Wahrsager befragen. 19,4 Und ich will Ägypten
ausliefern in die Hand eines harten Herrn. Und ein grausamer König
wird über sie herrschen, spricht der Herr, der HERR der Heerscharen.
- 19,5 Und die Wasser werden im Meer versiegen, und der Strom wird
verdunsten und austrocknen,
19,6 und die Ströme werden stinkend
werden. Die Kanäle Mazors werden armselig werden und vertrocknen,
Rohr und Schilf werden schwarz werden. 19,7 Die Binsen am Nil, an
der Mündung des Nil, und jedes Saatfeld am Nil verdorrt, wird verweht
und besteht nicht mehr. 19,8 Da klagen die Fischer, und es trauern
alle, die die Angel in den Nil auswerfen. Und die auf der Wasserfläche
das Netz ausbreiten, werden hinfällig.
19,9 Und zuschanden
werden die, die Flachsstengel zu Gekämmtem verarbeiten, und die Weber
erbleichen. 19,10 Und seine Grundpfeiler sind zerschlagen. Alle,
die um Lohn arbeiten, sind [in ihrer] Seele betrübt. 19,11
Lauter Toren sind die Obersten von Zoan, die weisen Ratgeber des Pharao.
[Ihr] Ratschlag hat sich als dumm erwiesen. Wie sagt ihr zum Pharao: Ein
Sohn der Weisen bin ich, ein Sohn von Königen der Vorzeit? 19,12
Wo sind sie denn, deine Weisen? Mögen sie dir doch verkünden
und erkennen, was der HERR der Heerscharen über Ägypten beschlossen
hat. 19,13 Die Obersten von Zoan sind zu Toren geworden, die Obersten
von Nof sind betrogen. Die Anführer seiner Stämme haben Ägypten
zum Taumeln gebracht. 19,14 Der HERR hat in seiner Mitte einen Geist
des Schwindels gebraut, daß sie Ägypten zum Taumeln gebracht
haben in all seinem Tun, wie ein Trunkener taumelt in seinem Erbrochenen.
19,15 Und Ägypten wird keine Tat [mehr] gelingen, die Kopf
oder Schwanz, Palmzweig oder Binse verrichten [wollen].
19,18 An jenem Tag werden fünf Städte im Land Ägypten sein, die die Sprache Kanaans reden und dem HERRN der Heerscharen schwören werden. Eine wird Ir-Heres heißen. 19,19 An jenem Tag wird mitten im Land Ägypten dem HERRN ein Altar [geweiht] sein und ein Gedenkstein für den HERRN nahe an seiner Grenze. 19,20 Und er wird zu einem Zeichen und zu einem Zeugnis für den HERRN der Heerscharen im Land Ägypten werden: Wenn sie zum HERRN schreien werden wegen der Unterdrücker, dann wird er ihnen einen Retter senden; der wird den Streit führen und sie erretten. 19,21 Und der HERR wird sich den Ägyptern zu erkennen geben, und die Ägypter werden an jenem Tag den HERRN erkennen. Dann werden sie dienen mit Schlachtopfern und Speisopfern und werden dem HERRN Gelübde tun und sie erfüllen. 19,22 Und der HERR wird die Ägypter schlagen, schlagen und heilen. Und sie werden sich zum HERRN wenden, und er wird sich von ihnen erbitten lassen und sie heilen.
19,23 An jenem Tag wird es eine Straße von Ägypten
nach Assur geben. Assur wird nach Ägypten und die Ägypter nach
Assur kommen, und die Ägypter werden mit Assur [dem HERRN] dienen.
19,24 An jenem Tag wird Israel der Dritte sein mit Ägypten
und mit Assur, ein Segen inmitten der Erde.
19,25 Denn der HERR
der Heerscharen segnet es und spricht: Gesegnet sei Ägypten, mein
Volk, und Assur, meiner Hände Werk, und Israel, mein Erbteil!
Wie Stürme, wenn sie im Süden daherfahren, so kommt es aus der Wüste, aus einem furchtbaren Land. 21,2 Ein hartes Gesicht wurde mir kundgetan: Der Räuber raubt, und der Verwüster verwüstet. Auf, Elam! Belagere, Medien! All ihrem Seufzen mache ich ein Ende. 21,3 Darum sind meine Hüften voll Beben, Wehen haben mich gepackt wie die Wehen einer Gebärenden. Ich krümme mich, daß ich nicht hören, bin bestürzt, daß ich nicht sehen kann. 21,4 Mein Herz rast, Schauder hat mich überfallen. Die Dämmerung, die ich liebe, hat er mir in Schrecken verwandelt.
21,5 Man rüstet den Tisch, man ordnet die Polster, man ißt, man trinkt: `Steht auf, ihr Obersten! Salbt den Schild! - 21,6 Denn so hat der Herr zu mir gesprochen: Geh hin, stell einen Späher auf! Was er sieht, soll er berichten. 21,7 Und sieht er einen Wagenzug, ein Pferdegespann, einen Zug Esel, einen Zug Kamele, dann horche er gespannt auf, mit großer Aufmerksamkeit! 21,8 Da rief er [wie] ein Löwe: Auf der Turmwarte, o Herr, stehe ich beständig am Tag, und auf meinem Wachtposten stehe ich bereit alle Nächte hindurch! 21,9 Und siehe da, es kam ein Wagenzug von Männern, ein Pferdegespann . . . Und er fing an und sprach: Gefallen, gefallen ist Babel, und alle Götzenbilder seiner Götter sind zu Boden geschmettert!
21,10 Du mein gedroschenes [Volk] und Sohn meiner Tenne! Was
ich vom HERRN der Heerscharen, dem Gott Israels, gehört, habe ich
euch verkündigt.
21,11 Ausspruch über Duma.
Aus Seir ruft man mir zu: Wächter, wie weit ist es in der Nacht? Wächter, wie weit in der Nacht? 21,12 Der Wächter sagt: Der Morgen ist gekommen, und [doch] ist auch [noch] Nacht. Wollt ihr fragen, so fragt! Kommt noch einmal her!
Jer 49,28-33.
21,13 Ausspruch gegen Arabien.
In der Wildnis von Arabien müßt ihr übernachten, Karawanen
der Dedaniter. 21,14 Bringt dem Durstigen Wasser entgegen, Bewohner
des Landes Tema! Geht dem Flüchtling entgegen mit Brot für ihn!
21,15
Denn sie flohen vor den Schwertern, vor dem gezückten Schwert, vor
dem gespannten Bogen und vor der Wucht des Krieges. 21,16 Denn so
hat der Herr zu mir gesprochen: In noch einem Jahr, [hart] wie die Jahre
eines Tagelöhners, wird alle Herrlichkeit Kedars verschwinden.
21,17
Und die übriggebliebene Zahl der Bogen der Helden von den Söhnen
Kedar wird gering sein. Denn der HERR, der Gott Israels, hat geredet.
Was ist dir denn, daß du insgesamt auf die Dächer gestiegen
bist? 22,2 [Du] lärmende Stadt voller Getümmel, du ausgelassene
Stadt, deine Erschlagenen sind nicht mit dem Schwert Erschlagene und nicht
in der Schlacht Getötete! 22,3 All deine Anführer sind
miteinander geflohen, ohne einen Bogen[schuß] wurden sie gefangen,
alle, die man in dir fand, wurden miteinander gefangen, weit fort wollten
sie fliehen. 22,4 Darum sage ich: Schau weg von mir! Bitterlich
weinen muß ich. Dringt nicht darauf, mich zu trösten über
die Verwüstung der Tochter meines Volkes! 22,5 Denn ein Tag
der Bestürzung, der Zertretung und der Verwirrung [kam] vom Herrn,
dem HERRN der Heerscharen, im Tal der Offenbarung. Es bricht die Mauer,
und Hilfegeschrei [hallt] zum Gebirge hin. 22,6 Und Elam erhebt
den Köcher mit bemannten Wagen [und] Reitern; und Kir enthüllt
den Schild. 22,7 Und es wird geschehen, deine auserlesenen Talebenen
werden voller Wagen sein, und die Reiter nehmen Stellung gegen das Tor.
22,8
Da nimmt man Judas Schutz weg. Aber du blickst an jenem Tag nach den Waffen
des Waldhauses. 22,9 Und ihr seht die Risse der Stadt Davids, daß
sie zahlreich sind, und ihr sammelt die Wasser des unteren Teiches. 22,10
Auch zählt ihr die Häuser von Jerusalem und brecht die Häuser
ab, um die Mauer unzugänglich zu machen. 22,11 Und ihr macht
ein Sammelbecken zwischen den beiden Mauern für die Wasser des alten
Teiches. Aber ihr blickt nicht auf den, der es getan, und seht den nicht
an, der es lange vorher gebildet hat. - 22,12 Und an jenem Tag ruft
der Herr, der HERR der Heerscharen, zum Weinen und zur Wehklage auf, zum
Kahlscheren und zum Umgürten von Sacktuch. 22,13 Aber siehe,
Wonne und Freude, Rindertöten und Schafeschlachten, Fleischessen und
Weintrinken: Laßt uns essen und trinken, denn morgen sterben wir!
22,14 Aber der HERR der Heerscharen hat sich meinen Ohren geoffenbart:
Wenn euch diese Schuld vergeben wird, bis ihr sterbt, spricht der Herr,
der HERR der Heerscharen.
Heult, ihr Schiffe von Tarsis! Denn es ist verwüstet, ohne Haus. Beim Heimkommen aus dem Land Kittim ist es ihnen kundgeworden. 23,2 Wehklagt, ihr Bewohner der Küste, Kaufmann von Sidon, der über das Meer fuhr - sie haben dich angefüllt - 23,3 und über gewaltige Wasser! Die Saat des Schihor, die Ernte des Nil war ihr Ertrag; und sie war der Handelsgewinn der Nationen. 23,4 Sei beschämt, Sidon! Denn das Meer spricht, das Meer, [deine] Zuflucht: Ich habe keine Wehen gehabt und nicht geboren und keine jungen Männer großgezogen noch Jungfrauen auferzogen. 23,5 Sobald die Nachricht nach Ägypten kommt, werden sie sich winden wie bei der Nachricht von Tyrus. 23,6 Fahrt hinüber nach Tarsis! Heult, ihr Bewohner der Küste! 23,7 Ist das eure ausgelassene [Stadt], deren Ursprung in den Tagen der Urzeit [liegt], deren Füße sie hintragen, in der Ferne [als Fremde] zu wohnen?
23,8 Wer hat dies beschlossen über Tyrus, die Kronenspenderin, deren Kaufleute Oberste, deren Händler die Geehrten der Erde waren? 23,9 Der HERR der Heerscharen hat es beschlossen, um den Hochmut aller Herrlichkeit zu entweihen, um alle Geehrten der Erde verächtlich zu machen.
23,10 Bearbeite dein Land, wie [man es am] Nil [tut], Tochter Tarsis! Es gibt keine Werft mehr. 23,11 Er hat seine Hand über das Meer ausgestreckt, hat Königreiche in Beben versetzt; der HERR hat gegen Kanaan aufgetragen, seine Festungen zu zerstören. 23,12 Und er sprach: Du sollst nicht mehr frohlocken, du geschändete Jungfrau, Tochter Sidon! Mache dich auf nach Kittim, fahre hinüber! Auch dort wirst du keine Ruhe haben. 23,13 Siehe, das Land der Kittäer, dieses Volk gibt es nicht [mehr]! - Assur hatte es für seine Schiffe bestimmt. - Man hat Belagerungstürme [gegen es] errichtet, seine Paläste bloßgelegt, es zu einem Trümmerhaufen gemacht. 23,14 Heult, ihr Schiffe von Tarsis! Denn eure Festung ist verwüstet.
23,15 Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird Tyrus siebzig
Jahre vergessen sein, [solange] wie die [Lebens]tage eines Königs
[währen]. Am Ende von siebzig Jahren [aber] wird es Tyrus ergehen,
wie [es in] dem Lied von der Hure [heißt]:
23,16 Nimm die
Zither, geh umher in der Stadt, vergessene Hure! Spiel, so gut du kannst,
sing Lied um Lied, daß man sich an dich erinnert! 23,17 Denn
es wird am Ende von siebzig Jahren geschehen, da wird der HERR Tyrus [wieder]
heimsuchen. Und sie wird wieder zu ihrem Hurenlohn kommen und wird Hurerei
treiben mit allen Königreichen der Erde [, die] auf der Fläche
des Erdbodens [sind]. 23,18 Und ihr Handelsgewinn und ihr Hurenlohn
wird dem HERRN heilig sein. Er wird nicht angehäuft und nicht aufbewahrt
werden, sondern ihr Handelsgewinn wird für die sein, die vor dem HERRN
wohnen, damit sie essen, bis sie satt sind, und prächtig gekleidet
seien.
24,14 Jene werden ihre Stimme erheben, werden jubeln. Über die Hoheit des HERRN jauchzen sie vom Meer her: 24,15 Darum gebt dem HERRN Ehre im Osten, auf den Inseln des Meeres dem Namen des HERRN, des Gottes Israels! 24,16 Vom Ende der Erde her hören wir Gesänge: Herrlichkeit dem Gerechten! - Da sagte ich: Ich vergehe, ich vergehe, wehe mir! Räuber rauben, und räuberisch raubend rauben sie. 24,17 Grauen und Grube und Garn über dich, Bewohner der Erde! 24,18 Und es geschieht, wer vor der Stimme des Grauens flieht, fällt in die Grube; und wer aus der Grube heraufsteigt, wird im Garn gefangen. Denn die Fenster in der Höhe tun sich auf, und es erbeben die Grundfesten der Erde. 24,19 Berstend zerbirst die Erde, brechend zerbricht die Erde, wankend wankt die Erde, 24,20 taumelnd taumelt die Erde wie ein Betrunkener und schwankt hin und her wie eine Nachthütte. Und schwer lastet auf ihr ihr [Treu]bruch: sie fällt und steht nicht wieder auf.
24,21 Und an jenem Tag wird es geschehen, da wird der HERR das
Heer der Höhe heimsuchen in der Höhe und die Könige der
Erde auf der Erde. 24,22 Sie werden eingesperrt, wie man Gefangene
in die Grube einsperrt, ja, sie werden in den Kerker eingeschlossen und
nach vielen Tagen heimgesucht werden. 24,23 Da wird der Mond schamrot
werden und die Sonne sich schämen. Denn der HERR der Heerscharen herrscht
als König auf dem Berg Zion und in Jerusalem, und vor seinen Ältesten
ist Herrlichkeit.
