1,2 Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.
1,3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht. 1,4 Und Gott sah das Licht, daß es gut war; und Gott schied das Licht von der Finsternis. 1,5 Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein Tag.
1,6 Und Gott sprach: Es werde eine Wölbung mitten in den Wassern, und es sei eine Scheidung zwischen den Wassern und den Wassern! 1,7 Und Gott machte die Wölbung und schied die Wasser, die unterhalb der Wölbung von den Wassern, die oberhalb der Wölbung waren. Und es geschah so. 1,8 Und Gott nannte die Wölbung Himmel. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein zweiter Tag.
1,9 Und Gott sprach: Es sollen sich die Wasser unterhalb des Himmels an einen Ort sammeln, und es werde das Trockene sichtbar! Und es geschah so. 1,10 Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Ansammlung der Wasser nannte er Meere. Und Gott sah, daß es gut war. 1,11 Und Gott sprach: Die Erde lasse Gras hervorsprossen, Kraut, das Samen hervorbringt, Fruchtbäume, die auf der Erde Früchte tragen nach ihrer Art, in denen ihr Same ist! Und es geschah so. 1,12 Und die Erde brachte Gras hervor, Kraut, das Samen hervorbringt nach seiner Art, und Bäume, die Früchte tragen, in denen ihr Same ist nach ihrer Art. Und Gott sah, daß es gut war. 1,13 Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein dritter Tag.
1,14 Und Gott sprach: Es sollen Lichter an der Wölbung des Himmels werden, um zu scheiden zwischen Tag und Nacht, und sie sollen dienen als Zeichen und [zur Bestimmung von] Zeiten und Tagen und Jahren; 1,15 und sie sollen als Lichter an der Wölbung des Himmels dienen, um auf die Erde zu leuchten! Und es geschah so. 1,16 Und Gott machte die beiden großen Lichter: das größere Licht zur Beherrschung des Tages und das kleinere Licht zur Beherrschung der Nacht und die Sterne. 1,17 Und Gott setzte sie an die Wölbung des Himmels, über die Erde zu leuchten 1,18 und zu herrschen über den Tag und über die Nacht und zwischen dem Licht und der Finsternis zu scheiden. Und Gott sah, daß es gut war. 1,19 Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein vierter Tag.
1,20 Und Gott sprach: Es sollen die Wasser vom Gewimmel lebender Wesen wimmeln, und Vögel sollen über der Erde fliegen unter der Wölbung des Himmels! 1,21 Und Gott schuf die großen Seeungeheuer und alle sich regenden lebenden Wesen, von denen die Wasser wimmeln, nach ihrer Art, und alle geflügelten Vögel nach ihrer Art. Und Gott sah, daß es gut war. 1,22 Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt das Wasser in den Meeren, und die Vögel sollen sich vermehren auf der Erde! 1,23 Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein fünfter Tag.
1,24 Und Gott sprach: Die Erde bringe lebende Wesen hervor nach ihrer Art: Vieh und kriechende Tiere und [wilde] Tiere der Erde nach ihrer Art! Und es geschah so. 1,25 Und Gott machte die [wilden] Tiere der Erde nach ihrer Art und das Vieh nach seiner Art und alle kriechenden Tiere auf dem Erdboden nach ihrer Art. Und Gott sah, daß es gut war.
1,26 Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen in unserm Bild, uns ähnlich! Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen! 1,27 Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie. 1,28 Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde, und macht sie [euch] untertan; und herrscht über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen! 1,29 Und Gott sprach: Siehe, ich habe euch alles samentragende Kraut gegeben, das auf der Fläche der ganzen Erde ist, und jeden Baum, an dem samentragende Baumfrucht ist: es soll euch zur Nahrung dienen; 1,30 aber allen Tieren der Erde und allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, in dem eine lebende Seele ist, [habe ich] alles grüne Kraut zur Speise [gegeben]. 1,31 Und es geschah so. Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag.
2,8 Und Gott, der HERR, pflanzte einen Garten in Eden im Osten, und er setzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte. 2,9 Und Gott, der HERR, ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, begehrenswert anzusehen und gut zur Nahrung, und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. 2,10 Und ein Strom geht von Eden aus, den Garten zu bewässern; und von dort aus teilt er sich und wird zu vier Armen. 2,11 Der Name des ersten ist Pischon; der fließt um das ganze Land Hawila, wo das Gold ist; 2,12 und das Gold dieses Landes ist gut; dort [gibt es] Bedolach-Harz und den Schoham-Stein. 2,13 Und der Name des zweiten Flusses ist Gihon; der fließt um das ganze Land Kusch. 2,14 Und der Name des dritten Flusses ist Hiddekel; der fließt gegenüber von Assur. Und der vierte Fluß, das ist der Euphrat. 2,15 Und Gott, der HERR, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren. 2,16 Und Gott, der HERR, gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du essen; 2,17 aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon ißt, mußt du sterben!
2,21 Da ließ Gott, der HERR, einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, so daß er einschlief. Und er nahm eine von seinen Rippen und verschloß ihre Stelle mit Fleisch; 2,22 und Gott, der HERR, baute die Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, zu einer Frau, und er brachte sie zum Menschen. 2,23 Da sagte der Mensch: Diese endlich ist Gebein von meinem Gebein und Fleisch von meinem Fleisch; diese soll Männin heißen, denn vom Mann ist sie genommen. 2,24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden zu einem Fleisch werden. 2,25 Und sie waren beiden nackt, der Mensch und seine Frau, und sie schämten sich nicht.
3,8 Und sie hörten die Stimme Gottes, des HERRN, der im Garten wandelte bei der Kühle des Tages. Da versteckten sich der Mensch und seine Frau vor dem Angesicht Gottes, des HERRN, mitten zwischen den Bäumen des Gartens. 3,9 Und Gott, der HERR, rief den Menschen und sprach zu ihm: Wo bist du? 3,10 Da sagte er: Ich hörte deine Stimme im Garten, und ich fürchtete mich, weil ich nackt bin, und ich versteckte mich. 3,11 Und er sprach: Wer hat dir erzählt, daß du nackt bist? Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, du solltest nicht davon essen? 3,12 Da sagte der Mensch: Die Frau, die du mir zur Seite gegeben hast, sie gab mir von dem Baum, und ich aß. 3,13 Und Gott, der HERR, sprach zur Frau: Was hast du da getan! Und die Frau sagte: Die Schlange hat mich getäuscht, da aß ich. 3,14 Und Gott, der HERR, sprach zur Schlange: Weil du das getan hast, sollst du verflucht sein unter allem Vieh und unter allen Tieren des Feldes! Auf deinem Bauch sollst du kriechen, und Staub sollst du fressen alle Tage deines Lebens! 3,15 Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen. 3,16 Zu der Frau sprach er: Ich werde sehr vermehren die Mühsal deiner Schwangerschaft, mit Schmerzen sollst du Kinder gebären! Nach deinem Mann wird dein Verlangen sein, er aber wird über dich herrschen! 3,17 Und zu Adam sprach er: Weil du auf die Stimme deiner Frau gehört und gegessen hast von dem Baum, von dem ich dir geboten habe: Du sollst davon nicht essen! - so sei der Erdboden verflucht um deinetwillen: mit Mühsal sollst du davon essen alle Tage deines Lebens; 3,18 und Dornen und Disteln wird er dir sprossen lassen, und du wirst das Kraut des Feldes essen! 3,19 Im Schweiße deines Angesichts wirst du [dein] Brot essen, bis du zurückkehrst zum Erdboden, denn von ihm bist du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren!
3,20 Und der Mensch gab seiner Frau den Namen Eva, denn sie wurde die Mutter aller Lebenden.
3,21 Und Gott, der HERR, machte Adam und seiner Frau Leibröcke aus Fell und bekleidete sie.
3,22 Und Gott, der HERR, sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von uns, zu erkennen Gutes und Böses. Und nun, daß er nicht etwa seine Hand ausstrecke und auch [noch] von dem Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe! 3,23 Und Gott, der HERR, schickte ihn aus dem Garten Eden hinaus, den Erdboden zu bebauen, von dem er genommen war. 3,24 Und er trieb den Menschen aus und ließ östlich vom Garten Eden die Cherubim sich lagern und die Flamme des zuckenden Schwertes, den Weg zum Baum des Lebens zu bewachen.
4,8 Und Kain sprach zu seinem Bruder Abel. Und es geschah, als sie auf dem Feld waren, da erhob sich Kain gegen seinen Bruder Abel und erschlug ihn. 4,9 Und der HERR sprach zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Und er sagte: Ich weiß nicht. Bin ich meines Bruders Hüter? 4,10 Und er sprach: Was hast du getan! Horch! Das Blut deines Bruders schreit zu mir vom Ackerboden her. 4,11 Und nun, verflucht seist du von dem Ackerboden hinweg, der seinen Mund aufgerissen hat, das Blut deines Bruders von deiner Hand zu empfangen! 4,12 Wenn du den Ackerboden bebaust, soll er dir nicht länger seine Kraft geben; unstet und flüchtig sollst du sein auf der Erde! 4,13 Da sagte Kain zu dem HERRN: Zu groß ist meine Strafe, als daß ich sie tragen könnte. 4,14 Siehe, du hast mich heute von der Fläche des Ackerbodens vertrieben, und vor deinem Angesicht muß ich mich verbergen und werde unstet und flüchtig sein auf der Erde; und es wird geschehen: jeder, der mich findet, wird mich erschlagen. 4,15 Der HERR aber sprach zu ihm: Nicht so, jeder, der Kain erschlägt - siebenfach soll er gerächt werden! Und der HERR machte an Kain ein Zeichen, damit ihn nicht jeder erschlüge, der ihn fände. 4,16 So ging Kain weg vom Angesicht des HERRN und wohnte im Land Nod, östlich von Eden.
4,23 Und Lamech sprach zu seinen Frauen:
Ada und Zilla, hört meine Stimme! Frauen Lamechs, horcht auf meine Rede! Fürwahr, einen Mann erschlug ich für meine Wunde und einen Knaben für meine Strieme.
4,24 Wenn Kain siebenfach gerächt wird, so Lamech siebenundsiebzigfach.