25,6 Und der HERR der Heerscharen wird auf diesem Berg allen Völkern ein Mahl von fetten Speisen bereiten, ein Mahl von alten Weinen, von markigen fetten Speisen, geläuterten alten Weinen. 25,7 Dann wird er auf diesem Berg die Hülle verschlingen, die das Gesicht aller Völker verhüllt, und die Decke, die über alle Nationen gedeckt ist. 25,8 Den Tod verschlingt er auf ewig, und der HERR wird die Tränen abwischen von jedem Gesicht, und die Schmach seines Volkes wird er von der ganzen Erde hinwegtun. Denn der HERR hat geredet.
25,9 An jenem Tag wird man sagen: Siehe da, unser Gott, auf den
wir hofften, daß er uns rette! Da ist der HERR, auf den wir hofften!
Wir wollen jauchzen und uns freuen in seiner Rettung! 25,10 Denn
die Hand des HERRN wird auf diesem Berg ruhen. Aber Moab wird unter ihm
zertreten werden, wie man Stroh zertritt in einer Mistlache. 25,11
Und breitet es seine Hände darin aus, wie der Schwimmer sie ausbreitet,
um zu schwimmen, dann wird er seinen Hochmut erniedrigen trotz der [geschickten]
Bewegungen seiner Hände. 25,12 Und deine festen, hochragenden
Mauern wird er niederwerfen, niederstürzen, zu Boden stoßen
bis in den Staub.
26,20 Geh hin, mein Volk, tritt ein in deine Zimmer und schließ
deine Tür hinter dir zu! Verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis
die Verwünschung vorübergeht!
26,21 Denn siehe, der HERR
zieht aus seiner Stätte aus, um die Schuld der Erdenbewohner an ihnen
heimzusuchen. Dann wird die Erde ihr Blut enthüllen und nicht länger
ihre Erschlagenen bedecken.
27,2 An jenem Tag [wird man sagen]: Ein prächtiger Weinberg! Besingt ihn! 27,3 Ich, der HERR, behüte ihn, bewässere ihn alle Augenblicke. Damit ihm nichts zustößt, behüte ich ihn Nacht und Tag. 27,4 Zorn habe ich nicht. Oh, fände ich Dornen und Disteln [darin], im Kampf würde ich auf sie losgehen, sie allesamt verbrennen! 27,5 Oder man müßte meinen Schutz ergreifen, Frieden mit mir machen, Frieden machen mit mir.
27,6 In den kommenden [Tagen] wird Jakob Wurzeln schlagen, Israel blühen und knospen; und sie werden mit Früchten füllen die Fläche des Erdkreises. 27,7 Hat er es geschlagen, wie er die schlug, die es schlugen? Oder ist er ermordet worden, wie seine Mörder ermordet wurden? 27,8 Mit Massen, als du es verstießest, hast du mit ihm einen Rechtsstreit geführt. Er trieb es fort mit seinem heftigen Hauch am Tag des Ostwindes. 27,9 Wahrlich, dadurch wird die Schuld Jakobs gesühnt werden. Und dies ist die ganze Frucht der Hinwegnahme seiner Sünde: daß es alle Altarsteine zerschlagenen Kalksteinen gleichmachen wird [und] Bilder der Ascherim und Räucheraltäre sich nicht mehr erheben. 27,10 Denn die befestigte Stadt ist einsam, eine preisgegebene Wohnstätte und verlassen wie die Steppe. Dort weidet der Jungstier, und dort lagert er und frißt ihre Zweige kahl. 27,11 Wenn ihre Zweige dürr geworden sind, werden sie abgebrochen: Frauen kommen, zünden sie an. Denn es ist kein verständiges Volk. Darum erbarmt sich über sie nicht, der es gemacht hat, und der es gebildet hat, erweist ihm keine Gnade.
27,12 Und an jenem Tag wird es geschehen, da wird der HERR [Ähren]
ausklopfen vom Euphratstrom an bis zum Bach Ägyptens, und ihr werdet
zusammengelesen werden, einer nach dem andern, ihr Söhne Israel. 27,13
Und an jenem Tag wird es geschehen, da wird in ein großes Horn gestoßen
werden, und die Verlorenen im Land Assur und die Vertriebenen im Land Ägypten
werden kommen und den HERRN anbeten auf dem heiligen Berg in Jerusalem.
28,5 An jenem Tag wird der HERR der Heerscharen für den Überrest seines Volkes zur herrlichen Krone und zum prächtigen Kranz 28,6 und zum Geist des Rechts dem, der zu Gericht sitzt, und zur Heldenkraft denen, die den Kampf zurückdrängen ans Tor.
28,7 Und auch diese wanken vom Wein und taumeln vom Rauschtrank: Priester und Prophet wanken vom Rauschtrank, sind verwirrt vom Wein, taumeln vom Rauschtrank. Sie wanken beim Weissagen, torkeln beim Rechtsprechen. 28,8 Denn alle Tische sind voll Unflat [und] Erbrochenem, daß kein Platz mehr da ist. 28,9 Wen will er Erkenntnis lehren und wem die Botschaft verständlich machen? [Kindern], die von der Milch entwöhnt, die von den Brüsten abgesetzt sind? 28,10 Denn [er sagt]: Zaw la zaw, zaw la zaw, kaw la kaw, kaw la kaw, hier ein wenig, da ein wenig! - 28,11 Ja, durch stammelnde Lippen und durch eine fremde Sprache wird er zu diesem Volk reden, 28,12 er, der zu ihnen sprach: Das ist die Ruhe! Schafft Ruhe dem Erschöpften! Und das ist die Erquickung! Aber sie wollten nicht hören. 28,13 Und das Wort des HERRN für sie wird sein: zaw la zaw, zaw la zaw, kaw la kaw, kaw la kaw, hier ein wenig, da ein wenig; damit sie hingehen und rückwärts stürzen und zerschmettert werden, sich verstricken lassen und gefangen werden.
28,14 Darum hört das Wort des HERRN, ihr Männer der Prahlerei, Beherrscher dieses Volkes, das in Jerusalem ist! 28,15 Denn ihr sagt: Wir haben einen Bund mit dem Tod geschlossen und mit dem Scheol einen Vertrag gemacht. Wenn die einherflutende Geißel hindurchfährt, wird sie uns nicht erreichen, denn wir haben Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in Trug uns geborgen. 28,16 Darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, felsenfest gegründet. Wer glaubt, wird nicht [ängstlich] eilen. 28,17 Und ich werde das Recht zur Richtschnur machen und die Gerechtigkeit zur Waage. Hagel wird die Zuflucht der Lüge hinwegfegen, und die Wasser werden das Versteck wegschwemmen. 28,18 Und euer Bund mit dem Tod wird aufgehoben werden, und euer Vertrag mit dem Scheol wird nicht bestehen bleiben. Wenn die einherflutende Geißel hindurchfährt, dann werdet ihr von ihr zertreten werden. 28,19 Sooft sie hindurchfährt, wird sie euch erfassen; denn Morgen für Morgen wird sie hindurchfahren, bei Tag und bei Nacht. Dann wird es lauter Schrecken sein, die Botschaft verständlich zu machen. 28,20 Denn das Bett ist zu kurz, um sich auszustrecken, und die Decke zu schmal, um sich einzuhüllen. 28,21 Denn der HERR wird sich aufmachen wie am Berg Perazim, wie [im] Tal bei Gibeon wird er toben: um sein Werk zu tun - befremdend ist sein Werk - und um seine Arbeit zu verrichten; seltsam ist seine Arbeit. 28,22 Und nun, treibt nicht Spott, damit eure Fesseln nicht fester gemacht werden! Denn ich habe von festbeschlossener Vernichtung gehört durch den Herrn, den HERRN der Heerscharen, über die ganze Erde.
28,23 Horcht auf und hört meine Stimme! Gebt acht und hört
meine Rede! 28,24 Pflügt denn der Pflüger den ganzen Tag,
um zu säen? Bricht er [nur] um und eggt [den ganzen Tag] sein Ackerland?
28,25
Ist es nicht so: Wenn er dessen Fläche geebnet hat, streut er Dill
und sät Kümmel, er wirft Weizen, Hirse und Gerste auf das abgesteckte
Stück und das Korn an seinen Rand. 28,26 So unterwies ihn sein
Gott zum richtigen Verfahren, er belehrte ihn. 28,27 Denn Dill wird
nicht mit dem Dreschschlitten ausgedroschen und das Wagenrad nicht über
Kümmel gerollt, sondern Dill wird mit dem Stab ausgeschlagen und Kümmel
mit dem Stock.
28,28 Wird Brotkorn zermalmt? Nein, nicht unaufhörlich
drischt es der Drescher. Und wenn er das Rad seines Wagens und seine Pferde
[darüber] treibt, zermalmt er es [doch] nicht.
28,29 Auch dies
geht aus vom HERRN der Heerscharen. Er führt seinen Plan wunderbar
aus, [seine] Weisheit läßt er groß sein.
29,15 Wehe denen, die [ihren] Plan tief verbergen vor dem HERRN und deren Werke im Finstern geschehen, und die sagen: Wer sieht uns, und wer erkennt uns? 29,16 Oh eure Verkehrtheit! Soll denn der Töpfer dem Ton gleichgeachtet werden? - daß das Werk von seinem Meister sagt: Er hat mich nicht gemacht! - und ein Gebilde von seinem Bildner sagt: Er versteht nichts?
29,17 [Dauert] es nicht nur noch eine ganz kurze Weile, daß
sich der Libanon in einen Fruchtgarten verwandelt und der Karmel dem Wald
gleichgeachtet wird? 29,18 An jenem Tag werden die Tauben die Worte
des Buches hören, und aus Dunkel und Finsternis hervor werden die
Augen der Blinden sehen.
29,19 Und die Demütigen werden mehr
Freude im HERRN haben, und die Armen unter den Menschen werden jubeln über
den Heiligen Israels. 29,20 Denn der Gewalttätige ist nicht
mehr da, und der Spötter geht zugrunde. Und ausgerottet werden alle,
die auf Unheil bedacht sind, 29,21 die den Menschen in einer [Rechts]sache
schuldig sprechen und dem Schlingen legen, der im Tor [über Recht
und Unrecht] entscheidet, und mit nichtigen [Beweisgründen] den Gerechten
aus seinem Recht verdrängen. 29,22 Darum, so spricht der HERR,
der Abraham erlöst hat, zum Haus Jakob: Jetzt wird Jakob nicht [mehr]
beschämt werden, und sein Gesicht wird jetzt nicht [mehr] erblassen.
29,23
Denn wenn er, [wenn] seine Kinder das Werk meiner Hände in seiner
Mitte sehen, werden sie meinen Namen heiligen; und sie werden den Heiligen
Jakobs heiligen und den Gott Israels fürchten. 29,24 Und die
mit irrendem Geist werden Einsicht kennen, und Murrende werden Belehrung
annehmen.
30,8 Geh nun hin, schreib es bei ihnen auf eine Tafel und zeichne es in ein Buch ein, damit es für einen künftigen Tag bleibe als Zeuge bis in Ewigkeit! 30,9 Denn ein widerspenstiges Volk ist es, verlogene Söhne, Söhne, die das Gesetz des HERRN nicht hören wollen, 30,10 die zu den Sehern sagen: Seht nicht! und zu den Schauenden: Schaut uns nicht das Richtige! Sagt uns Schmeicheleien! Schaut uns Täuschungen! 30,11 Weicht ab vom Weg, biegt ab vom Pfad! Laßt uns in Ruhe mit dem Heiligen Israels! 30,12 Darum, so spricht der Heilige Israels: Weil ihr dieses Wort verwerft und auf Unterdrückung und Arglist vertraut und euch darauf stützt, 30,13 darum wird für euch diese Schuld wie ein sturzbringender Riß sein, der sich vorschiebt an einer hochragenden Mauer, deren Zusammenbruch in einem Augenblick, plötzlich kommt. 30,14 Und er wird sie zerbrechen, wie man einen Töpferkrug zerbricht, mitleidslos zertrümmert, und unter dessen Bruchstücken man nicht ein [ganzes] Tongefäß findet, um [damit] Feuer vom Herd zu holen oder Wasser aus einer Wassergrube zu schöpfen.
30,15 Denn so spricht der Herr, HERR, der Heilige Israels: Durch
Umkehr und durch Ruhe werdet ihr gerettet. In Stillsein und in Vertrauen
ist eure Stärke. Aber ihr habt nicht gewollt.
30,16 Ihr sagtet:
`Nein, sondern auf Pferden wollen wir fliegen, darum werdet ihr fliehen;
und: `Auf Rennern wollen wir reiten, darum werden eure Verfolger [hinter
euch her] rennen.
30,17 Je ein Tausend [wird fliehen] vor dem Drohen
eines einzigen. Vor dem Drohen von Fünfen werdet ihr [alle] fliehen,
bis ihr [nur noch] ein Rest seid wie eine Signalstange auf der Spitze des
Berges und wie ein Feldzeichen auf dem Hügel.
30,18 Und darum
wird der HERR darauf warten, euch gnädig zu sein, und darum wird er
sich erheben, sich über euch zu erbarmen. Denn ein Gott des Rechts
ist der HERR. Glücklich alle, die auf ihn harren! 30,19 Ja,
[du] Volk aus Zion, das in Jerusalem wohnt, du wirst nicht mehr weinen!
Er wird dir gewiß Gnade erweisen auf die Stimme deines Hilfegeschreis.
Sobald er hört, wird er dir antworten. 30,20 Und hat der Herr
euch auch Brot der Not und Wasser der Bedrängnis gegeben, so wird
dein Lehrer sich nicht mehr verbergen, sondern deine Augen werden deinen
Lehrer sehen. 30,21 Und wenn ihr zur Rechten oder wenn ihr zur Linken
abbiegt, werden deine Ohren ein Wort hinter dir her hören: Dies ist
der Weg, den geht! 30,22 Dann wirst du den Überzug deiner silbernen
Schnitzbilder und die Bekleidung deiner goldenen Gußbilder unrein
machen. Du wirst sie wegwerfen wie etwas Unreines: Dreck! wirst du dazu
sagen. - 30,23 Und er wird Regen geben deiner Saat, mit der du den
Erdboden besäst, und Brot als Ertrag des Erdbodens, und [alles] wird
saftig und fett sein. Deine Herden werden an jenem Tag weiden auf weitem
Weidegrund. 30,24 Und die Rinder und Esel, die den Erdboden bearbeiten,
werden gemischtes Sauerfutter fressen, das man mit Schaufel und mit der
Gabel geworfelt hat. 30,25 Und auf jedem hohen Berg und auf jedem
hochragenden Hügel werden Bäche, Wasserläufe sein am Tag
des großen Mordens, wenn Türme fallen. 30,26 Dann wird
das Licht des Mondes sein wie das Licht der Sonne, und das Licht der Sonne
wird siebenfach sein wie das Licht von sieben Tagen, an dem Tag, da der
HERR den Bruch seines Volkes verbinden und die Wunde seines Schlages heilen
wird.