4,25 Und Adam erkannte noch einmal seine Frau, und sie gebar einen Sohn und gab ihm den Namen Set: Denn Gott hat mir einen anderen Nachkommen gesetzt an Stelle Abels, weil Kain ihn erschlagen hat. 4,26 Und dem Set, auch ihm wurde ein Sohn geboren, und er gab ihm den Namen Enosch. Damals fing man an, den Namen des HERRN anzurufen.
6,5 Und der HERR sah, daß die Bosheit des Menschen auf der Erde groß war und alles Sinnen der Gedanken seines Herzens nur böse den ganzen Tag. 6,6 Und es reute den HERRN, daß er den Menschen auf der Erde gemacht hatte, und es bekümmerte ihn in sein Herz hinein. 6,7 Und der HERR sprach: Ich will den Menschen, den ich geschaffen habe, von der Fläche des Erdbodens auslöschen, vom Menschen bis zum Vieh, bis zu den kriechenden Tieren und bis zu den Vögeln des Himmels; denn es reut mich, daß ich sie gemacht habe. 6,8 Noah aber fand Gunst in den Augen des HERRN.
6,13 Da sprach Gott zu Noah: Das Ende alles Fleisches ist vor mich gekommen; denn die Erde ist durch sie erfüllt von Gewalttat; und siehe, ich will sie verderben mit der Erde. 6,14 Mache dir eine Arche aus Goferholz; mit Zellen sollst du die Arche machen und sie von innen und von außen mit Pech verpichen! 6,15 Und so sollst du sie machen: Dreihundert Ellen [sei] die Länge der Arche, fünfzig Ellen ihre Breite und dreißig Ellen ihre Höhe. 6,16 Ein Dach sollst du der Arche machen, und zwar nach der Elle sollst du sie [von unten nach] oben fertigstellen; und die Tür der Arche sollst du in ihrer Seite anbringen; mit einem unteren, einem zweiten und dritten [Stockwerk] sollst du sie machen! 6,17 Denn ich, siehe, ich bringe die Wasserflut über die Erde, um alles Fleisch unter dem Himmel, in dem Lebensodem ist, zu vernichten; alles, was auf der Erde ist, soll umkommen. 6,18 Aber mit dir will ich meinen Bund aufrichten, und du sollst in die Arche gehen, du und deine Söhne und deine Frau und die Frauen deiner Söhne mit dir. 6,19 Und von allem Lebendigen, von allem Fleisch, sollst du [je] zwei von allen in die Arche bringen, um sie mit dir am Leben zu erhalten; ein Männliches und ein Weibliches sollen sie sein! 6,20 Von den Vögeln nach ihrer Art und von dem Vieh nach seiner Art, von allen kriechenden Tieren des Erdbodens nach ihrer Art: [je] zwei von allen sollen zu dir hineingehen, um am Leben zu bleiben! 6,21 Und du, nimm dir von aller Speise, die man ißt, und sammle sie bei dir, daß sie dir und ihnen zur Nahrung diene! 6,22 Und Noah tat es; nach allem, was Gott ihm geboten hatte, so tat er.
7,6 Und Noah war 600 Jahre alt, als die Flut kam, Wasser über die Erde. 7,7 Und Noah und seine Söhne und seine Frau und die Frauen seiner Söhne mit ihm gingen vor den Wassern der Flut in die Arche. 7,8 Von dem reinen Vieh und von dem Vieh, das nicht rein ist, und von den Vögeln und von allem, was auf dem Erdboden kriecht, 7,9 kamen je zwei zu Noah in die Arche, ein Männliches und ein Weibliches, wie Gott dem Noah geboten hatte.
7,17 Und die Flut kam vierzig Tage lang über die Erde. Und die Wasser wuchsen und hoben die Arche empor, so daß sie sich über die Erde erhob. 7,18 Und die Wasser schwollen an und wuchsen gewaltig auf der Erde; und die Arche fuhr auf der Fläche der Wasser. 7,19 Und die Wasser schwollen sehr, sehr an auf der Erde, so daß alle hohen Berge, die unter dem ganzen Himmel sind, bedeckt wurden. 7,20 Fünfzehn Ellen darüber hinaus schwollen die Wasser an; so wurden die Berge bedeckt. 7,21 Da kam alles Fleisch um, das sich auf der Erde regte, [alles] an Vögeln und an Vieh und an Tieren und an allem Gewimmel, das auf der Erde wimmelte, und alle Menschen; 7,22 alles starb, in dessen Nase ein Hauch von Lebensodem war, von allem, was auf dem trockenen Land [lebte]. 7,23 So löschte er alles Bestehende aus, das auf der Fläche des Erdbodens war, vom Menschen bis zum Vieh, bis zu den kriechenden Tieren und bis zu den Vögeln des Himmels; und sie wurden von der Erde ausgelöscht. Nur Noah blieb übrig und das, was mit ihm in der Arche war. 7,24 Und die Wasser schwollen an auf der Erde 150 Tage lang.
8,6 Und es geschah am Ende von vierzig Tagen, da öffnete Noah das Fenster der Arche, das er gemacht hatte, und ließ den Raben hinaus; 8,7 und der flog aus, hin und her, bis das Wasser von der Erde vertrocknet war. 8,8 Und er ließ die Taube von sich hinaus, um zu sehen, ob die Wasser weniger geworden seien auf der Fläche des Erdbodens; 8,9 aber die Taube fand keinen Ruheplatz für ihren Fuß und kehrte zu ihm in die Arche zurück; denn [noch] war Wasser auf der Fläche der ganzen Erde; da streckte er seine Hand aus, nahm sie und holte sie zu sich in die Arche. 8,10 Und er wartete noch sieben weitere Tage, dann ließ er die Taube noch einmal aus der Arche; 8,11 und die Taube kam um die Abendzeit zu ihm [zurück], und siehe, ein frisches Olivenblatt war in ihrem Schnabel. Da erkannte Noah, daß die Wasser auf der Erde weniger geworden waren. 8,12 Und er wartete noch weitere sieben Tage und ließ die Taube hinaus; da kehrte sie nicht mehr wieder zu ihm zurück.
8,13 Und es geschah im 601. Jahr, im ersten [Monat], am ersten des Monats, da waren die Wasser von der Erde weggetrocknet. Und Noah entfernte das Dach von der Arche und sah: und siehe, die Fläche des Erdbodens war trocken. 8,14 Im zweiten Monat, am 27. Tag des Monats, war die Erde trocken.
8,20 Und Noah baute dem HERRN einen Altar; und er nahm von allem reinen Vieh und von allen reinen Vögeln und opferte Brandopfer auf dem Altar. 8,21 Und der HERR roch den wohlgefälligen Geruch, und der HERR sprach in seinem Herzen: Nicht noch einmal will ich den Erdboden verfluchen um des Menschen willen; denn das Sinnen des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an; und nicht noch einmal will ich alles Lebendige schlagen, wie ich getan habe. 8,22 Von nun an, alle Tage der Erde, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.
9,8 Und Gott sprach zu Noah und zu seinen Söhnen mit ihm: 9,9 Und ich, siehe, ich richte meinen Bund mit euch auf und mit euren Nachkommen nach euch 9,10 und mit jedem lebenden Wesen, das bei euch ist, an Vögeln, an Vieh und an allen Tieren der Erde bei euch, von allem, was aus der Arche gegangen ist, von allen Tieren der Erde. 9,11 Ich richte meinen Bund mit euch auf, daß nie mehr alles Fleisch ausgerottet werden soll durch die Wasser der Flut, und nie mehr soll es eine Flut geben, die Erde zu vernichten. 9,12 Und Gott sprach: Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und jedem lebenden Wesen, das bei euch ist, auf ewige Generationen hin: 9,13 Meinen Bogen setze ich in die Wolken, und er sei das Zeichen des Bundes zwischen mir und der Erde. 9,14 Und es wird geschehen, wenn ich Wolken über die Erde aufwölke, und der Bogen in den Wolken erscheint, 9,15 dann werde ich an meinen Bund denken, der zwischen mir und euch und jedem lebenden Wesen unter allem Fleisch [besteht]; und nie mehr sollen die Wasser zu einer Flut werden, alles Fleisch zu vernichten. 9,16 Wenn der Bogen in den Wolken steht, werde ich ihn ansehen, um an den ewigen Bund zu denken zwischen Gott und jedem lebenden Wesen unter allem Fleisch, das auf Erden ist. 9,17 Und Gott sprach zu Noah: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich aufgerichtet habe zwischen mir und allem Fleisch, das auf Erden ist.
Verflucht sei Kanaan! ein Knecht der Knechte sei er seinen Brüdern!
9,26 Und er sprach:
Gepriesen sei der HERR, der Gott Sems; und Kanaan sei sein Knecht!
9,27 Weiten Raum schaffe Gott dem Jafet, und er wohne in den Zelten Sems; und Kanaan sei sein Knecht!
9,28 Und Noah lebte nach der Flut [noch] 350 Jahre; 9,29 und alle Tage Noahs betrugen 950 Jahre, dann starb er.
10,2 Die Söhne Jafets: Gomer und Magog und Madai und Jawan und Tubal und Meschech und Tiras. 10,3 Und die Söhne Gomers: Aschkenas und Rifat und Togarma. 10,4 Und die Söhne Jawans: Elischa und Tarsis, die Kittäer und die Rodaniter. 10,5 Von diesen verzweigten sich die Inseln der Nationen. [Das sind die Söhne Jafets] in ihren Ländern, je nach ihrer Sprache, nach ihren Sippen, in ihren Nationen.
V. 6-18: 1Chr 1,8-16.
10,6 Und die Söhne Hams: Kusch und Mizrajim und Put und Kanaan. 10,7 Und die Söhne Kuschs: Seba und Hawila und Sabta und Ragma und Sabtecha. Und die Söhne Ragmas: Saba und Dedan. 10,8 Und Kusch zeugte Nimrod; der war der erste Gewaltige auf der Erde. 10,9 Er war ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN; darum sagt man: Wie Nimrod, ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN! 10,10 Und der Anfang seines Königreiches war Babel und Erech und Akkad und Kalne im Land Schinar. 10,11 Von diesem Land zog er aus nach Assur und baute Ninive und Rehobot-Ir und Kelach 10,12 und Resen zwischen Ninive und Kelach: das ist die große Stadt. - 10,13 Und Mizrajim zeugte die Luditer und die Anamiter und die Lehabiter und die Naftuhiter 10,14 und die Patrusiter und die Kasluhiter, von denen die Philister ausgegangen sind, und die Kaftoriter. - 10,15 Und Kanaan zeugte Sidon, seinen Erstgeborenen, und Het 10,16 und den Jebusiter und den Amoriter und den Girgaschiter 10,17 und den Hewiter und den Arkiter und den Siniter 10,18 und den Arwaditer und den Zemariter und den Hamatiter. Später haben sich die Sippen der Kanaaniter zerstreut. 10,19 Und das Gebiet der Kanaaniter erstreckte sich von Sidon nach Gerar hin, bis nach Gaza, nach Sodom und Gomorra und Adma und Zebojim hin, bis nach Lescha. - 10,201 Das sind die Söhne Hams nach ihren Sippen, nach ihren Sprachen, in ihren Ländern, in ihren Nationen.
V. 21-25: Kap. 11,10-16; V. 21-29: 1Chr 1,17-23.
10,21 Und dem Sem, dem Vater aller Söhne Ebers, dem älteren Bruder Jafets, auch ihm wurden [Söhne] geboren. 10,22 Die Söhne Sems: Elam und Assur und Arpachschad und Lud und Aram. 10,23 Und die Söhne Arams: Uz und Hul und Geter und Masch. 10,24 Und Arpachschad zeugte Schelach, und Schelach zeugte Eber. 10,25 Und dem Eber wurden zwei Söhne geboren: der Name des einen war Peleg, denn in seinen Tagen wurde die Erde verteilt; und der Name seines Bruders war Joktan. 10,26 Und Joktan zeugte Almodad und Schelef und Hazarmawet und Jerach 10,27 und Hadoram und Usal und Dikla 10,28 und Obal und Abimael und Saba 10,29 und Ofir und Hawila und Jobab; diese alle waren Söhne Joktans. 10,30 Und ihre Wohnsitze sind von Mescha bis nach Sefar hin, [bis an] das Gebirge des Ostens. - 10,31 Das sind die Söhne Sems nach ihren Sippen, nach ihren Sprachen, in ihren Ländern, nach ihren Nationen.
10,32 Das sind die Sippen der Söhne Noahs nach ihrer Geschlechterfolge, in ihren Nationen; und von diesen aus haben sich nach der Flut die Nationen auf der Erde verzweigt.
11,10 Das ist die Geschlechterfolge Sems: Sem war 100 Jahre alt und zeugte Arpachschad, zwei Jahre nach der Flut. 11,11 Und Sem lebte, nachdem er Arpachschad gezeugt hatte, 500 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. - 11,12 Und Arpachschad lebte 35 Jahre und zeugte Schelach. 11,13 Und Arpachschad lebte, nachdem er Schelach gezeugt hatte, 403 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. - 11,14 Und Schelach lebte 30 Jahre und zeugte Eber. 11,15 Und Schelach lebte, nachdem er Eber gezeugt hatte, 403 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. - 11,16 Und Eber lebte 34 Jahre und zeugte Peleg. 11,17 Und Eber lebte, nachdem er Peleg gezeugt hatte, 430 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. - 11,18 Und Peleg lebte 30 Jahre und zeugte Regu. 11,19 Und Peleg lebte, nachdem er Regu gezeugt hatte, 209 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. - 11,20 Und Regu lebte 32 Jahre und zeugte Serug. 11,21 Und Regu lebte, nachdem er Serug gezeugt hatte, 207 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. - 11,22 Und Serug lebte 30 Jahre und zeugte Nahor. 11,23 Und Serug lebte, nachdem er Nahor gezeugt hatte, 200 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. - 11,24 Und Nahor lebte 29 Jahre und zeugte Terach. 11,25 Und Nahor lebte, nachdem er Terach gezeugt hatte, 119 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. - 11,26 Und Terach lebte 70 Jahre und zeugte Abram, Nahor und Haran.
11,27 Und das ist die Geschlechterfolge Terachs: Terach zeugte Abram, Nahor und Haran; und Haran zeugte Lot. 11,28 Haran aber starb zu Lebzeiten seines Vaters Terach im Land seiner Verwandtschaft, in Ur[, der Stadt] der Chaldäer. 11,29 Und Abram und Nahor nahmen sich Frauen; der Name von Abrams Frau war Sarai, und der Name von Nahors Frau war Milka, [die] Tochter Harans, des Vaters der Milka und des Vaters der Jiska. 11,30 Sarai aber war unfruchtbar, sie hatte kein Kind. 11,31 Und Terach nahm seinen Sohn Abram und Lot, den Sohn Harans, seines Sohnes Sohn, und Sarai, seine Schwiegertochter, die Frau seines Sohnes Abram; und sie zogen miteinander aus Ur[, der Stadt] der Chaldäer, um in das Land Kanaan zu gehen; und sie kamen nach Haran und wohnten dort. 11,32 Und die Tage Terachs betrugen 205 Jahre, und Terach starb in Haran.
12,4 Und Abram ging hin, wie der HERR zu ihm geredet hatte, und Lot ging mit ihm. Abram aber war 75 Jahre alt, als er aus Haran zog. 12,5 Und Abram nahm seine Frau Sarai und Lot, den Sohn seines Bruders, und all ihre Habe, die sie erworben, und die Leute, die sie in Haran gewonnen hatten, und sie zogen aus, um in das Land Kanaan zu gehen; und sie kamen in das Land Kanaan. 12,6 Und Abram durchzog das Land bis zur Stätte von Sichem, bis zur Terebinthe More. Damals waren die Kanaaniter im Land. 12,7 Und der HERR erschien dem Abram und sprach: Deinen Nachkommen will ich dieses Land geben. Und er baute dort dem HERRN, der ihm erschienen war, einen Altar. 12,8 Und er brach von dort auf zu dem Gebirge östlich von Bethel und schlug sein Zelt auf, Bethel im Westen und Ai im Osten; und er baute dort dem HERRN einen Altar und rief den Namen des HERRN an. 12,9 Dann brach Abram auf und zog immer weiter nach Süden.
12,14 Und es geschah, als Abram nach Ägypten kam, da sahen die Ägypter, daß die Frau sehr schön war. 12,15 Und die Hofbeamten des Pharao sahen sie und rühmten sie vor dem Pharao; und die Frau wurde in das Haus des Pharao geholt. 12,16 Und er tat Abram Gutes um ihretwillen; und er bekam Schafe und Rinder und Esel, Knechte und Mägde, Eselinnen und Kamele. 12,17 Der HERR aber schlug den Pharao und sein Haus mit großen Plagen um Sarais willen, der Frau Abrams. 12,18 Da ließ der Pharao Abram rufen und sagte: Was hast du mir da angetan! Warum hast du mir nicht mitgeteilt, daß sie deine Frau ist? 12,19 Warum hast du gesagt: Sie ist meine Schwester, so daß ich sie mir zur Frau nahm? Und nun siehe, da ist deine Frau, nimm sie und geh! 12,20 Und der Pharao entbot seinetwegen Männer, die geleiteten ihn und seine Frau und alles, was er hatte.
13,14 Und der HERR sprach zu Abram, nachdem Lot sich von ihm getrennt hatte: Hebe doch deine Augen auf, und schaue von dem Ort, wo du bist, nach Norden und nach Süden, nach Osten und nach Westen! 13,15 Denn das ganze Land, das du siehst, dir will ich es geben und deinen Nachkommen für ewig. 13,16 Und ich will deine Nachkommen machen wie den Staub der Erde, so daß, wenn jemand den Staub der Erde zählen kann, auch deine Nachkommen gezählt werden. 13,17 Mache dich auf, und durchwandere das Land seiner Länge nach und seiner Breite nach! Denn dir will ich es geben. 13,18 Und Abram schlug [seine] Zelte auf und ging hin und ließ sich nieder unter den Terebinthen von Mamre, die bei Hebron sind; und er baute dort dem HERRN einen Altar.
14,13 Und es kam ein Entkommener und berichtete es Abram, dem Hebräer; er wohnte aber unter den Terebinthen Mamres, des Amoriters, des Bruders von Eschkol und des Bruders von Aner; die waren Abrams Bundesgenossen. 14,14 Und als Abram hörte, daß sein Bruder gefangen weggeführt war, ließ er seine bewährten [Männer], seine Hausgeborenen, ausrücken, 318 [Mann], und jagte [ihnen] nach bis nach Dan. 14,15 Und nachts teilte er sich [und fiel] über sie her, er und seine Knechte, und schlug sie und jagte ihnen nach bis nach Hoba, das links von Damaskus [liegt]. 14,16 Und er brachte die ganze Habe zurück; und auch Lot, seinen Neffen, und dessen Habe brachte er zurück und auch die Frauen und das Volk.
14,17 Und als er zurückkehrte, nachdem er Kedor-Laomer und die Könige, die mit ihm gewesen, geschlagen hatte, zog der König von Sodom aus, ihm entgegen, in das Tal Schawe, das ist das Königstal. 14,18 Und Melchisedek, König von Salem, brachte Brot und Wein heraus; und er war Priester Gottes, des Höchsten. 14,19 Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet sei Abram von Gott, dem Höchsten, der Himmel und Erde geschaffen hat! 14,20 Und gesegnet sei Gott, der Höchste, der deine Bedränger in deine Hand ausgeliefert hat! - Und Abram gab ihm den Zehnten von allem. 14,21 Und der König von Sodom sagte zu Abram: Gib mir die Seelen, die Habe aber nimm für dich! 14,22 Da sagte Abram zum König von Sodom: Ich hebe meine Hand auf zu dem HERRN, [zu] Gott, dem Höchsten, der Himmel und Erde geschaffen hat: 14,23 Wenn [ich] vom Faden bis zum Schuhriemen, ja, wenn ich irgend etwas nehme von dem, was dein ist . . .! Damit du [später] nicht sagst: Ich habe Abram reich gemacht. 14,24 Nichts für mich! Nur was die Knechte verzehrt haben, und der Anteil der Männer, die mit mir gezogen sind: Aner, Eschkol und Mamre, die sollen ihren Anteil nehmen!