31,4 Denn so hat der HERR zu mir gesprochen: Wie der Löwe
und der Junglöwe, gegen den die Menge der Hirten zusammengerufen wird,
über seinem Raub knurrt, vor ihrer Stimme nicht erschrickt und vor
ihrem Lärmen sich nicht duckt, so wird der HERR der Heerscharen herabsteigen,
um auf dem Berg Zion und auf seinem Hügel zu kämpfen. 31,5
Wie schwebende Vögel, so wird der HERR der Heerscharen Jerusalem beschirmen:
beschirmen und erretten, schonen und befreien. - 31,6 Kehrt um,
Söhne Israel, zu dem, von dem ihr so tief abgefallen seid! 31,7
Denn an jenem Tag wird jeder von ihnen seine Götzen aus Silber und
seine Götzen aus Gold verwerfen, die eure Hände euch zur Sünde
gemacht haben. 31,8 Und Assur wird fallen durch das Schwert, [aber]
nicht [durch das] eines Mannes; und das Schwert, [aber] nicht [das eines]
Menschen, wird es fressen. Und es wird vor dem Schwert fliehen, und seine
jungen Krieger werden zur Zwangsarbeit [gezwungen] werden. 31,9
Und sein Fels wird vor Schrecken vergehen, und seine Obersten werden fahnenflüchtig,
spricht der HERR, der sein Feuer in Zion und seinen Ofen in Jerusalem hat.
32,9 Steht auf, ihr sorglosen Frauen, hört meine Stimme,
ihr Töchter, die ihr so sicher seid, nehmt zu Ohren meine Rede! 32,10
Über Jahr und Tag, da werdet ihr zittern, ihr Sicheren. Denn die Weinlese
ist dahin, die Obsternte kommt nicht. 32,11 Bebt, ihr Sorglosen;
zittert, ihr Sicheren! Zieht euch aus und entblößt euch und
umgürtet die Lenden [mit Sacktuch]! 32,12 An die Brust schlägt
man sich wegen der prächtigen Fluren, wegen des fruchtbaren Weinstocks,
32,13
wegen des Ackerlandes meines Volkes, das in Gestrüpp [und] Dornen
aufgeht, ja, wegen aller Häuser [voller] Freude [in] der ausgelassenen
Stadt. 32,14 Denn der Palast ist aufgegeben, verödet das Getümmel
der Stadt. Ofel und Wachtturm dienen als Höhlen für ewig, zur
Freude der Wildesel, zur Weidefläche der Herden,
32,15 bis
der Geist aus der Höhe über uns ausgegossen wird und die Wüste
zum Fruchtgarten wird und der Fruchtgarten dem Wald gleichgeachtet wird.
32,16 In der Wüste wird das Recht sich niederlassen und die
Gerechtigkeit im Fruchtgarten wohnen. 32,17 Und das Werk der Gerechtigkeit
wird Friede sein und der Ertrag der Gerechtigkeit Ruhe und Sicherheit für
ewig. 32,18 Dann wird mein Volk wohnen an einer Wohnstätte
des Friedens und in sicheren Wohnungen und an sorgenfreien Ruheplätzen.
- 32,19 Und stürzen wird mit [mächtigem] Sturz der Wald
und die Stadt in Niedrigkeit versinken. - 32,20 Glücklich ihr,
die ihr an allen Wassern sät und Rind und Esel freien Lauf laßt!
33,14 Die Sünder in Zion sind erschrocken, Zittern hat die
Gottlosen gepackt. `Wer von uns kann sich bei verzehrendem Feuer aufhalten?
Wer von uns kann sich bei ewigen Gluten aufhalten? - 33,15 Wer in
Gerechtigkeit lebt und Wahrheit redet, wer den Gewinn der Erpressungen
verwirft, wer seine Hände schüttelt, um keine Bestechung anzunehmen,
wer sein Ohr verstopft, um nicht von Bluttaten zu hören, und seine
Augen verschließt, um Böses nicht zu sehen: 33,16 der
wird auf Höhen wohnen, Felsenfesten sind seine Burg. Sein Brot wird
ihm gegeben, sein Wasser versiegt nie. - 33,17 Deine Augen werden
den König schauen in seiner Schönheit, sehen werden sie ein weithin
offenes Land. 33,18 Dein Herz wird an den Schrecken denken: Wo ist
der, der zählte? Wo der, der abwog? Wo ist der, der die Türme
zählte? 33,19 Du wirst das freche Volk nicht mehr sehen, das
Volk mit dunkler Sprache, die man nicht versteht, mit stammelnder Zunge
ohne Sinn. 33,20 Schau Zion an, die Stadt unserer Festversammlungen!
Deine Augen werden Jerusalem sehen, eine sorgenfreie Wohnstätte, ein
Zelt, das nicht wandern wird, dessen Pflöcke man ewig nicht herauszieht
und von dessen Stricken keiner je zerreißen wird; 33,21 sondern
- dort ist ein Mächtiger bei uns, der HERR - [es ist] ein Ort mit
Flüssen, mit breiten Strömen: keine Ruderflotte fährt darauf,
und kein mächtiges Schiff zieht darüber hin. 33,22 Denn
der HERR ist unser Richter, der HERR unser Anführer, der HERR unser
König. Er wird uns retten. - 33,23 Schlaff hängen deine
Taue. Sie halten das Gestell ihres Mastes nicht fest, halten das Segel
nicht ausgebreitet. - Dann wird die Ausbeute des Plündergutes ausgeteilt
in Menge, [selbst] Lahme plündern die Beute. 33,24 Und kein
Einwohner wird sagen: Ich bin schwach. Dem Volk, das darin wohnt, wird
die Schuld vergeben sein.
(Kap. 21,11.12) Hes 25,12-14; 35; Am 1,11.12; Ob.
34,5 Denn trunken ist im Himmel mein Schwert. Siehe, auf Edom
fährt es herab und auf das Volk meines Bannes zum Gericht.
34,6
Ein Schwert hat der HERR, voll von Blut, es trieft von Fett, vom Blut der
Lämmer und Böcke, vom Nierenfett der Widder. Denn ein Schlachtopfer
hält der HERR in Bozra und ein großes Schlachten im Land Edom.
34,7
Da stürzen Büffel mit ihnen hin und Jungstiere samt den starken
[Stieren]. Und ihr Land wird trunken von Blut, und ihr Boden trieft von
Fett.
34,8 Denn einen Tag der Rache hat der HERR, ein Jahr der Vergeltungen
für die Rechtssache Zions. 34,9 Und Edoms Bäche verwandeln
sich in Pech und sein Boden in Schwefel; und sein Land wird zu brennendem
Pech. 34,10 Tag und Nacht erlischt es nicht, ewig steigt sein Rauch
empor. Von Generation zu Generation liegt es in Trümmern, für
immer und ewig zieht niemand hindurch. 34,11 Wüstenkauz und
Igel nehmen es in Besitz, Eule und Rabe wohnen darin. Und er spannt darüber
die Meßschnur der Öde und das Senkblei der Leere. 34,12
Seine Edlen - keine sind da, die das Königtum ausrufen; und alle seine
Obersten nehmen ein Ende. 34,13 Und in seinen Palästen gehen
Dornen auf, Nesseln und Disteln in seinen befestigten Städten. Und
es wird zur Wohnstätte der Schakale, zur Siedlung für Strauße.
34,14 Da treffen Wüstentiere mit wilden Hunden zusammen, und
Bocksdämonen begegnen einander. Ja, dort rastet die Lilit und findet
einen Ruheplatz für sich. 34,15 Dort nistet die Pfeilschlange
und legt ihre Eier und brütet und spaltet sie. Ja, dort versammeln
sich die Geier, einer zum andern. - 34,16 Forscht im Buch des HERRN
nach und lest! Es fehlt nicht eins von diesen, keins vermißt das
andere. Denn der Mund des HERRN, er hat es befohlen; und sein Geist, er
hat sie zusammengebracht. 34,17 Und er selbst hat ihnen das Los
geworfen, und seine Hand hat es ihnen mit der Meßschnur zugeteilt.
Ewig werden sie es besitzen, von Generation zu Generation darin wohnen.
35,5 Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren
der Tauben geöffnet. 35,6 Dann wird der Lahme springen wie
ein Hirsch, und jauchzen wird die Zunge des Stummen. Denn in der Wüste
brechen Wasser hervor und Bäche in der Steppe. 35,7 Und die
Wüstenglut wird zum Teich und das dürre Land zu Wasserquellen.
An der Stelle, wo die Schakale lagerten, wird Gras sowie Rohr und Schilf
sein. 35,8 Und dort wird eine Straße sein und ein Weg, und
er wird der heilige Weg genannt werden. Kein Unreiner wird darüber
hinziehen, sondern er wird für sie sein. Wer auf dem Weg geht - selbst
Einfältige werden nicht irregehen. 35,9 Kein Löwe wird
dort sein, und kein reißendes Tier wird [auf ihm] hinaufgehen noch
dort gefunden werden, sondern die Erlösten werden darauf gehen. 35,10
Und die Befreiten des HERRN werden zurückkehren und nach Zion kommen
mit Jubel, und ewige Freude wird über ihrem Haupt sein. Sie werden
Wonne und Freude erlangen, und Kummer und Seufzen werden entfliehen.
36,4 Und der Rabschake sprach zu ihnen: Sagt doch zu Hiskia: So spricht der große König, der König von Assur: Was ist das für ein Vertrauen, mit dem du vertraust? 36,5 Du sagst: Fürwahr, ein bloßes Wort ist [schon] Rat und Macht zum Krieg! Nun, auf wen vertraust du, daß du dich gegen mich empört hast? 36,6 Siehe, du vertraust auf diesen geknickten Rohrstab, auf Ägypten, der jedem, der sich auf ihn stützt, in seine Hand dringt und sie durchbohrt. So ist der Pharao, der König von Ägypten, für alle, die auf ihn vertrauen. 36,7 Wenn du aber zu mir sagst: Auf den HERRN, unsern Gott, vertrauen wir - ist er es nicht, dessen Höhen und Altäre Hiskia beseitigt hat, als er zu Juda und zu Jerusalem sagte: Vor diesem Altar sollt ihr euch niederwerfen? 36,8 Und nun, geh doch mit meinem Herrn, dem König von Assur, eine Wette ein! Ich will dir zweitausend Pferde stellen, wenn du dir [die nötigen] Reiter dafür aufstellen kannst. 36,9 Doch wie willst du [auch nur] einen einzigen [Provinz-]Statthalter zurücktreiben, einen von den geringsten Knechten meines Herrn? Aber du vertraust auf Ägypten wegen der Wagen und Pferde. 36,10 Und nun, bin ich ohne den HERRN gegen dieses Land heraufgezogen, um es zu verheeren? Der HERR hat zu mir gesagt: Zieh hinauf in dieses Land und verheere es!
36,11 Da sagten Eljakim und Schebna und Joach zum Rabschake: Rede doch zu deinen Knechten aramäisch, denn wir verstehen es, und rede nicht judäisch zu uns vor den Ohren des Volkes, das auf der Mauer ist! 36,12 Doch der Rabschake sagte: Hat mich mein Herr [etwa nur] zu deinem Herrn und zu dir gesandt, um diese Worte zu reden, [und] nicht zu den Männern, die auf der Mauer sitzen, um mit euch ihren Kot zu essen und ihren Harn zu trinken?
36,13 Und der Rabschake trat hin und rief mit lauter Stimme auf
judäisch und sagte: Hört die Worte des großen Königs,
des Königs von Assur! 36,14 So spricht der König: Hiskia
täusche euch nicht! Denn er kann euch nicht retten. 36,15 Und
Hiskia vertröste euch nicht auf den HERRN, indem er sagt: Der HERR
wird uns gewiß retten; diese Stadt wird nicht in die Hand des Königs
von Assur gegeben werden! 36,16 Hört nicht auf Hiskia! Denn
so spricht der König von Assur: Macht Frieden mit mir und kommt zu
mir heraus! Dann soll jeder von seinem Weinstock und jeder von seinem Feigenbaum
essen und jeder das Wasser seiner Zisterne trinken,
36,17 bis ich
komme und euch in ein Land hole wie euer Land, ein Land von Korn und Most,
ein Land von Brot und Weinbergen.
36,18 Hiskia verführe euch
nicht, indem er sagt: Der HERR wird uns retten! Haben [etwa] die Götter
der Nationen jeder sein Land aus der Hand des Königs von Assur gerettet?
36,19
Wo sind die Götter von Hamat und Arpad? Wo die Götter von Sefarwajim?
Und haben sie etwa Samaria aus meiner Hand gerettet? 36,20 Welche
sind es unter allen Göttern dieser Länder, die ihr Land aus meiner
Hand gerettet haben, daß der HERR Jerusalem aus meiner Hand retten
sollte? 36,21 Da schwiegen sie still und antworteten ihm kein Wort.
Denn das war der Befehl des Königs: Ihr sollt ihm nicht antworten!
- 36,22 Und Eljakim, der Sohn des Hilkija, der Palastvorsteher und
der Schreiber Schebna und der Berater Joach, der Sohn Asafs, kamen mit
zerrissenen Kleidern zu Hiskia und berichteten ihm die Worte des Rabschake.
37,5 So kamen die Knechte des Königs Hiskia zu Jesaja. 37,6 Und Jesaja sagte zu ihnen: So sollt ihr zu eurem Herrn sagen: So spricht der HERR: Fürchte dich nicht vor den Worten, die du gehört hast, mit denen die Diener des Königs von Assur mich gelästert haben! 37,7 Siehe, ich will ihm einen Geist eingeben, daß er ein Gerücht hören und in sein Land zurückkehren wird. Dann will ich ihn in seinem Land durchs Schwert fällen.
37,8 Und der Rabschake kehrte zurück und fand den König von Assur im Kampf gegen Libna, denn er hatte gehört, daß er von Lachisch aufgebrochen wäre. 37,9 Der [König] hatte nämlich über Tirhaka, den König von Kusch, sagen hören: Er ist ausgezogen, um gegen dich zu kämpfen. Und als er es hörte, sandte er Boten zu Hiskia und ließ [ihm] sagen: 37,10 So sollt ihr zu Hiskia, dem König von Juda, sagen: Dein Gott täusche dich nicht, auf den du vertraust, indem du sagst: Jerusalem wird nicht in die Hand des Königs von Assur gegeben werden!
37,11 Siehe, du hast gehört, was die Könige von Assur mit allen Ländern getan haben, indem sie an ihnen den Bann vollstreckten. Und du solltest gerettet werden? 37,12 Haben die Götter der Nationen, die meine Väter vernichtet haben, sie gerettet: Gosan, Haran und Rezef und die Söhne Edens, die in Telassar waren? 37,13 Wo ist der König von Hamat und der König von Arpad und der König der Stadt Sefarwajim, [von] Hena und Awa?