16,7 Und der Engel des HERRN fand sie an einer Wasserquelle in der Wüste, an der Quelle auf dem Weg nach Schur. 16,8 Und er sprach: Hagar, Magd Sarais, woher kommst du, und wohin gehst du? Und sie sagte: Vor Sarai, meiner Herrin, bin ich auf der Flucht. 16,9 Da sprach der Engel des HERRN zu ihr: Kehre zu deiner Herrin zurück, und demütige dich unter ihre Hände! 16,10 Und der Engel des HERRN sprach zu ihr: Ich will deine Nachkommen so sehr mehren, daß man sie nicht zählen kann vor Menge. 16,11 Und der Engel des HERRN sprach [weiter] zu ihr: Siehe, du bist schwanger und wirst einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Ismael geben, denn der HERR hat auf dein Elend gehört. 16,12 Und er, er wird ein Mensch [wie] ein Wildesel sein; seine Hand gegen alle und die Hand aller gegen ihn, und allen seinen Brüdern setzt er sich vors Gesicht. 16,13 Da nannte sie den Namen des HERRN, der zu ihr geredet hatte: Du bist ein Gott, der mich sieht! Denn sie sagte: Habe ich nicht auch hier hinter dem hergesehen, der mich angesehen hat? 16,14 Darum nennt man den Brunnen: Beer-Lachai-Roi; siehe, er ist zwischen Kadesch und Bered.
16,15 Und Hagar gebar dem Abram einen Sohn; und Abram gab seinem Sohn, den Hagar geboren hatte, den Namen Ismael. 16,16 Und Abram war 86 Jahre alt, als Hagar dem Abram Ismael gebar.
17,15 Und Gott sprach zu Abraham: Deine Frau Sarai sollst du nicht [mehr] Sarai nennen, sondern Sara soll ihr Name sein! 17,16 Und ich werde sie segnen, und auch von ihr gebe ich dir einen Sohn; und ich werde sie segnen, und sie wird zu Nationen werden; Könige von Völkern sollen von ihr kommen. 17,17 Da fiel Abraham auf sein Gesicht und lachte und sprach in seinem Herzen: Sollte einem Hundertjährigen [ein Kind] geboren werden, und sollte Sara, eine Neunzigjährige, etwa gebären? 17,18 Und Abraham sagte zu Gott: Möchte doch Ismael vor dir leben! 17,19 Und Gott sprach: Nein, [sondern] Sara, deine Frau, wird dir einen Sohn gebären. Und du sollst ihm den Namen Isaak geben! Und ich werde meinen Bund mit ihm aufrichten zu einem ewigen Bund für seine Nachkommen nach ihm. 17,20 Aber [auch] für Ismael habe ich dich erhört: Siehe, ich werde ihn segnen und werde ihn fruchtbar machen und ihn sehr, sehr mehren. Zwölf Fürsten wird er zeugen, und ich werde ihn zu einer großen Nation machen. 17,21 Aber meinen Bund werde ich mit Isaak aufrichten, den Sara dir im nächsten Jahr um diese Zeit gebären wird. - 17,22 Und er hörte auf, mit ihm zu reden; und Gott fuhr auf von Abraham.
17,23 Und Abraham nahm seinen Sohn Ismael und alle in seinem Haus geborenen und alle mit seinem Geld gekauften [Sklaven], alles, was unter den Leuten des Hauses Abraham männlich war, und beschnitt das Fleisch ihrer Vorhaut an eben diesem Tag, wie Gott zu ihm geredet hatte. 17,24 Abraham war 99 Jahre alt, als er am Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde. 17,25 Und sein Sohn Ismael war dreizehn Jahre alt, als er am Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde. 17,26 So wurden an eben diesem Tag Abraham und sein Sohn Ismael beschnitten 17,27 und alle Männer seines Hauses, der im Haus geborene und der von einem Fremden für Geld gekaufte [Sklave] wurden mit ihm beschnitten.
18,9 Und sie sagten zu ihm: Wo ist deine Frau Sara? Und er sagte: Dort im Zelt. 18,10 Da sprach er: Wahrlich, übers Jahr um diese Zeit komme ich wieder zu dir, siehe, dann hat Sara, deine Frau, einen Sohn. Und Sara horchte am Eingang des Zeltes, der hinter ihm war. 18,11 Abraham und Sara aber waren alt, hochbetagt; es erging Sara nicht mehr nach der Frauen Weise. 18,12 Und Seran lachte in ihrem Innern und sagte: Nachdem ich alt geworden bin, sollte ich [noch] Liebeslust haben? Und [auch] mein Herr ist ja alt! 18,13 Da sprach der HERR zu Abraham: Warum hat Sara denn gelacht und gesagt: Sollte ich wirklich noch gebären, da ich doch alt bin? 18,14 Sollte für den HERRN eine Sache zu wunderbar sein? Zur bestimmten Zeit komme ich wieder zu dir, übers Jahr um diese Zeit, dann hat Sara einen Sohn. 18,15 Doch Sara leugnete und sagte: Ich habe nicht gelacht! Denn sie fürchtete sich. Er aber sprach: Nein, du hast doch gelacht!
18,22 Und die Männer wandten sich von dort und gingen nach Sodom; Abraham aber blieb noch vor dem HERRN stehen. 18,23 Und Abraham trat hinzu und sagte: Willst du wirklich den Gerechten mit dem Ungerechten wegraffen? 18,24 Vielleicht gibt es fünfzig Gerechte innerhalb der Stadt. Willst du sie denn wegraffen und dem Ort nicht vergeben um der fünfzig Gerechten willen, die darin sind? 18,25 Fern sei es von dir, so etwas zu tun, den Gerechten mit dem Ungerechten zu töten, so daß der Ungerechte wäre wie der Gerechte; fern sei es von dir! Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben? 18,26 Da sprach der HERR: Wenn ich in Sodom fünfzig Gerechte in der Stadt finde, so will ich um ihretwillen dem ganzen Ort vergeben. 18,27 Und Abraham antwortete und sagte: Siehe doch, ich habe mich erdreistet, zu dem Herrn zu reden, obwohl ich Staub und Asche bin. 18,28 Vielleicht fehlen an den fünfzig Gerechten [nur] fünf. Willst du wegen der fünf die ganze Stadt vernichten? Da sprach er: Ich will [sie] nicht vernichten, wenn ich dort 45 finde. 18,29 Und er fuhr fort, weiter zu ihm zu reden, und sagte: Vielleicht werden dort vierzig gefunden. Und er sprach: Ich will es nicht tun um der Vierzig willen. 18,30 Und er sagte: Der Herr möge doch nicht zürnen, daß ich [noch einmal] rede! Vielleicht werden dort dreißig gefunden. Und er sprach: 18,31 Ich will es nicht tun, wenn ich dort dreißig finde. Da sagte er: Siehe doch, ich habe mich erdreistet, zu dem Herrn zu reden; vielleicht werden dort zwanzig gefunden. Und er sprach: Ich will nicht vernichten um der Zwanzig willen. 18,32 Da sagte er: Der Herr möge doch nicht zürnen, ich will nur [noch] dieses Mal reden. Vielleicht werden dort zehn gefunden. Und er sprach: Ich will nicht vernichten um der Zehn willen. 18,33 Und der HERR ging weg, als er mit Abraham ausgeredet hatte; und Abraham kehrte zurück an seinen Ort.
19,12 Und die Männer sagten zu Lot: Hast du hier noch jemanden? Einen Schwiegersohn, und deine Söhne und deine Töchter oder einen, der sonst [noch] in der Stadt zu dir gehört? Führe [sie] hinaus aus diesem Ort! 19,13 Denn wir werden diesen Ort vernichten, weil das Geschrei über sie groß geworden ist vor dem HERRN; und der HERR hat uns gesandt, die Stadt zu vernichten. 19,14 Da ging Lot hinaus und redete zu seinen Schwiegersöhnen, die seine Töchter nehmen sollten, und sagte: Macht euch auf, geht aus diesem Ort! Denn der HERR wird die Stadt vernichten. Aber er war in den Augen seiner Schwiegersöhne wie einer, der Scherz treibt. 19,15 Und sobald die Morgenröte aufging, drängten die Engel Lot zur Eile und sagten: Mache dich auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, damit du nicht weggerafft wirst durch die Schuld der Stadt! 19,16 Als er aber zögerte, ergriffen die Männer seine Hand und die Hand seiner Frau und die Hand seiner beiden Töchter, weil der HERR ihn verschonen wollte, und führten ihn hinaus und ließen ihn außerhalb der Stadt. 19,17 Und es geschah, als sie sie ins Freie hinausgeführt hatten, da sprach er: Rette dich, [es geht] um dein Leben! Sieh nicht hinter dich, und bleib nicht stehen in der ganzen Ebene [des Jordan]; rette dich auf das Gebirge, damit du nicht weggerafft wirst! 19,18 Da sagte Lot zu ihnen: Ach, nein, Herr! 19,19 Siehe doch, dein Knecht hat Gunst gefunden in deinen Augen, und du hast deine Gnade, die du an mir erwiesen hast, groß gemacht, meine Seele am Leben zu erhalten. Aber ich kann mich nicht auf das Gebirge retten, es könnte das Unheil mich ereilen, daß ich sterbe. 19,20 Siehe doch, diese Stadt da ist nahe, dahin zu fliehen, sie ist ja [nur] klein; ich könnte mich doch dahin retten - ist sie nicht klein? -, damit meine Seele am Leben bleibt. 19,21 Da sprach er zu ihm: Siehe, auch darin habe ich Rücksicht auf dich genommen, daß ich die Stadt nicht umkehre, von der du geredet hast. 19,22 Schnell, rette dich dorthin! Denn ich kann nichts tun, bis du dorthin gekommen bist. Daher nennt man die Stadt Zoar.
19,23 Die Sonne ging über der Erde auf, als Lot nach Zoar kam. 19,24 Da ließ der HERR auf Sodom und auf Gomorra Schwefel und Feuer regnen von dem HERRN aus dem Himmel 19,25 und kehrte diese Städte um und die ganze Ebene [des Jordan] und alle Bewohner der Städte und das Gewächs des Erdbodens. 19,26 Aber seine Frau sah sich hinter ihm um; da wurde sie zu einer Salzsäule.