37,14 Da nahm Hiskia den Brief aus der Hand der Boten und las ihn. Dann ging er hinauf ins Haus des HERRN, und Hiskia breitete ihn vor dem HERRN aus. 37,15 Und Hiskia betete zum HERRN: 37,16 HERR der Heerscharen, Gott Israels, der du über den Cherubim thronst, du bist es, der da Gott ist, du allein, für alle Königreiche der Erde. Du hast den Himmel und die Erde gemacht. 37,17 Neige, HERR, dein Ohr und höre! Tue HERR, deine Augen auf und sieh! Ja, höre all die Worte Sanheribs, der [hierher] gesandt hat, um den lebendigen Gott zu verhöhnen! 37,18 Es ist wahr, HERR, die Könige von Assur haben alle Nationen und ihr Land in Trümmer gelegt. 37,19 Und ihre Götter haben sie ins Feuer geworfen, denn sie waren ja keine Götter, sondern ein Werk von Menschenhänden, Holz und Stein, und so konnte man sie vernichten. 37,20 Nun aber, HERR, unser Gott, rette uns aus seiner Hand, damit alle Königreiche der Erde erkennen, daß du allein der HERR bist!
37,21 Da sandte Jesaja, der Sohn des Amoz, zu Hiskia und ließ [ihm] sagen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Was du zu mir gebetet hast wegen Sanheribs, des Königs von Assur, [habe ich gehört]. 37,22 Dies ist das Wort, das der HERR über ihn geredet hat:
Es verachtet dich, es verspottet dich die Jungfrau, die Tochter Zion; die Tochter Jerusalem schüttelt das Haupt hinter dir her.
37,23 Wen hast du verhöhnt und gelästert und gegen wen die Stimme erhoben? Gegen den Heiligen Israels hast du deine Augen emporgerichtet!
37,24 Durch deine Knechte hast du den Herrn verhöhnt und hast gesagt: Mit der Menge meiner Wagen habe ich die Höhe der Berge erstiegen, das äußerste Ende des Libanon. Ich haue den Hochwald seiner Zedern um, die Auslese seiner Wacholderbäume, ich komme auf seine äußerste Höhe, in das Dickicht seines Baumbestandes.
37,25 Ich habe gegraben und Wasser getrunken, und mit der Sohle meiner Füße trockne ich alle Ströme Mazors aus.
37,26 Hast du nicht gehört, daß ich lange vorher es gewirkt und von den Tagen der Vorzeit her es gebildet habe? Nun habe ich es kommen lassen, daß du befestigte Städte verwüstest zu öden Steinhaufen.
37,27 Und ihre Bewohner waren machtlos, sie wurden schreckerfüllt und zuschanden. Sie waren [wie] Kraut des Feldes und grünes Gras, [wie] Gras auf den Dächern, das vor dem Ostwind verdorrt.
37,28 Dein Sitzen und dein Aus- und Eingehen kenne ich, ja, dein Toben gegen mich.
37,29 Wegen deines Tobens gegen mich, und weil dein Übermut in meine Ohren heraufgekommen ist, werde ich meinen Ring in deine Nase legen und meinen Zaum an deine Lippen und werde dich zurückführen auf dem Weg, auf dem du gekommen bist. -
37,30 Und dies soll dir das Zeichen sein: Man wird in diesem Jahr den Nachwuchs [der Ernte] essen und im zweiten Jahr den Wildwuchs. Aber im dritten Jahr sollt ihr säen und ernten, Weinberge pflanzen und ihre Frucht essen.
37,31 Und was vom Haus Juda entkommen, was übriggeblieben ist, wird wieder wurzeln nach unten und Frucht tragen nach oben. 37,32 Denn von Jerusalem wird ein Überrest ausgehen und das Entkommene vom Berg Zion. Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird das tun.
37,33 Darum, so spricht der HERR über den König von Assur: Er wird nicht in diese Stadt kommen. Und er wird keinen Pfeil hineinschießen und ihr nicht mit dem Schild entgegentreten, und er wird keinen Wall gegen sie aufschütten. 37,34 Auf dem Weg, den er gekommen ist, auf ihm wird er zurückkehren und wird nicht in diese Stadt kommen, spricht der HERR. 37,35 Denn ich will diese Stadt beschirmen, um sie zu retten, um meinetwillen und um meines Knechtes David willen.
37,36 Da zog ein Engel des HERRN aus und schlug im Lager von
Assur 185 000 [Mann]. Und als man früh am Morgen aufstand, siehe,
da [fand man] sie alle tot, [lauter] Leichen. 37,37 Und Sanherib,
der König von Assur, brach auf, zog fort und kehrte zurück; und
er blieb in Ninive. 37,38 Und es geschah, als er sich niederwarf
im Haus seines Gottes Nisroch, da erschlugen ihn seine Söhne Adrammelech
und Sarezer mit dem Schwert; und sie entkamen in das Land Ararat. Und sein
Sohn Asarhaddon wurde an seiner Stelle König.
38,10 Ich sagte: In der Mitte meiner Tage soll ich hingehen zu den Pforten des Scheols. Ich bin beraubt des Restes meiner Jahre. 38,11 Ich sagte: Ich werde Jah nicht sehen, Jah im Land der Lebendigen, auch nicht Menschen mehr erblicken bei den Bewohnern des Totenreiches. 38,12 Meine Hütte ist abgebrochen und wurde von mir weggenommen wie ein Hirtenzelt. Wie ein Weber habe ich mein Leben zu Ende gewebt: Vom Kettgarn schnitt er mich los. Vom Tag bis zur Nacht wirst du ein Ende mit mir machen!
38,13 Ich schrie um Hilfe bis zum Morgen, [aber] wie ein Löwe, so zerbrach er alle meine Gebeine. Vom Tag bis zur Nacht wirst du ein Ende mit mir machen! 38,14 Wie eine Schwalbe, eine Drossel, so zwitscherte ich, ich gurrte wie die Taube. Verschmachtend [blickten] meine Augen zur Höhe: O Herr, ich bin in Bedrängnis! Tritt als Bürge für mich ein!
38,15 Was soll ich reden, nachdem er zu mir gesprochen und es selbst ausgeführt hat? Ich will [dich] loben alle meine Jahre trotz der Betrübnis meiner Seele, 38,16 o Herr! [Ich will dich loben] wegen derer, die leben, und für alles, worin mein Geist lebt. Und du machst mich gesund und erhältst mich am Leben. 38,17 Siehe, zum Heil wurde mir bitteres Leid: Du, du hast liebevoll meine Seele von der Grube der Vernichtung zurückgehalten, denn alle meine Sünden hast du hinter deinen Rücken geworfen.
38,18 Denn der Scheol preist dich nicht, der Tod lobsingt dir [nicht]; die in die Grube hinabgefahren sind, hoffen nicht auf deine Treue. 38,19 Der Lebende, der Lebende, der preist dich, wie heute ich: der Vater erzählt den Kindern von deiner Treue. 38,20 Der HERR [war bereit], mich zu retten. Und wir wollen das Saitenspiel erklingen lassen alle Tage unseres Lebens im Haus des HERRN.
38,21 Und Jesaja sagte, man solle einen Feigenkuchen [aus] Feigenfrüchten
nehmen und ihn auf dem Geschwür verstreichen, damit er genese. 38,22
Da sprach Hiskia: Was ist das Zeichen, daß ich in das Haus des HERRN
hinaufgehen werde?
40,3 Eine Stimme ruft: In der Wüste bahnt den Weg des HERRN! Ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott! 40,4 Jedes Tal soll erhöht und jeder Berg und Hügel erniedrigt werden! Und das Höckerige soll zur Ebene werden und das Hügelige zur Talebene! 40,5 Und die Herrlichkeit des HERRN wird sich offenbaren, und alles Fleisch miteinander wird es sehen. Denn der Mund des HERRN hat geredet.
40,6 Eine Stimme spricht: Rufe! Und ich sage: Was soll ich rufen? - Alles Fleisch ist Gras, und all seine Anmut wie die Blume des Feldes. 40,7 Das Gras ist verdorrt, die Blume ist verwelkt, denn der Hauch des HERRN hat sie angeweht. Fürwahr, das Volk ist Gras. 40,8 Das Gras ist verdorrt, die Blume ist verwelkt. Aber das Wort unseres Gottes besteht in Ewigkeit.
40,9 Auf einen hohen Berg steig hinauf, du Freudenbotin Zion!
Erhebe mit Macht deine Stimme, du Freudenbotin Jerusalem! Erhebe sie, fürchte
dich nicht! Sprich zu den Städten Judas: Siehe da, euer Gott! 40,10
Siehe, der Herr, HERR, kommt mit Kraft, und sein Arm übt die Herrschaft
für ihn aus. Siehe sein Lohn ist bei ihm, und seine Belohnung [geht]
vor ihm her. 40,11 Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte, die
Lämmer wird er in seinen Arm nehmen und in seinem Gewandbausch tragen,
die säugenden [Muttertiere] wird er [fürsorglich] leiten.
V. 18-26: Kap. 44,6-21; Jer 10,1-16.
40,18 Mit wem wollt ihr Gott vergleichen, und was für ein Abbild wollt ihr ihm gegenüberstellen? 40,19 Der Kunsthandwerker gießt das Götterbild, der Goldschmied beschlägt es mit Gold und [mit] silbernen Ketten vom Goldschmied. 40,20 Maulbeerholz [wählt er], ein Holz, das nicht fault. Er sucht sich einen geschickten Kunsthandwerker, um ein Götterbild aufzustellen, das nicht wackelt. - 40,21 Habt ihr es nicht erkannt? Hört ihr es nicht? Ist es euch nicht von Anfang an verkündet worden? Habt ihr nicht Einsicht gewonnen von der Gründung der Erde her? 40,22 [Er ist es,] der da thront über dem Kreis der Erde, daß ihre Bewohner wie Heuschrecken [erscheinen], der die Himmel ausspannt wie einen Schleier und ihn ausbreitet wie ein Zelt zum Wohnen, 40,23 der die Fürsten dem Nichts anheimgibt, die Richter der Erde der Nichtigkeit gleichmacht. 40,24 Kaum sind sie gepflanzt, kaum sind sie gesät, kaum hat ihr Stamm Wurzeln in der Erde getrieben, da bläst er sie schon an. Sie verdorren, und ein Sturmwind trägt sie wie Stoppeln hinweg. 40,25 Mit wem denn wollt ihr mich vergleichen, dem ich gleich wäre? spricht der Heilige. 40,26 Hebt zur Höhe eure Augen [empor] und seht: Wer hat diese [da] geschaffen? Er, der ihr Heer hervortreten läßt nach der Zahl, ruft sie alle mit Namen: Vor [ihm], reich an Macht und stark an Kraft, fehlt kein einziger.
40,27 Warum sagst du, Jakob, und sprichst du, Israel: Mein Weg
ist verborgen vor dem HERRN, und meinem Gott entgeht mein Recht? 40,28
Hast du es nicht erkannt, oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger
Gott ist der HERR, der Schöpfer der Enden der Erde. Er ermüdet
nicht und ermattet nicht, unergründlich ist seine Einsicht. 40,29
Er gibt dem Müden Kraft und dem Ohnmächtigen mehrt er die Stärke.
40,30
Jünglinge ermüden und ermatten, und junge Männer straucheln
[und] stürzen. 40,31 Aber die auf den HERRN hoffen, gewinnen
neue Kraft: sie heben die Schwingen empor wie die Adler, sie laufen und
ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht.
41,6 Einer hilft dem andern und sagt zu seinem Bruder: Sei mutig! 41,7 Und der Kunsthandwerker ermutigt den Goldschmied. Der mit dem Hammer glättet, [ermutigt] den, der auf den Amboß schlägt, und sagt von der Lötung: Sie ist gut. Und er befestigt es mit Nägeln, daß es nicht wackelt.
41,8 Du aber, Israel, mein Knecht, Jakob, den ich erwählt habe, Nachkomme Abrahams, meines Freundes, 41,9 du, den ich ergriffen von den Enden der Erde und von ihren fernsten Gegenden her gerufen habe, zu dem ich sprach: Mein Knecht bist du, ich habe dich erwählt und nicht verworfen - 41,10 fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir! Habe keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich stärke dich, ja, ich helfe dir, ja, ich halte dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit. 41,11 Siehe, beschämt und zuschanden werden alle, die [in Feindschaft] gegen dich entbrannt sind. Es werden wie nichts und gehen zugrunde die Männer, die den Rechtsstreit mit dir führen. 41,12 Du wirst sie suchen und nicht finden, die Männer, die mit dir zanken. Wie nichts und wie Nichtigkeit werden die Männer, die mit dir Krieg führen. 41,13 Denn ich bin der HERR, dein Gott, der deine Rechte ergreift, der zu dir spricht: Fürchte dich nicht! Ich, ich helfe dir! - 41,14 Fürchte dich nicht, du Wurm Jakob, du Häuflein Israel! Ich, ich helfe dir, spricht der HERR, und dein Erlöser ist der Heilige Israels. 41,15 Siehe, ich habe dich zu einem scharfen, neuen Dreschschlitten gemacht, mit Doppelschneiden versehen: du wirst Berge dreschen und zermalmen und Hügel der Spreu gleichmachen. 41,16 Du wirst sie worfeln, und der Wind wird sie forttragen und der Sturm sie zerstreuen. Du aber, du wirst jubeln in dem HERRN und dich rühmen in dem Heiligen Israels.
41,17 Die Elenden und die Armen suchen nach Wasser, und es gibt keins, ihre Zunge vertrocknet vor Durst. Ich, der HERR, werde sie erhören, ich, der Gott Israels, werde sie nicht verlassen. 41,18 Ich werde Ströme öffnen auf den kahlen Höhen und Quellen mitten in den Talebenen. Ich werde die Wüste zum Wasserteich machen und das dürre Land zu Wasserquellen. 41,19 Ich werde Zedern in die Wüste setzen, Akazien, Myrten und Olivenbäume, werde Wacholderbäume in die Steppe pflanzen, Platanen und Zypressen miteinander, 41,20 damit sie sehen und erkennen, es merken und verstehen allesamt, daß die Hand des HERRN dies getan und der Heilige Israels es geschaffen hat.
41,21 Bringt eure Rechtssache vor! spricht der HERR. Bringt eure Beweise herbei! spricht der König Jakobs. 41,22 Sie sollen [sie] herbeibringen und uns verkünden, was sich ereignen wird: das Frühere, was war es? Verkündet es, damit wir es uns zu Herzen nehmen! Oder laßt uns das Künftige hören, damit wir seinen Ausgang erkennen! 41,23 Verkündet das später Kommende, damit wir erkennen, daß ihr Götter seid! Ja, laßt es gut sein oder schlimm sein, daß wir uns gegenseitig ansehen und miteinander erschrecken! 41,24 Siehe, ihr seid nichts, und euer Tun ist Nichtigkeit. Ein Greuel ist, wer euch erwählt!
41,25 Ich habe [ihn] von Norden her erweckt, und er kam herbei,
- von Sonnenaufgang her den, der meinen Namen anruft. Und er zertritt Befehlshaber
wie Lehm und wie ein Töpfer, der Ton stampft. 41,26 Wer hat
es von Anfang an verkündet, daß wir es erkannt hätten,
und von jeher, daß wir sagen könnten: Richtig! Ja, da war keiner,
der es verkündete, ja, keiner, der es hören ließ, ja, keiner,
der eure Sprüche gehört hätte. 41,27 Als erster [habe
ich] zu Zion [gesagt]: Siehe, siehe, da sind sie, und Jerusalem gebe ich
einen Freudenboten! 41,28 Und ich sehe hin, doch da ist niemand,
und unter diesen da ist kein Ratgeber, daß ich sie fragen könnte
und sie mir Antwort gäben. 41,29 Siehe, sie alle sind Betrug.
Nichtigkeit sind ihre Machwerke, Wind und Leere ihre gegossenen Bilder.
42,10 Singt dem HERRN ein neues Lied, seinen Ruhm vom Ende der Erde: Es brause das Meer und seine Fülle, die Inseln und ihre Bewohner! 42,11 [Die Stimme] sollen erheben die Steppe und ihre Städte, die Dörfer, die Kedar bewohnt! Jubeln sollen die Bewohner von Sela, jauchzen vom Gipfel der Berge her! 42,12 Dem HERRN sollen sie Ehre geben und seinen Ruhm auf den Inseln verkündigen! 42,13 Der HERR zieht aus wie ein Held, wie ein Kriegsmann weckt er den Eifer. Er erhebt einen Schlachtruf, ja, ein gellendes Feldgeschrei, er beweist sich als Held gegen seine Feinde.
42,14 Seit ewigen [Zeiten] habe ich geschwiegen, war still, habe an mich gehalten. Wie eine Gebärende will ich [nun] stöhnen, schnauben und [nach Luft] schnappen zugleich. 42,15 Ich will Berge und Hügel ausdörren und all ihr Kraut vertrocknen lassen. Und ich will Ströme zu Inseln machen und Teiche trockenlegen. 42,16 Und ich will die Blinden auf einem Weg gehen lassen, den sie nicht kennen, auf Pfaden, die sie nicht kennen, will ich sie schreiten lassen. Die Finsternis vor ihnen will ich zum Licht machen und das Holperige zur Ebene. Das sind die Dinge, die ich tun und von denen ich nicht ablassen werde. 42,17 Es weichen zurück, es werden völlig zuschanden [alle], die auf ein Götterbild vertrauen, die zum gegossenen Bild sagen: Ihr seid unsere Götter.
42,18 Hört, ihr Tauben! Und ihr Blinden, schaut her, um
zu sehen! 42,19 Wer ist blind, wenn nicht mein Knecht, und taub,
wenn nicht mein Bote, den ich sende? Wer ist blind wie Meschullam und blind
wie der Knecht des HERRN? 42,20 Er hat vieles gesehen, aber es nicht
beachtet, hat offene Ohren, aber hört nicht. 42,21 Deinem HERRN
hat es gefallen um seiner Gerechtigkeit willen. Er macht das Gesetz groß
und herrlich. 42,22 Doch ist es [jetzt noch] ein beraubtes und ausgeplündertes
Volk. Sie sind allesamt in Löchern gefesselt, und in Kerkern werden
sie versteckt gehalten. Sie sind zur Beute geworden, und da ist kein Erretter,
[zur] Plünderung, und niemand sagt: Gib wieder her! 42,23 Wer
unter euch will das zu Ohren nehmen, will achtgeben und für die Zukunft
hören? 42,24 Wer hat Jakob der Plünderung preisgegeben
und Israel den Räubern? Nicht der HERR, gegen den wir gesündigt
haben? Und sie wollten nicht auf seinen Wegen gehen und hörten nicht
auf sein Gesetz. 42,25 Da hat er die Glut seines Zornes und die
Gewalt des Krieges über es ausgegossen. Und er hat es ringsum versengt,
aber es kommt nicht zur Erkenntnis, und er hat es in Brand gesteckt, aber
es nimmt es nicht zu Herzen.
43,8 Laß hervortreten das blinde Volk, das doch Augen hat, und die Tauben, die doch Ohren haben! 43,9 Alle Nationen sind miteinander versammelt, und die Völkerschaften sind zusammengekommen! Wer unter ihnen verkündet dies? Auch Früheres sollen sie uns hören lassen! Sie sollen ihre Zeugen stellen, daß sie gerecht sind! Und man wird es hören und sagen: Es ist wahr! 43,10 Ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR, und mein Knecht, den ich erwählt habe, damit ihr erkennt und mir glaubt und einseht, daß ich derselbe bin. Vor mir wurde kein Gott gebildet, und nach mir wird keiner sein. 43,11 Ich, ich bin der HERR, und außer mir gibt es keinen Retter. 43,12 Ich habe verkündigt und gerettet und hören lassen, und kein fremder [Gott] war unter euch. Und ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR, und ich bin Gott. 43,13 Ja, auch weiterhin bin ich derselbe, und da ist niemand, der aus meiner Hand errettet. Ich wirke, und wer kann es rückgängig machen?
43,14 So spricht der HERR, euer Erlöser, der Heilige Israels: Um euretwillen habe ich nach Babel gesandt. Und ich stoße herunter all die Riegel [eines Gefängnisses]. Und die Chaldäer - zur Klage wird ihr Jubel. 43,15 Ich bin der HERR, euer Heiliger, der Schöpfer Israels, euer König.
43,16 So spricht der HERR, der einen Weg gibt im Meer und einen Pfad in mächtigen Wassern, 43,17 der ausziehen läßt Wagen und Pferd, Heer und Held - zusammen liegen sie da, stehen nicht wieder auf; sie sind erloschen, verglommen wie ein Docht -: 43,18 Denkt nicht an das Frühere, und auf das Vergangene achtet nicht! 43,19 Siehe, ich wirke Neues! Jetzt sproßt es auf. Erkennt ihr es nicht? Ja, ich lege durch die Wüste einen Weg, Ströme durch die Einöde. 43,20 Die Tiere des Feldes werden mich ehren, Schakale und Strauße, weil ich in der Wüste Wasser gegeben habe, Ströme in der Einöde, um mein Volk zu tränken, mein auserwähltes. 43,21 Dieses Volk, das ich mir gebildet habe, sie sollen meinen Ruhm erzählen.
43,22 Nicht mich hast du angerufen, Jakob, daß du dich um mich gemüht hättest, Israel! 43,23 Du hast mir nicht das Lamm deiner Brandopfer gebracht und mit deinen Schlachtopfern mich nicht geehrt. Ich habe dir nicht mit Opfergaben Arbeit gemacht noch mit Weihrauch dich ermüdet. 43,24 Du hast mir nicht für Geld Würzrohr gekauft noch mit dem Fett deiner Schlachtopfer mich gesättigt. Vielmehr hast du mir Arbeit gemacht mit deinen Sünden, du hast mich ermüdet mit deinen Sünden. 43,25 Ich, ich bin es, der deine Verbrechen auslöscht um meinetwillen, und deiner Sünden will ich nicht gedenken.
43,26 Zeige mich an! Wir wollen miteinander vor Gericht treten!
Erzähle du, damit du recht behältst! 43,27 Dein erster
Vater hat [schon] gesündigt, und deine Vermittler haben mit mir gebrochen.
43,28
So entweihe ich die Obersten des Heiligtums. Und ich gebe Jakob dem Bann
und Israel den Hohnreden preis.
V. 6-21: Kap. 40,18-26; Jer 10,1-16.
44,6 So spricht der HERR, der König Israels und sein Erlöser, der HERR der Heerscharen: Ich bin der Erste und bin der Letzte, und außer mir gibt es keinen Gott. 44,7 Und wer ist wie ich? Er rufe und verkünde es und lege es mir dar! - Wer hat von Urzeiten her das Kommende hören lassen? Und was eintreten wird, sollen sie uns verkünden! 44,8 Erschreckt nicht und zittert nicht! Habe ich es dich nicht schon längst hören lassen und [es dir] verkündet? Und ihr seid meine Zeugen: Gibt es einen Gott außer mir? Es gibt keinen Fels, ich kenne keinen. 44,9 Die Bildner von Götterbildern sind allesamt nichtig, und ihre Lieblinge nützen nichts. Und ihre Zeugen sehen nicht und erkennen nicht, damit sie zuschanden werden. 44,10 Wer hat [je] einen Gott gebildet und ein Götterbild gegossen, damit es nichts nützt? 44,11 Siehe, alle seine Anhänger werden zuschanden. Und die Kunsthandwerker sind ja [nur] Menschen. Sollen sie sich alle versammeln, hintreten: erschrecken müssen sie, zuschanden werden allesamt! 44,12 Der Handwerker in Eisen schärft das Beil und arbeitet mit Kohlenglut, und er formt es mit Hämmern und verarbeitet es mit seinem kräftigen Arm. Er wird [dabei] auch hungrig und kraftlos, er trinkt kein Wasser und ermüdet. 44,13 Der Handwerker in Holz spannt die Schnur, zeichnet es mit dem Stift vor, führt es mit den Schnitzmessern aus und umreißt mit dem Zirkel. Und er macht es wie das Bild eines Mannes, wie das Prachtstück von einem Menschen, damit es in einem Haus wohnt. 44,14 [Er geht,] um sich Zedern zu fällen, oder nimmt eine Steineiche oder eine Eiche und zieht sie sich groß unter den Bäumen des Waldes. Er pflanzt eine Fichte, und der Regen läßt sie wachsen. 44,15 Und [das alles] dient dem Menschen zur Feuerung, und er nimmt davon und wärmt sich. Teils heizt er und bäckt Brot, teils verarbeitet er es zu einem Gott und wirft sich [davor] nieder, macht ein Götzenbild daraus und beugt sich vor ihm. 44,16 Die Hälfte davon verbrennt er im Feuer. Auf [dieser] seiner Hälfte brät er Fleisch, ißt den Braten und sättigt sich. Auch wärmt er sich und sagt: Ha! Mir wird es warm, ich spüre Feuer. 44,17 Und den Rest davon macht er zu einem Gott, zu seinem Götterbild. Er beugt sich vor ihm und wirft sich nieder, und er betet zu ihm und sagt: Errette mich, denn du bist mein Gott! - 44,18 Sie haben keine Erkenntnis und keine Einsicht, denn ihre Augen sind verklebt, daß sie nicht sehen, [und] ihre Herzen, daß sie nicht verstehen. - 44,19 Und er nimmt es nicht zu Herzen und [hat] keine Erkenntnis und keine Einsicht, daß er sagte: Die Hälfte davon habe ich im Feuer verbrannt, auch habe ich auf seinen Kohlen Brot gebacken, ich brate Fleisch und esse; und den Rest davon mache ich zu einem Greuel, vor einem Holzklotz beuge ich mich! 44,20 Wer sich mit Asche einläßt, ist betrogen, [sein] Herz hat ihn irregeführt. Er rettet seine Seele nicht und sagt [nicht]: Ist nicht Lüge in meiner Rechten?
44,21 Denke daran, Jakob und Israel, denn du bist mein Knecht.
Ich habe dich gebildet, du bist mein Knecht. Israel, du wirst nicht von
mir vergessen. 44,22 Ich habe deine Verbrechen ausgelöscht
wie einen Nebel und wie eine Wolke deine Sünden. Kehre um zu mir,
denn ich habe dich erlöst! 44,23 Jubelt, ihr Himmel, denn der
HERR hat es getan! Jauchzt, ihr Tiefen der Erde! Brecht in Jubel aus, ihr
Berge, du Wald und all ihr Bäume darin! Denn der HERR hat Jakob erlöst,
und an Israel verherrlicht er sich.
45,8 Träufelt, ihr Himmel, von oben! Und ihr Wolken, fließt [über] von Gerechtigkeit! Das Land öffne [seine Ackerfurchen], und sie sollen fruchtbar sein mit Heil, und es lasse Gerechtigkeit hervorwachsen zugleich! Ich, der HERR, habe es geschaffen. 45,9 Weh dem, der mit seinem Bildner rechtet - ein Tongefäß unter irdenen Tongefäßen! Sagt [etwa] der Ton zu seinem Bildner: Was machst du?, und [sagt etwa] dein Werk [von dir]: Er hat keine Hände? 45,10 Weh dem, der zum Vater sagt: Warum zeugst du? und zur Frau: Warum hast du Wehen? 45,11 So spricht der HERR, der Heilige Israels und sein Bildner: Wollt ihr mich [etwa] wegen meiner Kinder fragen und über das Werk meiner Hände mir Befehl geben? 45,12 Ich, ich habe die Erde gemacht und den Menschen auf ihr geschaffen. Ich [war es], meine Hände haben die Himmel ausgespannt, und all ihrem Heer habe ich Befehl gegeben. 45,13 Ich, ich habe ihn erweckt in Gerechtigkeit, und alle seine Wege ebne ich. Er wird meine Stadt bauen und meine Weggeführten freilassen, nicht für einen Kaufpreis und nicht für ein Geschenk, spricht der HERR der Heerscharen.
45,14 So spricht der HERR: Der Erwerb Ägyptens und der Handelsgewinn von Kusch und die Sebäer, hochgewachsene Männer, werden zu dir übergehen und dir gehören. Sie werden dir nachfolgen, in Fesseln werden sie [zu dir] übergehen. Und sie werden sich vor dir niederwerfen, werden zu dir flehen: Ja, bei dir ist Gott. Es gibt keinen sonst, keinen Gott! - 45,15 Wahrlich, du bist ein Gott, der sich verborgen hält, Gott Israels, ein Retter! - 45,16 Sie werden zuschanden und auch zunichte, sie alle miteinander. Sie gehen allesamt in Schmach dahin, die Götzenmacher. 45,17 Israel findet Rettung in dem HERRN, ewige Rettung. Ihr werdet nicht zuschanden und nicht zunichte werden in alle Ewigkeiten. 45,18 Denn so spricht der HERR, der die Himmel geschaffen hat - er ist Gott -, der die Erde gebildet und sie gemacht hat - er hat sie gegründet, nicht als eine Öde hat er sie geschaffen, [sondern] zum Bewohnen hat er sie gebildet -: Ich bin der HERR, und sonst gibt es keinen [Gott]! 45,19 Nicht im Verborgenen habe ich geredet, am Ort eines finsteren Landes. Ich sprach zu den Nachkommen Jakobs nicht: Sucht mich vergeblich! Ich bin der HERR, der Gerechtigkeit redet, Wahrheit verkündet.