19,27 Und Abraham machte sich früh am Morgen auf an den Ort, wo er vor dem HERRN gestanden hatte. 19,28 Und er blickte hinab auf die Fläche von Sodom und Gormorra und auf die ganze Fläche des Landes [in] der Ebene [des Jordan], und er sah: und siehe, Rauch stieg vom Land auf, wie der Rauch eines Schmelzofens.
19,29 Und es geschah, als Gott die Städte der Ebene [des Jordan] vernichtete, da dachte Gott an Abraham und geleitete Lot mitten aus der Umkehrung, als er die Städte umkehrte, in denen Lot gewohnt hatte.
21,14 Und Abraham machte sich früh am Morgen auf, und er nahm Brot und einen Schlauch Wasser und gab es der Hagar, legte es auf ihre Schulter und [gab ihr] das Kind und schickte sie fort. Da ging sie hin und irrte in der Wüste von Beerscheba umher. 21,15 Als aber das Wasser im Schlauch zu Ende war, warf sie das Kind unter einen der Sträucher; 21,16 und sie ging und setzte sich gegenüber hin, einen Bogenschuß weit entfernt, denn sie sagte [sich]: Ich kann das Sterben des Kindes nicht ansehen. So setzte sie sich gegenüber hin, erhob ihre Stimme und weinte. 21,17 Gott aber hörte die Stimme des Jungen. Da rief der Engel Gottes der Hagar vom Himmel zu und sprach zu ihr: Was ist dir, Hagar? Fürchte dich nicht! Denn Gott hat auf die Stimme des Jungen gehört, dort wo er ist. 21,18 Steh auf, nimm den Jungen, und fasse ihn mit deiner Hand! Denn ich will ihn zu einer großen Nation machen. 21,19 Und Gott öffnete ihre Augen, und sie sah einen Wasserbrunnen; da ging sie hin und füllte den Schlauch mit Wasser und gab dem Jungen zu trinken. 21,20 Gott aber war mit dem Jungen, und er wurde groß und wohnte in der Wüste; und er wurde ein Bogenschütze. 21,21 Und er wohnte in der Wüste Paran, und seine Mutter nahm ihm eine Frau aus dem Land Ägypten.
24,10 Dann nahm der Knecht zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn und zog hin und [nahm] allerlei Gut seines Herrn mit sich. Und er machte sich auf und zog nach Aram-Naharaim, zu der Stadt Nahors. 24,11 Und er ließ die Kamele niederknien draußen vor der Stadt am Wasserbrunnen um die Abendzeit, zur Zeit, da die Schöpferinnen herauskommen. 24,12 Und er sagte: HERR, Gott meines Herrn Abraham, laß es mir doch heute begegnen, und erweise Gnade an meinem Herrn Abraham! 24,13 Siehe, ich stehe an der Wasserquelle, und die Töchter der Leute der Stadt kommen heraus, um Wasser zu schöpfen. 24,14 Möge es nun geschehen: Das Mädchen, zu dem ich sagen werde: `Neige doch deinen Krug, daß ich trinke!' und das [dann] sagt: `Trinke! Und auch deine Kamele will ich tränken', das [soll es sein, das] du für deinen Knecht Isaak bestimmt hast! Und daran werde ich erkennen, daß du an meinem Herrn Gnade erwiesen hast. 24,15 Und es geschah - er hatte noch nicht ausgeredet - und siehe, da kam Rebekka heraus, die dem Betuel geboren war, dem Sohn der Milka, der Frau Nahors, des Bruders Abrahams; [sie trug] ihren Krug auf ihrer Schulter. 24,16 Und das Mädchen war sehr schön von Aussehen, eine Jungfrau, und kein Mann hatte sie erkannt. Sie stieg zur Quelle hinab, füllte ihren Krug und stieg [wieder] herauf. 24,17 Da lief ihr der Knecht entgegen und sagte: Laß mich doch ein wenig Wasser aus deinem Krug schlürfen! 24,18 Und sie sagte: Trinke, mein Herr! Und eilends ließ sie ihren Krug auf ihre Hand herunter und gab ihm zu trinken. 24,19 Und als sie ihm genug zu trinken gegeben hatte, sagte sie: Auch für deine Kamele will ich schöpfen, bis sie genug getrunken haben. 24,20 Und sie eilte und goß ihren Krug aus in die Tränkrinne, lief noch einmal zum Brunnen, um zu schöpfen, und schöpfte so für alle seine Kamele. 24,21 Der Mann aber sah ihr zu, schweigend, um zu erkennen, ob der HERR seine Reise würde gelingen lassen oder nicht. 24,22 Und es geschah, als die Kamele genug getrunken hatten, da nahm der Mann einen goldenen Ring, ein halber Schekel sein Gewicht, und zwei Spangen für ihre Handgelenke, zehn [Schekel] Gold ihr Gewicht; 24,23 und er sagte: Wessen Tochter bist du? Sage es mir doch! Gibt es im Haus deines Vaters Platz für uns zu übernachten? 24,24 Da sagte sie zu ihm: Ich bin die Tochter Betuels, des Sohnes der Milka, den sie dem Nahor geboren hat. 24,25 Und sie sagte [weiter] zu ihm: Sowohl Stroh als auch Futter ist bei uns in Menge, auch Platz zum Übernachten. 24,26 Da verneigte sich der Mann und warf sich nieder vor dem HERRN 24,27 und sprach: Gepriesen sei der HERR, der Gott meines Herrn Abraham, der seine Gnade und Treue gegenüber meinem Herrn nicht hat aufhören lassen! Mich hat der HERR den Weg zum Haus der Brüder meines Herrn geführt.
24,28 Das Mädchen aber lief und berichtete diese Dinge dem Haus ihrer Mutter. 24,29 Nun hatte Rebekka einen Bruder, der hieß Laban. Und Laban lief zu dem Mann hinaus an die Quelle. 24,30 Und es geschah, als er den Ring sah und die Spangen an den Handgelenken seiner Schwester und als er die Worte seiner Schwester Rebekka hörte, die sagte: `So hat der Mann zu mir geredet', da kam er zu dem Mann; und siehe, er stand [noch] bei den Kamelen an der Quelle. 24,31 Und er sprach: Komm herein, du Gesegneter des HERRN! Warum stehst du draußen? Habe ich doch schon das Haus aufgeräumt, und [auch] für die Kamele ist Platz da. 24,32 Da kam der Mann ins Haus; und man sattelte die Kamele ab und gab den Kamelen Stroh und Futter, [ihm] aber Wasser, um seine Füße zu waschen und die Füße der Männer, die bei ihm waren. 24,33 Dann wurde ihm zu essen vorgesetzt. Er aber sagte: Ich will nicht essen, bis ich meine Worte geredet habe. Und er sagte: Rede! 24,34 Da sagte er: Ich bin Abrahams Knecht. 24,35 Der HERR hat meinen Herrn sehr gesegnet, so daß er groß geworden ist. Er hat ihm Schafe und Rinder gegeben, Silber und Gold, dazu Knechte und Mägde, Kamele und Esel. 24,36 Und Sara, die Frau meines Herrn, hat meinem Herrn einen Sohn geboren, nachdem sie schon alt geworden war; dem hat er alles, was er hat, übergeben. 24,37 Mein Herr aber hat mich schwören lassen und gesagt: Du sollst für meinen Sohn nicht eine Frau von den Töchtern der Kanaaniter nehmen, in deren Land ich wohne; 24,38 sondern zu dem Haus meines Vaters und zu meiner Sippe sollst du gehen und [dort] für meinen Sohn eine Frau nehmen! 24,39 Und ich sagte zu meinem Herrn: Vielleicht will die Frau mir nicht folgen. 24,40 Da sagte er zu mir: Der HERR, vor dessen Angesicht ich gelebt habe, wird seinen Engel mit dir senden und wird deine Reise gelingen lassen, daß du für meinen Sohn eine Frau aus meiner Sippe und aus dem Haus meines Vaters nimmst. 24,41 Dann bist du frei von dem Schwur: Wenn du zu meiner Sippe kommst und wenn sie sie dir nicht geben, dann bist du entlastet von dem Schwur. 24,42 So kam ich heute zu der Quelle und sprach: HERR, Gott meines Herrn Abraham, wenn du doch Gelingen geben wolltest zu meinem Weg, auf dem ich gehe! 24,43 Siehe, ich stehe bei der Wasserquelle. Möge es nun geschehen, daß das Mädchen, das herauskommt, um zu schöpfen, und zu dem ich sage: `Gib mir doch ein wenig Wasser aus deinem Krug zu trinken!' 24,44 und das [dann] zu mir sagt: `Trinke du, und auch für deine Kamele will ich schöpfen', [daß dies] die Frau sei, die der HERR für den Sohn meines Herrn bestimmt hat! 24,45 Ich hatte in meinem Herzen noch nicht ausgeredet, siehe, da kam Rebekka heraus mit ihrem Krug auf ihrer Schulter; und sie stieg zur Quelle hinab und schöpfte. Da sagte ich zu ihr: Gib mir doch zu trinken! 24,46 Und eilends ließ sie ihren Krug von ihrer Schulter herunter und sagte: Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken. Da trank ich, und sie tränkte auch die Kamele. 24,47 Und ich fragte sie und sprach: Wessen Tochter bist du? Und sie sagte: Die Tochter Betuels, des Sohnes Nahors, den Milka ihm geboren hat. Und ich legte den Ring an ihre Nase und die Spangen an ihre Handgelenke. 24,48 Dann verneigte ich mich und warf mich vor dem HERRN nieder und dankte dem HERRN, dem Gott meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg geführt hatte, die Tochter des Bruders meines Herrn für seinen Sohn zu nehmen. 24,49 Und nun, wenn ihr Gnade und Treue an meinem Herrn erweisen wollt, so teilt es mir mit; und wenn nicht, so teilt es mir [auch] mit! Und ich werde mich zur Rechten oder zur Linken wenden.