45,20 Versammelt euch und kommt! Nähert euch allesamt, ihr
Entkommenen der Nationen! Keine Erkenntnis haben die, die das Holz ihres
Götterbildes tragen und zu einem Gott flehen, der nicht retten kann.
45,21
Berichtet und bringt [Beweise] herbei! Ja, sollen sie sich miteinander
beraten! Wer hat dies von alters her hören lassen, schon längst
es verkündet? Nicht ich, der HERR? Und sonst gibt es keinen Gott außer
mir. Einen gerechten und rettenden Gott gibt es außer mir nicht!
45,22 Wendet euch zu mir und laßt euch retten, alle ihr Enden
der Erde! Denn ich bin Gott und keiner sonst. 45,23 Ich habe bei
mir selbst geschworen, aus meinem Mund ist Gerechtigkeit hervorgegangen,
ein Wort, das nicht zurückkehrt: Ja, jedes Knie wird sich vor mir
beugen, jede Zunge [mir] schwören
45,24 und sagen: Nur in dem
HERRN ist Gerechtigkeit und Stärke. Zu ihm wird man kommen, und es
werden alle beschämt werden, die gegen ihn entbrannt waren. 45,25
In dem HERRN werden gerecht sein und sich rühmen alle Nachkommen Israels.
46,3 Hört auf mich, Haus Jakob und der ganze Überrest des Hauses Israel, die ihr von Mutterleib an [mir] aufgeladen, von Mutterschoß an [von mir] getragen worden seid! 46,4 Auch bis in [euer] Greisenalter bin ich derselbe, und bis zu [eurem] grauen Haar werde ich selbst [euch] tragen. Ich, ich habe es getan, und ich selbst werde heben, und ich selbst werde tragen und werde erretten.
46,5 Mit wem wollt ihr mich vergleichen und gleichstellen und
mich ähnlich machen, daß wir uns gleichen? 46,6 Sie,
die Gold aus dem Beutel schütten und Silber auf der Waage abwiegen,
dingen einen Goldschmied, daß er einen Gott daraus macht. Sie beugen
sich, ja, sie werfen sich nieder. 46,7 Sie heben ihn auf die Schulter,
tragen ihn [umher] und setzen ihn nieder an seine Stelle, und er steht
da: von seinem Platz weicht er nicht. Auch schreit man zu ihm, aber er
antwortet nicht, hilft ihm nicht aus seiner Not. 46,8 Denkt daran
und ermahnt euch, nehmt es [wieder] zu Herzen, ihr Abtrünnigen! 46,9
Gedenket des Früheren von der Urzeit her, daß ich Gott bin.
Es gibt keinen sonst, keinen Gott gleich mir, 46,10 der ich von
Anfang an den Ausgang verkünde und von alters her, was noch nicht
geschehen ist, - der ich spreche: Mein Ratschluß soll zustande kommen,
und alles, was mir gefällt, führe ich aus, 46,11 der ich
den Raubvogel rufe von Osten her, aus fernem Land den Mann meines Ratschlusses.
Ja, ich habe [es] geredet, ja, ich werde es auch kommen lassen. Ich habe
[es] gebildet, ja, ich führe es auch aus. - 46,12 Hört
auf mich, ihr Trotzigen, die ihr fern seid von Gerechtigkeit! 46,13
Ich habe meine Gerechtigkeit nahe gebracht, sie ist nicht fern, und mein
Heil zögert nicht. Und ich gebe in Zion Heil, für Israel meine
Herrlichkeit.
Hört dies, Haus Jakob, die mit dem Namen Israel benannt und aus den Wassern Judas hervorgegangen sind, die beim Namen des HERRN schwören und den Gott Israels bekennen, [doch] nicht in Wahrheit und nicht in Gerechtigkeit; 48,2 ja, nach der heiligen Stadt nennen sie sich, und sie stützen sich auf den Gott Israels, HERR der Heerscharen ist sein Name: 48,3 Das Frühere habe ich längst schon verkündet. Aus meinem Mund ist es hervorgegangen, und ich habe es hören lassen; plötzlich tat ich es, und es traf ein. 48,4 Weil ich wußte, daß du hart bist und daß dein Nacken eine eiserne Sehne und deine Stirn aus Erz ist, 48,5 so habe ich es dir schon längst verkündet, ehe es eintraf, habe ich es dich hören lassen, damit du nicht sagst: Mein Götze hat es getan, und mein Götterbild und mein gegossenes Bild haben es befohlen. 48,6 Du hast es gehört, betrachte es [nun] alles! Und ihr, wollt ihr es nicht verkünden? Von nun an lasse ich dich Neues hören und Verborgenes, das du nicht kanntest. 48,7 Jetzt ist es geschaffen und nicht [schon] früher und vor dem [heutigen] Tag. Und du hast nicht davon gehört, damit du nicht sagst: Siehe, ich habe es gewußt. 48,8 Du hast es weder gehört noch gewußt, noch war dein Ohr früher [schon] geöffnet. Denn ich wußte, daß du völlig treulos bist und daß man dich `Abtrünnig von Mutterleib an genannt hat. 48,9 Um meines Namens willen halte ich meinen Zorn zurück, und um meines Ruhmes willen bezähme ich mich dir zugute, um dich nicht auszurotten. 48,10 Siehe, ich habe dich geläutert, doch nicht im Silber[schmelzofen]; ich habe dich geprüft im Schmelzofen des Elends. 48,11 Um meinetwillen, um meinetwillen will ich es tun - denn wie würde mein Name entweiht werden! -, und meine Ehre gebe ich keinem andern.
48,12 Höre auf mich, Jakob, und Israel, mein Berufener! Ich bin, der da ist, ich der Erste, ich auch der Letzte. 48,13 Ja, meine Hand hat die Grundmauern der Erde gelegt und meine Rechte die Himmel ausgespannt; ich rufe ihnen zu: allesamt stehen sie da. 48,14 Versammelt euch, ihr alle, und hört! Wer unter ihnen hat dies verkündet? Der HERR liebt ihn. Er wird an Babel ausführen, was ihm gefällt, und sein Arm [wird] die Chaldäer [richten]. 48,15 Ich, ich selbst habe geredet, ja, ich habe ihn gerufen. Ich habe ihn kommen lassen, und sein Weg wird gelingen. 48,16 Tretet her zu mir, hört dies! Ich habe von Anfang an nicht im Verborgenen geredet; von der Zeit an, da es geschah, bin ich da. - Und nun hat der Herr, HERR, mich gesandt und seinen Geist [verliehen]. - 48,17 So spricht der HERR, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich bin der HERR, dein Gott, der dich lehrt zu [deinem] Nutzen, der dich leitet auf dem Weg, den du gehen sollst.
48,18 Ach, hättest du doch auf meine Gebote geachtet! Dann wäre wie der Strom dein Friede gewesen und deine Gerechtigkeit wie die Wogen des Meeres. 48,19 Dann wäre wie der Sand deine Nachkommenschaft gewesen und die Sprößlinge deines Leibes wie seine Körner. Sein Name würde nicht ausgerottet und nicht ausgetilgt werden vor meinem Angesicht.
48,20 Zieht aus Babel fort! Flieht aus Chaldäa! Mit jubelnder
Stimme verkündet, laßt es hören, breitet es aus bis an
die Enden der Erde! Sprecht: Erlöst hat der HERR seinen Knecht Jakob!
48,21
Und sie dürsteten nicht, als er sie durch die Trümmerstätten
führte. Wasser aus dem Felsen ließ er ihnen rinnen, er spaltete
den Felsen, und Wasser floß heraus. - 48,22 Kein Friede den
Gottlosen, spricht der HERR. -
49,22 So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich werde meine Hand zu den Nationen hin erheben und zu den Völkern hin mein Feldzeichen aufrichten. Und sie werden deine Söhne auf den Armen bringen, und deine Töchter werden auf der Schulter getragen werden. 49,23 Und Könige werden deine Wärter sein und ihre Fürstinnen deine Ammen. Sie werden sich vor dir niederwerfen mit dem Gesicht zur Erde und den Staub deiner Füße lecken. Da wirst du erkennen, daß ich der HERR bin: die auf mich hoffen, werden nicht beschämt werden.
49,24 Kann man einem Helden die Beute nehmen, oder kann der Gefangene
eines Gewaltigen entkommen? 49,25 Ja, so spricht der HERR: Auch
der Gefangene des Helden wird [ihm] genommen, und die Beute des Gewaltigen
wird entkommen. Wer dich angreift, den werde ich angreifen; und deine Söhne
werde ich retten.
49,26 Ich werde deine Unterdrücker speisen
mit ihrem eigenen Fleisch, und von ihrem Blut sollen sie trunken werden
wie von Most. Und alles Fleisch wird erkennen, daß ich, der HERR,
dein Retter bin, und der Mächtige Jakobs, dein Erlöser.
50,2 Warum bin ich gekommen, und kein Mensch war da, habe gerufen, und niemand antwortete? Ist meine Hand etwa zu kurz zur Erlösung? Oder ist in mir keine Kraft, um zu erretten? Siehe, durch mein Drohen trockne ich das Meer aus, mache Ströme zu einer Wüste: es stinken ihre Fische, weil kein Wasser da ist, und sie vor Durst sterben. 50,3 Ich kleide die Himmel in Trauerschwärze und lege ihnen Sacktuch als Kleidung an.
50,4 Der Herr, HERR, hat mir die Zunge eines Jüngers gegeben, damit ich erkenne, den Müden durch ein Wort aufzurichten. Er weckt [mich, ja] Morgen für Morgen weckt er mir das Ohr, damit ich höre, wie Jünger [hören]. 50,5 Der Herr, HERR, hat mir das Ohr geöffnet, und ich, ich bin nicht widerspenstig gewesen, bin nicht zurückgewichen. 50,6 Ich bot meinen Rücken den Schlagenden und meine Wangen den Raufenden, mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel. 50,7 Aber der Herr, HERR, hilft mir. Darum bin ich nicht zuschanden geworden, darum habe ich mein Gesicht [hart] wie Kieselstein gemacht. Ich habe erkannt, daß ich nicht beschämt werde. 50,8 Nahe ist, der mir Recht schafft: Wer will mit mir einen Rechtsstreit führen? Laßt uns zusammen hintreten! Wer ist mein Rechtsgegner? Er trete her zu mir! 50,9 Siehe, der Herr, HERR, hilft mir. Wer ist es, der mich schuldig erklären will? Siehe, allesamt werden sie zerfallen wie ein Kleid, die Motte wird sie fressen.
50,10 Wer ist unter euch, der den HERRN fürchtet, der auf
die Stimme seines Knechtes hört? Wer in Finsternis lebt und wem kein
Lichtglanz [scheint], vertraue auf den Namen des HERRN und stütze
sich auf seinen Gott! 50,11 Siehe, ihr alle, die ihr ein Feuer anzündet,
mit Brandpfeilen euch rüstet: Lauft hinein in die Glut eures Feuers
und in die Brandpfeile, die ihr angesteckt habt! Von meiner Hand geschieht
euch das. In Qualen sollt ihr daliegen.
51,4 Merkt auf mich, mein Volk, und meine Nation, hört auf mich! Denn Weisung geht von mir aus, und mein Recht werde zum Licht der Völker. Im Nu 51,5 ist nahe meine Gerechtigkeit, mein Heil ist hervorgetreten, und meine Arme werden die Völker richten. Auf mich hoffen die Inseln, und auf meinen Arm warten sie. 51,6 Erhebt zum Himmel eure Augen und blickt auf die Erde unten! Denn die Himmel werden wie Rauch zerfetzt werden, und die Erde wird zerfallen wie ein Kleid, und ihre Bewohner werden dahinsterben wie Mücken. Aber mein Heil wird in Ewigkeit bestehen, und meine Gerechtigkeit wird nicht zerschlagen werden o. 51,7 Hört auf mich, die ihr Gerechtigkeit kennt, du Volk, in dessen Herzen mein Gesetz ist: Fürchtet nicht die Schmähung der Menschen und erschreckt nicht vor ihren Hohnreden! 51,8 Denn wie ein Kleid wird die Motte sie verzehren und wie Wolle die Schabe sie verzehren. Aber meine Gerechtigkeit wird in Ewigkeit bestehen und mein Heil von Generation zu Generation.
51,9 Wach auf, wach auf! Kleide dich in Kraft, du Arm des HERRN! Wach auf wie in den Tagen der Vorzeit, [wie bei] den [längst] vergangenen Generationen! Bist du es nicht, der Rahab zerhauen, das Seeungeheuer durchbohrt hat? 51,10 Bist du es nicht, der das Meer ausgetrocknet hat, die Wasser der großen Flut, der die Tiefen des Meeres zu einem Weg gemacht hat, damit die Erlösten hindurchzogen? 51,11 Und die Befreiten des HERRN werden zurückkehren und nach Zion kommen mit Jubel, und ewige Freude wird über ihrem Haupt sein. Sie werden Wonne und Freude erlangen, Kummer und Seufzen werden entfliehen.
51,12 Ich, ich bin es, der euch tröstet. Wer bist du, daß du dich vor dem Menschen fürchtest, der hinstirbt, und vor dem Menschenkind, das [wie] Gras dahingegeben wird, 51,13 und daß du den HERRN vergißt, der dich macht, der die Himmel ausspannt und die Grundmauern der Erde legt, und daß du dich beständig, den ganzen Tag, vor dem Zorn des Bedrängers fürchtest, wenn er zielt, um [dich] zu vernichten? Wo ist denn der Zorn des Bedrängers? 51,14 Der [in Fesseln] Gekrümmte wird bald losgelassen werden und wird nicht hinsterben ins Grab, und sein Brot wird ihm nicht mangeln. 51,15 Denn ich bin der HERR, dein Gott, der das Meer erregt, daß seine Wogen brausen, HERR der Heerscharen ist sein Name. - 51,16 Und ich habe meine Worte in deinen Mund gelegt und dich bedeckt mit dem Schatten meiner Hand, um die Himmel [wie ein Zelt] aufzuschlagen und die Grundmauern der Erde zu legen und zu Zion zu sagen: Mein Volk bist du!
51,17 Raff dich auf, raff dich auf! Erhebe dich, Jerusalem, die
du aus der Hand des HERRN den Becher seines Zornes getrunken! Den Kelch,
den Becher des Taumels, hast du getrunken, hast [ihn] ausgeschlürft.
51,18
Da war niemand, der sie leitete, von allen Kindern, die sie geboren, und
niemand, der sie bei der Hand nahm, von allen Kindern, die sie großgezogen
hatte.
51,18 Dies beides hat dich getroffen - wer bekundet dir Beileid?
Verwüstung und Zusammenbruch, Hungersnot und Schwert - wie könnte
ich dich trösten? 51,20 Deine Kinder sind ohnmächtig hingesunken,
sie lagen an allen Straßenecken wie die Antilope im Netz, voll [getroffen]
vom Zorn des HERRN und dem Drohen deines Gottes. 51,21 Darum höre
doch dies, die du elend bist und trunken, aber nicht vom Wein! 51,22
So spricht der HERR, dein Herr, und dein Gott, der den Rechtsstreit seines
Volkes führt: Siehe, ich nehme aus deiner Hand den Taumelbecher, den
Kelch, den Becher meines Zorns; du wirst ihn nicht mehr länger trinken.
51,23 Ich gebe ihn in die Hand deiner Peiniger, die zu deiner Seele
sagten: Bück dich, daß wir hinüberschreiten! Und du machtest
deinen Rücken der Erde gleich, wie eine Straße für die
Hinüberschreitenden.
52,7 Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße dessen,
der [frohe] Botschaft bringt, der Frieden verkündet, der gute Botschaft
bringt, der Heil verkündet, der zu Zion spricht: Dein Gott herrscht
als König! 52,8 Horch! Deine Wächter erheben die Stimme,
sie jubeln allesamt. Denn Auge in Auge sehen sie, wie der HERR nach Zion
zurückkehrt.
52,9 Brecht [in Jubel] aus, jubelt allesamt, ihr
Trümmerstätten Jerusalems! Denn der HERR hat sein Volk getröstet,
hat Jerusalem erlöst! 52,10 Der HERR hat seinen heiligen Arm
entblößt vor den Augen aller Nationen, und alle Enden der Erde
sehen die Rettung unseres Gottes. - 52,11 Weicht, weicht! Geht von
dort hinaus, rührt nichts Unreines an! Geht hinaus aus ihrer Mitte,
reinigt euch, die ihr die Geräte des HERRN tragt!
52,12 Denn
nicht in Hast sollt ihr ausziehen und nicht in Flucht weggehen. Denn der
HERR zieht vor euch her, und eure Nachhut ist der Gott Israels.
53,4 Jedoch unsere Leiden - er hat [sie] getragen, und unsere Schmerzen - er hat sie auf sich geladen. Wir aber, wir hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. 53,5 Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. 53,6 Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen [eigenen] Weg; aber der HERR ließ ihn treffen unser aller Schuld. - 53,7 Er wurde mißhandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf wie das Lamm, das zur Schlachtung geführt wird und wie ein Schaf, das stumm ist vor seinen Scherern; und er tat seinen Mund nicht auf. - 53,8 Aus Drangsal und Gericht wurde er hinweggenommen. Und wer wird über sein Geschlecht nachsinnen? Denn er wurde abgeschnitten vom Lande der Lebendigen. Wegen des Vergehens seines Volkes [hat] ihn Strafe [getroffen]. 53,9 Und man gab ihm bei Gottlosen sein Grab, aber bei einem Reichen [ist er gewesen] in seinem Tod, weil er kein Unrecht begangen hat und kein Trug in seinem Mund gewesen ist.
53,10 Doch dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen. Er hat ihn
leiden lassen. Wenn er sein Leben als Schuldopfer eingesetzt hat, wird
er Nachkommen sehen, er wird [seine] Tage verlängern. Und was dem
HERRN gefällt, wird durch seine Hand gelingen.
53,11 Um der
Mühsal seiner Seele willen wird er [Frucht] sehen, er wird sich sättigen.
Durch seine Erkenntnis wird der Gerechte, mein Knecht, den Vielen zur Gerechtigkeit
verhelfen, und ihre Sünden wird er sich selbst aufladen. 53,12
Darum werde ich ihm Anteil geben unter den Großen, und mit Gewaltigen
wird er die Beute teilen: dafür, daß er seine Seele ausgeschüttet
hat in den Tod und sich zu den Verbrechern zählen ließ. Er aber
hat die Sünde vieler getragen und für die Verbrecher Fürbitte
getan.
54,11 Du Elende, Sturmbewegte, Ungetröstete! Siehe, ich
lege deine Steine in Hartmörtel und lege deine Grundmauern mit Saphiren.
54,12
Ich mache deine Zinnen aus Rubinen und deine Tore aus Karfunkeln und deine
ganze Einfassung aus Edelsteinen.
54,13 Und alle deine Kinder werden
von dem HERRN gelehrt, und der Friede deiner Kinder wird groß sein.
54,14 Durch Gerechtigkeit wirst du festgegründet sein. Sei
fern von Bedrängnis, denn du brauchst dich nicht zu fürchten,
und von Schrecken, denn er wird sich dir nicht nähern! 54,15
Siehe, wenn man auch angreift, so [geschieht] es nicht von mir aus. Wer
dich angreift, wird um deinetwillen fallen. 54,16 Siehe, ich selbst
habe den Schmied geschaffen, der das Kohlenfeuer anbläst und die Waffe
hervorbringt als sein Werk; und ich selbst habe den Verderber geschaffen,
um zugrundezurichten. 54,17 Keiner Waffe, die gegen dich geschmiedet
wird, soll es gelingen; und jede Zunge, die vor Gericht gegen dich aufsteht,
wirst du schuldig sprechen. Das ist das Erbteil der Knechte des HERRN und
ihre Gerechtigkeit von mir her, spricht der HERR.
55,6 Sucht den HERRN, während er sich finden läßt! Ruft ihn an, während er nahe ist. 55,7 Der Gottlose verlasse seinen Weg und der Mann der Bosheit seine Gedanken! Und er kehre um zu dem HERRN, so wird er sich über ihn erbarmen, und zu unserem Gott, denn er ist reich an Vergebung! 55,8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR. 55,9 Denn [so viel] der Himmel höher ist als die Erde, so sind meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. 55,10 Denn wie der Regen fällt und vom Himmel der Schnee und nicht dahin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt, sie befruchtet und sie sprießen läßt, daß sie dem Sämann Samen gibt und Brot dem Essenden, 55,11 so wird mein Wort sein, das aus meinem Mund hervorgeht. Es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird bewirken, was mir gefällt, und ausführen, wozu ich es gesandt habe.
55,12 Denn in Freuden werdet ihr ausziehen und in Frieden geleitet
werden. Die Berge und die Hügel werden vor euch in Jubel ausbrechen,
und alle Bäume des Feldes werden in die Hände klatschen. 55,13
Statt der Dornsträucher werden Wacholderbäume aufschießen,
und statt der Brennesseln schießen Myrten auf. Und es wird dem HERRN
zum Ruhm, zu einem ewigen Denkzeichen sein, das nicht ausgelöscht
wird.
57,3 Ihr aber, tretet hierher, Kinder der Zauberin, Brut des Ehebrechers und der Hure! 57,4 Über wen macht ihr euch lustig? Über wen reißt ihr das Maul auf [und] streckt die Zunge heraus? Seid ihr nicht Kinder des Verbrechens, eine Brut der Lüge, 57,5 die ihr brünstig geworden seid bei den Terebinthen, unter jedem grünen Baum, die ihr Kinder in den Tälern schlachtet unterhalb der Felsspalten? 57,6 An den glatten [Steinen] des Bachtales ist dein Teil. Sie, sie sind dein Los. Auch hast du ihnen Trankopfer ausgegossen, hast ihnen Speisopfer aufgetragen. Sollte ich mich dabei beruhigen? 57,7 Auf einem hohen und erhabenen Berg schlugst du dein Lager auf. Auch stiegst du dort hinauf, um Schlachtopfer zu opfern. 57,8 Und hinter die Tür und den Pfosten setztest du dein Denkzeichen. Denn von mir abgewendet hast du dein Lager aufgedeckt, hast es bestiegen und breit gemacht und du hast dir [Hurenlohn] von ihnen ausgehandelt; du liebtest ihr Lager, sahst ihre Blöße. 57,9 Du zogest mit Öl zum König und mehrtest deine wohlriechenden Salben. Du sandtest deine Boten in die Ferne und tief hinab bis zum Scheol. 57,10 Durch deinen weiten Weg bist du müde geworden, [doch] du sagtest nicht: Es ist umsonst! Du fandest Belebung deiner Kraft, darum bist du nicht schwach geworden. 57,11 Und wen hast du gescheut und gefürchtet, daß du gelogen hast und nicht an mich dachtest, es nicht zu Herzen nahmst? Habe ich nicht geschwiegen und [meine Augen] verhüllt? Doch mich fürchtest du nicht. 57,12 Ich, ich werde deine Gerechtigkeit verkünden; und deine Machwerke, sie werden dir nichts nützen. 57,13 Wenn du um Hilfe schreist, sollen dich deine [Götzen]haufen retten! Aber ein Wind wird sie allesamt entführen, ein Hauch [sie] hinwegnehmen. Wer aber bei mir seine Zuflucht sucht, wird das Land erben und meinen heiligen Berg in Besitz nehmen.
57,14 Und er sagt: Macht Bahn, macht Bahn! Bahnt einen Weg! Beseitigt
[jedes] Hindernis aus dem Weg meines Volkes! 57,15 Denn so spricht
der Hohe und Erhabene, der in Ewigkeit wohnt und dessen Name der Heilige
ist: In der Höhe und im Heiligen wohne ich und bei dem, der zerschlagenen
und gebeugten Geistes ist, um zu beleben den Geist der Gebeugten und zu
beleben das Herz der Zerschlagenen. 57,16 Denn nicht ewig rechte
ich, und nicht für immer zürne ich; denn ihr [Lebens]hauch würde
vor mir verschmachten und die Menschenseelen, die ich ja gemacht habe.
57,17
Wegen der Sünde seiner Habsucht zürnte ich und schlug es, indem
ich mich verbarg und erzürnt war; doch es ging abtrünnig auf
dem Weg seines Herzens. 57,18 Seine Wege habe ich gesehen und werde
es heilen. Und ich werde es leiten und ihm Tröstungen gewähren
und seinen Trauernden
57,19 die Frucht der Lippen schaffen. Friede,
Friede den Fernen und den Nahen! spricht der HERR. Ich will es heilen.
-
57,20 Aber die Gottlosen sind wie das aufgewühlte Meer. Denn
es kann nicht ruhig sein, und seine Wasser wühlen Kot und Schlamm
auf. 57,21 Kein Friede den Gottlosen! spricht mein Gott. -
58,8 Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell sprossen. Deine Gerechtigkeit wird vor dir herziehen, die Herrlichkeit des HERRN wird deine Nachhut sein. 58,9 Dann wirst du rufen, und der HERR wird antworten. Du wirst um Hilfe schreien, und er wird sagen: Hier bin ich! Wenn du aus deiner Mitte fortschaffst das Joch, das Fingerausstrecken und böses Reden 58,10 und [wenn du] dem Hungrigen dein Brot darreichst und die gebeugte Seele sättigst, dann wird dein Licht aufgehen in der Finsternis, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag. 58,11 Und beständig wird der HERR dich leiten, und er wird deine Seele sättigen an Orten der Dürre und deine Gebeine stärken. Dann wirst du sein wie ein bewässerter Garten und wie ein Wasserquell, dessen Wasser nicht versiegen. 58,12 Und die von dir [kommen], werden die uralten Trümmerstätten aufbauen; die Grundmauern vergangener Generationen wirst du aufrichten. Und du wirst genannt werden: Vermaurer von Breschen, Wiederhersteller von Straßen zum Wohnen.
58,13 Wenn du deinen Fuß vom Sabbat zurückhältst,
deine Geschäfte an meinem heiligen Tag zu treiben, und nennst den
Sabbat eine Wonne und den heiligen [Tag] des HERRN ehrwürdig, und
[wenn du] ihn ehrst, so daß du nicht deine Gänge machst, deinem
Geschäft nachgehst und [eitle] Worte redest,
58,14 dann wirst
du deine Lust am HERRN haben. Und ich werde dich einherfahren lassen auf
den Höhen der Erde und werde dich speisen mit dem Erbteil Jakobs,
deines Vaters. Ja, der Mund des HERRN hat geredet.
59,9 Darum ist das Recht fern von uns, und Gerechtigkeit erreicht uns nicht. Wir hoffen auf Licht, und siehe, [da ist] Finsternis, auf Lichtglanz, [aber] in dichtem Dunkel gehen wir umher. 59,10 Wir tappen herum wie Blinde an der Wand und wie die, die keine Augen haben, tappen wir herum. Wir stürzen am Mittag wie in der Dämmerung. Wir sind unter Gesunden den Toten gleich. 59,11 Wir brummen alle wie die Bären, und wie die Tauben gurren wir. Wir hoffen auf Recht, aber da ist keins, auf Rettung, [doch] sie ist fern von uns. 59,12 Denn zahlreich sind unsere Vergehen vor dir, und unsere Sünden zeugen gegen uns. Denn unserer Vergehen sind wir uns bewußt, und unsere Sünden, die kennen wir: 59,13 Brechen mit dem HERRN und [ihn] verleugnen und zurückweichen von unserem Gott, reden von Unterdrückung und Abfall, mit Lügenworten schwanger werden und [sie] aus dem Herzen sprechen. 59,14 So ist das Recht zurückgedrängt, und die Gerechtigkeit steht ferne. Denn die Wahrheit ist gestürzt auf dem [Markt]platz, und die Geradheit findet keinen Eingang. 59,15 So geschieht es, daß die Wahrheit fehlt, und wer sich vom Bösen fernhält, wird beraubt.
Und der HERR sah es, und es war böse in seinen Augen, daß
es kein Recht gab. 59,16 Er sah, daß kein Mann da war, und
er wunderte sich, daß es keinen gab, der Fürbitte tat. Da half
ihm sein Arm, und seine Gerechtigkeit, sie unterstützte ihn. 59,17
Er zog Gerechtigkeit an wie einen Panzer und [setzte] den Helm des Heils
auf sein Haupt, und er zog Rachegewänder an als Kleidung und hüllte
sich in Eifer wie in einen Mantel.
59,18 Gemäß den Taten,
wie es angemessen ist, wird er vergelten: Zorn seinen Gegnern, Vergeltung
seinen Feinden; den Inseln wird er [ihr] Tun vergelten. 59,19 Dann
werden sie den Namen des HERRN fürchten vom [Sonnen]untergang an und
vom Sonnenaufgang seine Herrlichkeit. Denn er wird kommen wie ein drängender
Strom, den der Hauch des HERRN vorwärtstreibt.