24,50 Da antworteten Laban und Betuel und sagten: Vom HERRN ist die Sache ausgegangen; wir können dir nichts sagen, weder Böses noch Gutes. 24,51 Siehe, Rebekka ist vor dir: Nimm sie und geh hin, daß sie die Frau des Sohnes deines Herrn werde, wie der HERR geredet hat! 24,52 Und es geschah, als Abrahams Knecht ihre Worte hörte, da warf er sich zur Erde nieder vor dem HERRN. 24,53 Und der Knecht holte silbernes Geschmeide und goldenes Geschmeide und Kleider hervor und gab sie der Rebekka; und Kostbarkeiten gab er ihrem Bruder und ihrer Mutter. 24,54 Dann aßen und tranken sie, er und die Männer, die bei ihm waren, und übernachteten. Aber am Morgen standen sie auf, und er sagte: Entlaßt mich zu meinem Herrn! 24,55 Da sagten ihr Bruder und ihre Mutter: Laß das Mädchen [noch einige] Tage oder zehn bei uns bleiben, danach magst du gehen. 24,56 Er aber sagte zu ihnen: Haltet mich nicht auf, da der HERR meine Reise hat gelingen lassen; entlaßt mich, daß ich zu meinem Herrn ziehe! 24,57 Da sagten sie: Laßt uns das Mädchen rufen und ihren Mund befragen. 24,58 Und sie riefen Rebekka und sagten zu ihr: Willst du mit diesem Mann gehen? Sie sagte: Ich will gehen. 24,59 So entließen sie ihre Schwester Rebekka mit ihrer Amme und den Knecht Abrahams und seine Männer. 24,60 Und sie segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Du, unsere Schwester, werde zu tausendmal Zehntausenden, und deine Nachkommen mögen das Tor ihrer Hasse in Besitz nehmen!
24,61 Und Rebekka machte sich mit ihren Mädchen auf, und sie bestiegen die Kamele und folgten dem Mann. Und der Knecht nahm Rebekka und zog hin. 24,62 Isaak aber war von einem Gang zum Brunnen Lachai-Roi gekommen; er wohnte nämlich im Land des Südens. 24,63 Und Isaak aber war hinausgegangen, um auf dem Feld zu sinnen beim Anbruch des Abends. Und er erhob seine Augen und sah, und siehe, Kamele kamen. 24,64 Und [auch] Rebekka erhob ihre Augen und sah Isaak. Da glitt sie vom Kamel 24,65 und sagte zu dem Knecht: Wer ist dieser Mann, der uns da auf dem Feld entgegenkommt? Und der Knecht sagte: Das ist mein Herr. Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich. 24,66 Der Knecht aber erzählte Isaak all die Dinge, die er ausgerichtet hatte. 24,67 Dann führte Isaak sie in das Zelt seiner Mutter Sara; und er nahm Rebekka, und sie wurde seine Frau, und er gewann sie lieb. Und Isaak tröstete sich nach [dem Tod] seiner Mutter.
25,12 Das ist die Geschlechterfolge Ismaels, des Sohnes Abrahams, den die Ägypterin Hagar, die Magd Saras, dem Abraham geboren hat; 25,13 und dies sind die Namen der Söhne Ismaels mit ihren Namen, nach ihrer Geschlechterfolge: Der Erstgeborene Ismaels: Nebajot, dann Kedar und Adbeel und Mibsam 25,14 und Mischma und Duma und Massa, 25,15 Hadad und Tema, Jetur, Nafisch und Kedma. 25,16 Das sind die Söhne Ismaels, und das sind ihre Namen in ihren Gehöften und in ihren Zeltlagern; zwölf Fürsten nach ihren Völkerschaften. 25,17 Und dies sind die Lebensjahre Ismaels: 137 Jahre; und er verschied und starb und wurde versammelt zu seinen Völkern. 25,18 Und sie wohnten von Hawila an bis nach Schur, das vor Ägypten liegt, nach Assur hin. So setzte er sich allen seinen Brüdern vors Gesicht.
Zwei Nationen sind in deinem Leib, und zwei Volksstämme scheiden sich aus deinem Innern; und ein Volksstamm wird stärker sein als der andere, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen.
25,24 Und als ihre Tage erfüllt waren, daß sie gebären sollte, siehe, da waren Zwillinge in ihrem Leib. 25,25 Und der erste kam heraus, rötlich, ganz [und gar] wie ein haariger Mantel; und man gab ihm den Namen Esau. 25,26 Und danach kam sein Bruder heraus, und seine Hand hielt die Ferse Esaus. Da gab man ihm den Namen Jakob. Und Isaak war sechzig Jahre alt, als sie geboren wurden.
25,27 Und die Jungen wuchsen heran. Esau wurde ein jagdkundiger Mann, ein Mann des [freien] Feldes; Jakob aber war ein gesitteter Mann, der bei den Zelten blieb. 25,28 Und Isaak hatte Esau lieb, denn Wildbret war nach seinem Mund; Rebekka aber hatte Jakob lieb.
26,7 Als nun die Männer des Ortes sich nach seiner Frau erkundigten, da sagte er: Sie ist meine Schwester. Denn er fürchtete sich zu sagen: meine Frau. [Er dachte nämlich:] Die Männer des Ortes könnten mich sonst wegen Rebekka erschlagen; denn sie ist schön von Aussehen. 26,8 Und es geschah, als er längere Zeit dort war, da blickte Abimelech, der König der Philister, durchs Fenster herab und er sah, und siehe, Isaak koste mit Rebekka, seiner Frau. 26,9 Da rief Abimelech den Isaak und sagte: Siehe, sie ist ja deine Frau! Wie konntest du sagen: Sie ist meine Schwester? Da sagte Isaak zu ihm: Weil ich [mir] sagte: Ich könnte sonst ihretwegen sterben. 26,10 Und Abimelech sprach: Was hast du uns da angetan! Wie leicht hätte einer aus dem Volk bei deiner Frau liegen können, und du hättest Schuld über uns gebracht. 26,11 Und Abimelech befahl allem Volk: Wer diesen Mann und seine Frau antastet, muß getötet werden.
26,12 Und Isaak säte in diesem Land und gewann in jenem Jahr das Hundertfache; so segnete ihn der HERR. 26,13 Und der Mann wurde reich und wurde immer reicher, bis er sehr reich war. 26,14 Und er hatte Schafherden und Rinderherden und viel Gesinde. Da beneideten ihn die Philister. 26,15 Und alle Brunnen, die die Knechte seines Vaters in den Tagen seines Vaters Abraham gegraben hatten, die verstopften die Philister und füllten sie mit Erde. 26,16 Und Abimelech sagte zu Isaak: Zieh weg von uns, denn du bist uns viel zu mächtig geworden! 26,17 Da zog Isaak von dort [weg] und schlug sein Lager im Tal Gerar auf und blieb dort.
26,18 Und Isaak grub die Wasserbrunnen wieder auf, die sie in den Tagen seines Vaters Abraham gegraben und die die Philister nach Abrahams Tod verstopft hatten; und er gab ihnen [dieselben] Namen wie die Namen, die ihnen sein Vater gegeben hatte. 26,19 Und die Knechte Isaaks gruben im Tal und fanden dort einen Brunnen mit lebendigem Wasser. 26,20 Da stritten sich die Hirten von Gerar mit den Hirten Isaaks und sagten: Uns gehört das Wasser! Da gab er dem Brunnen den Namen Esek, weil sie mit ihm gezankt hatten. 26,21 Dann gruben sie einen anderen Brunnen, aber auch um den stritten sie sich. Da gab er ihm den Namen Sitna. 26,22 Und er brach von dort auf und grub [noch] einen anderen Brunnen, und um den stritten sie sich nicht. Da gab er ihm den Namen Rechobot und sagte: Denn jetzt hat der HERR uns weiten Raum geschafft, und wir werden fruchtbar sein im Land. 26,23 Dann zog er von dort hinauf nach Beerscheba. 26,24 Und der HERR erschien ihm in jener Nacht und sprach: Ich bin der Gott deines Vaters Abraham. Fürchte dich nicht! Denn ich bin mit dir, und ich werde dich segnen und deine Nachkommen vermehren um meines Knechtes Abraham willen. 26,25 Und der baute dort einen Altar und rief den Namen des HERRN an und schlug dort sein Zelt auf. Und die Knechte Isaaks gruben dort einen Brunnen.
26,26 Und Abimelech kam zu ihm aus Gerar mit seinem Freund Ahusat und seinem Heerobersten Pichol. 26,27 Da sagte Isaak zu ihnen: Warum kommt ihr zu mir, da ihr mich doch haßt und mich von euch weggeschickt habt? 26,28 Sie aber sagten: Wir haben deutlich gesehen, daß der HERR mit dir ist; und wir haben [uns] gesagt: Es soll ein Schwur zwischen uns sein, zwischen uns und dir; wir wollen einen Bund mit dir schließen, 26,29 daß du uns nichts Böses antust, so wie wir dich nicht angetastet haben und wie wir dir nur Gutes erwiesen und dich haben in Frieden ziehen lassen. Du bist nun einmal ein Gesegneter des HERRN. 26,30 Da machte er ihnen ein Mahl, und sie aßen und tranken. 26,31 Und sie standen früh am Morgen auf und schworen einer dem andern. Dann entließ Isaak sie, und sie gingen in Frieden von ihm fort. - 26,32 Und es geschah an jenem Tag, da kamen Isaaks Knechte und berichteten ihm von dem Brunnen, den sie gegraben hatten, und sagten zu ihm: Wir haben Wasser gefunden. 26,33 Da nannte er ihn Sibea; daher [lautet] der Name der Stadt Beerscheba bis auf diesen Tag.
27,14 Und er ging und holte und brachte [sie] seiner Mutter. Und seine Mutter bereitete einen Leckerbissen, wie sein Vater es gern hatte. 27,15 Dann nahm Rebekka die guten Kleider ihres älteren Sohnes Esau, die bei ihr im Haus waren, und zog sie ihrem jüngeren Sohn Jakob an. 27,16 Die Felle der Ziegenböckchen aber zog sie über seine Hände und über die Glätte seines Halses, 27,17 und sie gab den Leckerbissen und das Brot, das sie bereitet hatte, in die Hand ihres Sohnes Jakob.