59,20 Und ein
Erlöser wird kommen für Zion und für die, die in Jakob [vom
Treu]bruch umkehren, spricht der HERR. 59,21 Ich aber - dies ist
mein Bund mit ihnen, spricht der HERR: Mein Geist, der auf dir ruht, und
meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe, werden nicht aus deinem
Mund weichen noch aus dem Mund deiner Nachkommen, noch aus dem Mund der
Nachkommen deiner Nachkommen, spricht der HERR, von nun an bis in Ewigkeit.
60,15 Anstatt daß du eine Entlassene bist und eine Verhaßte
und niemand hindurchzieht, will ich dich zum ewigen Stolz machen, zur Freude
von Generation zu Generation. 60,16 Du wirst saugen die Milch der
Nationen und saugen an der Brust der Könige. Und du wirst erkennen,
daß ich der HERR, dein Retter bin und [ich,] der Mächtige Jakobs,
dein Erlöser.
60,17 Statt der Bronze werde ich Gold bringen
und statt des Eisens werde ich Silber bringen, statt der Hölzer Bronze
und statt der Steine Eisen. Als deine Wache setze ich Frieden ein und als
deine Obrigkeit Gerechtigkeit. 60,18 Nicht mehr wird man von Gewalttat
hören in deinem Land, von Verwüstung und Zusammenbruch in deinen
Grenzen; sondern deine Mauern wirst du Rettung nennen und deine Tore Ruhm.
60,19
Nicht mehr wird die Sonne dir als Licht am Tage dienen noch als heller
Schein der Mond dir leuchten; sondern der HERR wird dir zum ewigen Licht
sein und dein Gott zu deinem Glanz. 60,20 Nicht mehr untergehen
wird deine Sonne, noch wird dein Mond abnehmen; denn der HERR wird dir
zum ewigen Licht sein. Und die Tage deiner Trauer werden ein Ende haben.
60,21 Und dein Volk, sie alle werden Gerechte sein, werden das Land
besitzen auf ewig, [sie,] ein Schößling der Pflanzungen des
HERRN, ein Werk seiner Hände, sich zu verherrlichen. 60,22
Der Kleinste wird zu Tausend werden und der Geringste zu einer gewaltigen
Nation. Ich, der HERR, werde es zu seiner Zeit schnell ausführen.
61,4 Sie werden die uralten Trümmerstätten aufbauen, das früher Verödete wieder aufrichten. Und sie werden die verwüsteten Städte erneuern, was verödet lag von Generation zu Generation. 61,5 Dann werden Fremde dastehen und eure Schafherden weiden, und Ausländer werden eure Bauern und eure Weingärtner sein. 61,6 Ihr aber, ihr werdet Priester des HERRN genannt werden; Diener unseres Gottes wird man zu euch sagen. Ihr werdet den Reichtum der Nationen genießen und mit ihrer Herrlichkeit euch brüsten. 61,7 Weil ihre Schande doppelt war und sie Schmach besaßen als ihr [Erb]teil, darum werden sie in ihrem Land das Doppelte besitzen. 61,8 Denn ich, der HERR, liebe das Recht, ich hasse den Raub mitsamt dem Unrecht. Und ich werde ihnen ihren Lohn in Treue geben und einen ewigen Bund mit ihnen schließen. 61,9 Und ihre Nachkommen werden bekanntwerden unter den Nationen und ihre Sprößlinge inmitten der Völker. Alle, die sie sehen, werden erkennen, daß sie Nachkommen sind, die der HERR gesegnet hat.
61,10 Freuen, ja freuen will ich mich in dem HERRN! Jubeln soll
meine Seele in meinem Gott! Denn er hat mich bekleidet mit Kleidern des
Heils, den Mantel der Gerechtigkeit mir umgetan, wie der Bräutigam
sich nach Priesterart mit dem Kopfschmuck und wie die Braut sich mit ihrem
Geschmeide schmückt. 61,11 Denn wie die Erde ihr Gewächs
hervorbringt und wie ein Garten seine Saat aufsprossen läßt,
so wird der Herr, HERR, Gerechtigkeit und Ruhm aufsprossen lassen vor allen
Nationen.
62,6 Auf deine Mauern, Jerusalem, habe ich Wächter bestellt. Den ganzen Tag und die ganze Nacht werden sie keinen Augenblick schweigen. Ihr, die ihr den HERRN erinnert, gönnt euch keine Ruhe 62,7 und laßt ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem [wieder] aufrichtet und bis er es zum Lobpreis macht auf Erden! - 62,8 Der HERR hat geschworen bei seiner Rechten und bei seinem starken Arm: Wenn ich jemals deinen Feinden dein Korn zur Speise gebe und wenn Söhne der Fremde deinen Most trinken werden, für den du dich abgemüht hast! 62,9 Sondern die es einsammeln, sollen es [auch] essen und den HERRN loben. Und die ihn einbringen, sollen ihn [auch] trinken in den Vorhöfen meines Heiligtums.
62,10 Zieht hindurch, zieht hindurch durch die Tore! Bereitet
den Weg des Volkes! Bahnt, bahnt die Straße, reinigt sie von Steinen!
Richtet ein Feldzeichen auf über den Völkern!
62,11 Siehe,
der HERR läßt es hören bis ans Ende der Erde hin: Sagt
der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt. Siehe, sein Lohn ist bei ihm,
und seine Belohnung [geht] vor ihm her. 62,12 Und man wird sie nennen:
das heilige Volk, die Erlösten des HERRN; und dich wird man nennen:
die Gesuchte, die nie [mehr] verlassene Stadt.
63,11 Da dachte man [wieder] an die Tage der Vorzeit, an Mose [und] sein Volk: `Wo ist der, der den Hirten seiner Herde aus dem Meer heraufführte? Wo ist der, der seinen heiligen Geist in ihre Mitte gab, 63,12 der seinen herrlichen Arm zur Rechten des Mose einherziehen ließ, der das Wasser vor ihnen spaltete, um sich einen ewigen Namen zu machen, 63,13 der sie durch die Tiefen ziehen ließ [so sicher] wie Pferde in der Steppe, die nicht stürzen? 63,14 Wie das Vieh, das in das Tal hinabzieht, brachte der Geist des HERRN sie zur Ruhe. So hast du dein Volk geleitet, um dir einen herrlichen Namen zu machen.
63,15 Blicke vom Himmel herab und sieh von der Wohnstätte
deiner Heiligkeit und deiner Majestät! Wo sind dein Eifer und deine
Machttaten? Die Regung deines Innern und deine Erbarmungen halten sich
zurück mir gegenüber. 63,16 Denn du bist unser Vater.
Denn Abraham weiß nichts von uns, und Israel kennt uns nicht. Du,
HERR, bist unser Vater, unser Erlöser von alters her, [das ist] dein
Name. 63,17 Warum, HERR, läßt du uns von deinen Wegen
abirren, verhärtest unser Herz, daß wir dich nicht fürchten?
Kehre zurück um deiner Knechte willen, [um] der Stämme deines
Erbteils [willen]! 63,18 Für eine kleine Zeit haben sie dein
heiliges Volk vertrieben, unsere Gegner haben dein Heiligtum zertreten.
63,19
Wir sind [wie solche] geworden, über die du von alters her nicht geherrscht
hast, über denen dein Name nicht ausgerufen ist.
65,8 So spricht der HERR: Wie sich Saft in der Traube findet, und man sagt: Vernichte sie nicht, denn ein Segen ist in ihr! - so will ich tun um meiner Knechte willen, daß ich nicht das Ganze vernichte. 65,9 Ich werde aus Jakob Nachkommenschaft hervorgehen lassen und aus Juda einen Besitzer meiner Berge. Und meine Auserwählten sollen es besitzen, und meine Knechte sollen dort wohnen. 65,10 Und Scharon wird zum Weideplatz der Schafe und das Tal Achor zum Lagerplatz der Rinder werden für mein Volk, das mich gesucht hat. 65,11 Ihr aber, die ihr den HERRN verlaßt, die ihr meinen heiligen Berg vergeßt, die ihr dem Gad einen Tisch zurichtet und der Meni den Mischkrug füllt: 65,12 Ich habe euch für das Schwert bestimmt, und ihr alle werdet zur Abschlachtung in die Knie brechen, weil ich gerufen habe, ihr aber nicht geantwortet habt, [weil] ich geredet habe, ihr aber nicht gehört, sondern getan habt, was böse ist in meinen Augen, und das erwählt habt, woran ich kein Gefallen habe.
65,13 Darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, meine Knechte werden essen, ihr aber werdet hungern. Siehe, meine Knechte werden trinken, ihr aber werdet dürsten. Siehe, meine Knechte werden sich freuen, ihr aber werdet beschämt sein. 65,14 Siehe, meine Knechte werden jubeln von Herzenslust, ihr aber werdet schreien vor Herzeleid und heulen vor Verzweiflung. 65,15 Und ihr werdet euren Namen meinen Auserwählten zum Fluchwort hinterlassen: `Der Herr, HERR, wird dich töten. Meine Knechte aber wird man mit einem andern Namen nennen. 65,16 Daher, wer sich im Land segnet, wird sich bei dem Gott der Treue segnen, und wer im Land schwört, wird bei dem Gott der Treue schwören. Denn die früheren Nöte werden vergessen und vor meinen Augen verborgen sein.
65,17 Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue
Erde. Und an das Frühere wird man nicht mehr denken, und es wird nicht
mehr in den Sinn kommen. 65,18 Vielmehr freut euch und frohlockt
allezeit über das, was ich schaffe! Denn siehe, ich schaffe Jerusalem
zum Frohlocken und sein Volk zur Freude. 65,19 Und ich werde über
Jerusalem frohlocken und über mein Volk mich freuen. Und die Stimme
des Weinens und die Stimme des Wehgeschreis wird darin nicht mehr gehört
werden. 65,20 Und es wird dort keinen Säugling mehr geben [,der
nur wenige] Tage [alt wird,] und keinen Greis, der seine Tage nicht erfüllte.
Denn der Jüngste wird im Alter von hundert Jahren sterben, und wer
das Alter von hundert Jahren nicht erreicht, wird als verflucht gelten.
65,21
Sie werden Häuser bauen und bewohnen, und Weinberge pflanzen und ihre
Frucht essen. 65,22 Sie werden nicht bauen und ein anderer bewohnt,
sie werden nicht pflanzen, und ein anderer ißt. Denn wie die Lebenszeit
des Baumes wird die Lebenszeit meines Volkes sein, und meine Auserwählten
werden das Werk ihrer Hände genießen. 65,23 Nicht vergeblich
werden sie sich mühen, und nicht zum jähen Tod werden sie zeugen.
Denn sie sind die Nachkommen der Gesegneten des HERRN, und ihre Sprößlinge
werden bei ihnen sein. 65,24 Und es wird geschehen: ehe sie rufen,
werde ich antworten; während sie noch reden, werde ich hören.
65,25 Wolf und Lamm werden zusammen weiden; und der Löwe wird
Stroh fressen wie das Rind; und die Schlange: Staub wird ihre Nahrung sein.
Man wird nichts Böses und nichts Schlechtes tun auf meinem ganzen
heiligen Berg, spricht der HERR.
66,5 Hört das Wort des HERRN, die ihr zittert vor seinem Wort! Es sagen eure Brüder, die euch hassen, die euch verstoßen um meines Namens willen: Der HERR erweise sich herrlich, daß wir auf eure Freude sehen können! Aber sie werden zuschanden werden. 66,6 Schall eines Getöses von der Stadt her! Schall aus dem Tempel! Schall vom HERRN, der Vergeltung übt an seinen Feinden!
66,7 Ehe sie Wehen hatte, hat sie geboren; ehe Geburtsschmerzen sie ankamen, wurde sie von einem Knaben entbunden. 66,8 Wer hat so etwas [je] gehört, wer hat dergleichen je gesehen? Wird ein Land an einem einzigen Tag zur Welt gebracht oder eine Nation mit einem Mal geboren? Denn Zion bekam Wehen und gebar auch [schon] seine Söhne. 66,9 Sollte ich zum Durchbruch bringen und [dann] nicht gebären lassen? spricht der HERR. Oder sollte ich gebären lassen und [dabei den Schoß] verschließen? spricht dein Gott.
66,10 Freut euch mit Jerusalem und jubelt über sie, alle,
die ihr sie liebt! Frohlockt mit ihr in Freude, alle, die ihr über
sie getrauert habt! 66,11 Damit ihr saugt und euch sättigt
an der Brust ihrer Tröstungen, damit ihr schlürft und euch labt
an der Fülle ihrer Herrlichkeit.
66,12 Denn so spricht der
HERR: Siehe, ich wende ihr Frieden zu wie einen Strom und die Herrlichkeit
der Nationen wie einen überflutenden Bach. Und ihr werdet saugen.
Auf den Armen werdet ihr getragen und auf den Knien geliebkost werden.
66,13
Wie einen, den seine Mutter tröstet, so will ich euch trösten.
An Jerusalem sollt ihr getröstet werden. 66,14 Ihr werdet es
sehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Gebeine werden sprossen
wie das junge Gras. Und die Hand des HERRN wird sich an seinen Knechten
zeigen, aber seine Feinde wird er bedrohen .
66,18 Ich aber, ich kenne ihre Taten und ihre Gedanken, und ich bin gekommen, alle Nationen und Sprachen zu versammeln. Und sie werden kommen und meine Herrlichkeit sehen. 66,19 Ich richte unter ihnen ein Zeichen auf und sende Entkommene von ihnen zu den Nationen, nach Tarsis, Put und Lud, [zu denen], die den Bogen spannen, nach Tubal und Jawan, zu den fernen Inseln, die die Kunde von mir nicht gehört und meine Herrlichkeit nicht gesehen haben. Und sie verkünden meine Herrlichkeit unter den Nationen. 66,20 Und sie bringen alle eure Brüder aus allen Nationen als Opfergabe für den HERRN, auf Pferden, auf [offenen] Wagen und [in] überdachten Wagen, auf Maultieren und auf Dromedaren zu meinem heiligen Berg, nach Jerusalem, spricht der HERR, ebenso wie die Söhne Israel das Speisopfer in einem reinen Gefäß zum Haus des HERRN bringen. 66,21 Und auch von ihnen nehme ich [mir einige] zu Priestern und zu Leviten, spricht der HERR.
66,22 Denn wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich mache, vor mir bestehen, spricht der HERR, so werden eure Nachkommen und euer Name bestehen. 66,23 Und es wird geschehen: Neumond für Neumond und Sabbat für Sabbat wird alles Fleisch kommen, um vor mir anzubeten, spricht der HERR. 66,24 Und sie werden hinausgehen und sich die Leichen der Menschen ansehen, die mit mir gebrochen haben. Denn ihr Wurm wird nicht sterben und ihr Feuer nicht verlöschen, und sie werden ein Abscheu sein für alles Fleisch.