27,18 So ging er zu seinem Vater hinein und sagte: Mein Vater! Und er sagte: Hier bin ich. Wer bist du, mein Sohn? 27,19 Da sagte Jakob zu seinem Vater: Ich bin Esau, dein Erstgeborener; ich habe getan, wie du zu mir geredet hast. Richte dich doch auf, setze dich, und iß von meinem Wildbret, damit deine Seele mich segnet! 27,20 Isaak aber sagte zu seinem Sohn: Wie hast du es denn so schnell gefunden, mein Sohn? Er sagte: Weil der HERR, dein Gott, es mir begegnen ließ. 27,21 Da sagte Isaak zu Jakob: Tritt doch heran, daß ich dich betaste, mein Sohn, ob du wirklich mein Sohn Esau bist oder nicht! 27,22 Und Jakob trat zu seinem Vater Isaak heran; und er betastete ihn und sagte: Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind Esaus Hände. 27,23 Und er erkannte ihn nicht, weil seine Hände behaart waren wie die Hände seines Bruders Esau. Da segnete er ihn. 27,24 Und er sagte: Bist du wirklich mein Sohn Esau? Er aber sagte: Ich bin's. 27,25 Da sagte er: Reiche es mir her! Ich will von dem Wildbret meines Sohnes essen, damit meine Seele dich segnet. Und er reichte es ihm hin, so daß er aß. Auch brachte er ihm Wein, und er trank. 27,26 Dann sagte sein Vater Isaak zu ihm: Tritt doch heran und küß mich, mein Sohn! Da trat er heran und küßte ihn. 27,27 Und als er den Geruch seiner Kleider roch, da segnete er ihn und sprach:
Siehe, der Geruch meines Sohnes ist wie der Geruch eines Feldes, das der HERR gesegnet hat.
27,28 So gebe dir Gott vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und von Korn und Most die Fülle!
27,29 Völker sollen dir dienen und Völkerschaften sich vor dir niederbeugen! Sei Herr über deine Brüder, und vor dir sollen sich niederbeugen die Söhne deiner Mutter! Die dir fluchen, seien verflucht, und die dich segnen, seien gesegnet!
27,30 Und es geschah, sobald Isaak geendet hatte, Jakob zu segnen, ja, es geschah, als Jakob gerade eben von seinem Vater Isaak hinausgegangen war, da kam sein Bruder Esau von seiner Jagd. 27,31 Und auch er bereitete einen Leckerbissen, brachte ihn zu seinem Vater und sagte zu seinem Vater: Mein Vater richte sich auf und esse von dem Wildbret seines Sohnes, damit deine Seele mich segne! 27,32 Da sagte sein Vater Isaak zu ihm: Wer bist du? Er sagte: Ich bin dein erstgeborener Sohn Esau. 27,33 Da erschrak Isaak mit großem Schrecken über alle Massen und sagte: Wer war denn der, der ein Wildbret erjagt und mir gebracht hat, daß ich von allem gegessen habe, bevor du kamst, und ich ihn gesegnet habe? Er wird auch gesegnet bleiben. 27,34 Als Esau die Worte seines Vaters hörte, da schrie er mit lautem und erbittertem Geschrei über alle Massen und sagte zu seinem Vater: Segne mich, auch mich, mein Vater! 27,35 Er aber sagte: Dein Bruder ist mit Betrug gekommen und hat deinen Segen weggenommen. 27,36 Da sagte er: Heißt er darum Jakob, weil er mich nun [schon] zweimal betrogen hat? Mein Erstgeburtsrecht hat er genommen, und siehe, jetzt hat er [auch] meinen Segen genommen! Und er sagte: Hast du mir keinen Segen aufbehalten? 27,37 Da antwortete Isaak und sagte zu Esau: Siehe, ich habe ihn zum Herrn über dich gesetzt und alle seine Brüder ihm zu Knechten gegeben, und mit Korn und Most habe ich ihn versehen, und nun, was kann ich [da noch] für dich tun, mein Sohn? 27,38 Da sagte Esau zu seinem Vater: Hast du [nur diesen] einen Segen, mein Vater? Segne mich, auch mich, mein Vater! Und Esau erhob seine Stimme und weinte. 27,39 Da antwortete sein Vater Isaak und sagte zu ihm:
Siehe, fern vom Fett der Erde wird dein Wohnsitz sein und fern vom Tau des Himmels oben.
27,40 Von deinem Schwert wirst du leben, und deinem Bruder wirst du dienen. Doch wird es geschehen, wenn du dich losmachst, wirst du sein Joch von deinem Hals wegreißen.
27,46 Und Rebekka sagte zu Isaak: Ich bin des Lebens überdrüssig wegen der Töchter Hets. Wenn Jakob [auch] eine Frau wie diese nimmt, von den Töchtern Hets, von den Töchtern des Landes, was sollte mir [dann noch] das Leben?
29,9 Noch redete er mit ihnen, da kam Rahel mit den Schafen, die ihrem Vater gehörten; denn sie war eine Hirtin. 29,10 Und es geschah, als Jakob die Rahel sah, die Tochter Labans, des Bruders seiner Mutter, und die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter, da trat Jakob hinzu und wälzte den Stein von der Öffnung des Brunnens und tränkte die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter. 29,11 Und Jakob küßte Rahel und erhob seine Stimme und weinte. 29,12 Und Jakob berichtete Rahel, daß er ein Neffe ihres Vaters und daß er der Sohn Rebekkas sei. Da lief sie und berichtete es ihrem Vater. 29,13 Und es geschah, als Laban die Nachricht von Jakob, dem Sohn seiner Schwester, hörte, da lief er ihm entgegen und umarmte ihn und küßte ihn und führte ihn in sein Haus. Und er erzählte dem Laban alle diese Dinge. 29,14 Und Laban sagte zu ihm: Fürwahr, du bist mein Bein und mein Fleisch. Und er blieb bei ihm einen Monat lang.
29,15 Und Laban sagte zu Jakob: Solltest du, weil du mein Neffe bist, mir umsonst dienen? Sag mir, was soll dein Lohn sein? 29,16 Laban aber hatte zwei Töchter; der Name der älteren war Lea und der Name der jüngeren Rahel. 29,17 Leas Augen waren matt; Rahel aber war schön von Gestalt und schön von Aussehen. 29,18 Und Jakob liebte Rahel; so sagte er: Ich will dir sieben Jahre für deine jüngere Tochter Rahel dienen. 29,19 Da sagte Laban: Besser, ich gebe sie dir, als daß ich sie einem andern Mann gebe. Bleibe bei mir! 29,20 So diente Jakob für Rahel sieben Jahre; und sie waren in seinen Augen wie einige [wenige] Tage, weil er sie liebte.
30,9 Und als Lea sah, daß sie aufhörte zu gebären, da nahm sie ihre Magd Silpa und gab sie Jakob zur Frau. 30,10 Und Silpa, die Magd Leas, gebar dem Jakob einen Sohn. 30,11 Da sagte Lea: Zum Glück! Und sie gab ihm den Namen Gad. 30,12 Und Silpa, die Magd Leas, gebar dem Jakob einen zweiten Sohn. 30,13 Da sprach Lea: Zu meiner Glückseligkeit! Denn glückselig preisen mich die Töchter. Und sie gab ihm den Namen Asser.
30,14 Und Ruben ging aus in den Tagen der Weizenernte und fand Dudaim auf dem Feld; und er brachte sie seiner Mutter Lea. Da sagte Rahel zu Lea: Gib mir doch von den Dudaim deines Sohnes! 30,15 Sie aber sagte zu ihr: Ist es dir zu wenig, meinen Mann zu nehmen, daß du auch die Dudaim meines Sohnes nehmen willst? Da sagte Rahel: So mag er denn diese Nacht bei dir liegen [als Entgelt] für die Dudaim deines Sohnes. 30,16 Und als Jakob am Abend vom Feld kam, da ging Lea hinaus, ihm entgegen, und sagte: Zu mir sollst du eingehen, denn gekauft habe ich dich, gekauft mit den Dudaim meines Sohnes. Da lag er in dieser Nacht bei ihr.
30,17 Und Gott hörte auf Lea, so daß sie schwanger wurde und dem Jakob einen fünften Sohn gebar. 30,18 Da sagte Lea: Gott hat [mir] meinen Lohn gegeben dafür, daß ich meinem Mann meine Magd gegeben habe. Und sie gab ihm den Namen Issaschar. 30,19 Und Lea wurde noch einmal schwanger und gebar dem Jakob einen sechsten Sohn. 30,20 Da sagte Lea: Mir hat Gott ein schönes Geschenk geschenkt; diesmal wird mein Mann mich erheben, denn ich habe ihm sechs Söhne geboren. Und sie gab ihm den Namen Sebulon. 30,21 Und danach gebar sie eine Tochter und gab ihr den Namen Dina.
30,22 Und Gott dachte an Rahel, und Gott hörte auf sie und öffnete ihren Mutterleib. 30,23 Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Da sagte sie: Gott hat meine Schmach weggenommen. 30,24 Und sie gab ihm den Namen Joseph und sagte: Der HERR füge mir einen anderen Sohn hinzu!
30,37 Und Jakob nahm sich frische Stäbe von Storaxbaum, Mandelbaum und Platane und schälte an ihnen weiße Streifen heraus, indem er das Weiße, das an den Stäben war, bloßlegte. 30,38 Und er legte die Stäbe, die er geschält hatte, in die Tränkrinnen, in die Wassertränken, wohin die Tiere zum Trinken kamen, vor die Tiere hin; und sie waren brünstig, wenn sie zum Trinken kamen. 30,39 So waren die Tiere vor den Stäben brünstig, und die Tiere warfen gestreifte, gesprenkelte und gefleckte [Lämmer]. 30,40 Und Jakob sonderte die Lämmer aus, und er richtete das Gesicht der Tiere auf das Gestreifte und alles Dunkelfarbige unter den Tieren Labans; und so legte er eigene Herden an für sich besonders und tat sie nicht zu den Tieren Labans. 30,41 Und es geschah, sooft die kräftigen Tiere brünstig waren, legte Jakob die Stäbe vor die Augen der Tiere in die Tränkrinnen, damit sie bei den Stäben brünstig würden; 30,42 wenn aber die Tiere schwächlich waren, legte er sie nicht hin. So wurden die schwächlichen dem Laban [zuteil] und die kräftigen dem Jakob. 30,43 Und der Mann breitete sich mehr [und] mehr aus, und er bekam viele Tiere, Mägde und Knechte, Kamele und Esel.
31,3 Und der HERR sprach zu Jakob: Kehre zurück in das Land deiner Väter und zu deiner Verwandtschaft! Ich werde mit dir sein. 31,4 Da sandte Jakob hin und rief Rahel und Lea aufs Feld zu seinen Tieren. 31,5 Und er sagte zu ihnen: Ich sehe das Gesicht eures Vaters, daß es zu mir nicht wie früher ist; aber der Gott meines Vaters ist mit mir gewesen. 31,6 Ihr selbst wißt ja, daß ich mit all meiner Kraft eurem Vater gedient habe. 31,7 Und euer Vater hat mich betrogen und hat meinen Lohn zehnmal verändert; aber Gott hat ihm nicht gestattet, mir Böses zu tun. 31,8 Wenn er so sagte: Die Gesprenkelten sollen dein Lohn sein, dann gebaren alle Tiere Gesprenkelte; und wenn er so sagte: Die Gestreiften sollen dein Lohn sei, dann gebaren alle Tiere Gestreifte. 31,9 Und Gott hat eurem Vater das Vieh entzogen und mir gegeben. 31,10 Und es geschah zur Brunstzeit der Tiere, da hob ich meine Augen und sah im Traum: und siehe, die Böcke, die die Tiere besprangen, waren gestreift, gesprenkelt und scheckig. 31,11 Und der Engel Gottes sprach im Traum zu mir: Jakob! Und ich sagte: Hier bin ich! 31,12 Und er sprach: Hebe doch deine Augen auf und sieh: alle Böcke, die die Tiere bespringen, sind gestreift, gesprenkelt und scheckig; denn ich habe alles gesehen, was Laban dir antut. 31,13 Ich bin der Gott von Bethel, wo du einen Gedenkstein gesalbt, wo du mir ein Gelübde abgelegt hast. Mache dich jetzt auf, zieh aus diesem Land und kehre zurück in das Land deiner Verwandtschaft! 31,14 Da antworteten Rahel und Lea und sagten zu ihm: Haben wir noch einen Anteil und ein Erbe im Haus unseres Vaters? 31,15 Haben wir ihm nicht als Fremde gegolten? Denn er hat uns verkauft und hat sogar unseren [Kauf]-Preis völlig verzehrt. 31,16 Denn aller Reichtum, den Gott unserem Vater entzogen hat, uns gehört er und unseren Kindern. So tu nun alles, was Gott zu dir gesagt hat! 31,17 Da machte Jakob sich auf und hob seine Kinder und seine Frauen auf die Kamele 31,18 und trieb all sein Vieh weg und all seine Habe, die er erworben, das Vieh seines Eigentums, das er in Paddan-Aram erworben hatte, um zu seinem Vater Isaak in das Land Kanaan zu kommen. 31,19 Laban aber war gegangen, um seine Schafe zu scheren; da stahl Rahel den Teraphim, der ihrem Vater gehörte. 31,20 Und Jakob täuschte Laban, den Aramäer, weil er ihm nicht mitteilte, daß er fliehen wollte. 31,21 Und er floh, er und alles, was er hatte; und er machte sich auf und setzte über den Strom und richtete sein Gesicht auf das Gebirge Gilead.
31,22 Am dritten Tag aber wurde dem Laban berichtet, daß Jakob geflohen sei. 31,23 Da nahm er seine Brüder mit sich und jagte ihm sieben Tagereisen weit nach und holte ihn auf dem Gebirge Gilead ein. 31,24 Gott aber kam zu Laban, dem Aramäer, in einem Traum der Nacht und sprach zu ihm: Hüte dich [davor], daß du mit Jakob Gutes oder Böses redest! 31,25 Und Laban erreichte Jakob, als Jakob sein Zelt auf dem Gebirge aufgeschlagen hatte; und [auch] Laban schlug es mit seinen Brüdern auf dem Gebirge Gilead auf. 31,26 Und Laban sagte zu Jakob: Was hast du getan, daß du mich getäuscht und meine Töchter wie Kriegsgefangene weggeführt hast? 31,27 Warum bist du heimlich geflohen und hast mich getäuscht und hast es mir nicht mitgeteilt? Ich hätte dich ja begleitet mit Freude und mit Gesängen, mit Tamburin und Zither! 31,28 Und du hast mich nicht [einmal] meine Söhne und meine Töchter küssen lassen! Nun, du hast töricht gehandelt. 31,29 Es stünde in der Macht meiner Hand, übel mit euch zu verfahren. Aber der Gott eures Vaters hat gestern nacht zu mir geredet und gesagt: Hüte dich, mit Jakob Gutes oder Böses zu reden! 31,30 Nun denn - du bist nun einmal weggegangen, weil du dich so sehr nach dem Haus deines Vaters sehntest. Warum [aber] hast du meinen Gott gestohlen? 31,31 Da antwortete Jakob und sagte zu Laban: Ja, ich fürchtete mich; denn ich sagte [mir], du würdest deine Töchter von mir reißen. 31,32 [Doch] bei wem du deinen Gott findest, der soll nicht am Leben bleiben. Untersuche [hier] vor unseren Brüdern, was bei mir ist, und nimm es dir! Jakob aber wußte nicht, daß Rahel ihn gestohlen hatte. 31,33 Da ging Laban in das Zelt Jakobs und in das Zelt Leas und in das Zelt der beiden Mägde und fand nichts; und er kam aus Leas Zelt und ging in das Zelt Rahels. 31,34 Rahel aber hatte den Teraphim genommen und ihn in den Kamelsattel gelegt und sich darauf gesetzt. Und Laban tastete das ganze Zelt ab und fand nichts. 31,35 Da sagte sie zu ihrem Vater: Mein Herr, zürne nicht, daß ich nicht vor dir aufstehen kann; denn es [geht] mir nach der Weise der Frauen. Und er durchsuchte [alles] und fand den Teraphim nicht. 31,36 Da wurde Jakob zornig und stritt mit Laban. Und Jakob antwortete und sprach zu Laban: Was ist mein Verbrechen, was meine Sünde, daß du so hitzig hinter mir her bist? 31,37 Da du all meine Sachen durchtastet hast, was hast du gefunden von allen Sachen deines Hauses? Lege es hierher vor meine Brüder und deine Brüder, sie sollen zwischen uns beiden entscheiden! 31,38 Zwanzig Jahre bin ich nun bei dir gewesen; deine Mutterschafe und deine Ziegen haben nicht fehlgeboren, und die Widder deiner Herde habe ich nicht gegessen. 31,39 Das Zerrissene habe ich nicht zu dir gebracht, ich habe es ersetzen müssen; von meiner Hand hast du es gefordert, mochte es gestohlen sein bei Tag, mochte es gestohlen sein bei Nacht. 31,40 [So] erging es mir: Am Tag verzehrte mich die Hitze und der Frost in der Nacht, und mein Schlaf floh von meinen Augen. 31,41 Zwanzig Jahre bin ich nun in deinem Haus gewesen; vierzehn Jahre habe ich dir für deine beiden Töchter gedient und sechs Jahre für deine Herde, und du hast meinen Lohn zehnmal verändert. 31,42 Wenn nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams, und der Schrecken Isaaks für mich gewesen wäre, gewiß, du hättest mich jetzt mit leeren Händen entlassen. Mein Elend und die Arbeit meiner Hände hat Gott angesehen und hat gestern nacht entschieden. 31,43 Da antwortete Laban und sagte zu Jakob: Die Töchter sind meine Töchter, und die Söhne sind meine Söhne, und die Tiere sind meine Tiere, und alles, was du [hier] siehst, mir gehört es! Aber meinen Töchtern [gegenüber], was könnte ich ihnen heute tun, oder ihren Söhnen, die sie geboren haben? 31,44 Und nun komm, laß uns einen Bund schließen, ich und du, der sei zum Zeugnis zwischen mir und dir!
31,5 Da nahm Jakob einen Stein und richtete ihn als Gedenkstein auf. 31,46 Und Jakob sagte zu seinen Brüdern: Sammelt Steine! Da nahmen sie Steine und machten [daraus] einen Haufen und aßen dort auf dem Haufen. 31,47 Und Laban nannte ihn Jegar-Sahaduta, und Jakob nannte ihn Gal-Ed. 31,48 Und Laban sagte: Dieser Haufen sei heute Zeuge zwischen mir und dir! Darum gab man ihm den Namen Gal-Ed 31,49 und Mizpa, weil er sagte: Der HERR halte Wache zwischen mir und dir, wenn wir uns nicht mehr sehen! 31,50 Wenn du meine Töchter unterdrücken und wenn du [noch andere] Frauen zu meinen Töchtern hinzunehmen solltest, - kein Mensch ist bei uns, siehe, Gott ist Zeuge zwischen mir und dir. 31,51 Und Laban sagte zu Jakob: Siehe, dieser Haufen, und siehe, der Gedenkstein, den ich errichtet habe zwischen mir und dir, 31,52 dieser Haufen sei Zeuge und der Gedenkstein ein Zeugnis, daß ich nicht über diesen Haufen zu dir hinausgehe und daß du über diesen Haufen und diesen Gedenkstein nicht zu mir hinausgehst zum Bösen. 31,53 Der Gott Abrahams und der Gott Nahors soll zwischen uns richten, der Gott ihres Vaters! Da schwor Jakob bei dem Schrecken seines Vaters Isaak. 31,54 Und Jakob opferte ein Schlachtopfer auf dem Berg und lud seine Brüder ein zu essen; und sie aßen und übernachteten auf dem Berg.
32,14 Und er übernachtete dort in jener Nacht; und er nahm von dem, was in seine Hand gekommen war, ein Geschenk für seinen Bruder Esau: 32,15 Zweihundert Ziegen und zwanzig Böcke, zweihundert Mutterschafe und zwanzig Widder, 32,16 dreißig säugende Kamele mit ihren Fohlen, vierzig Kühe und zehn Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn Eselhengste. 32,17 Und er gab sie in die Hand seiner Knechte, Herde [für] Herde besonders, und sagte zu seinen Knechten: Zieht vor mir her, und laßt einen Abstand zwischen Herde und Herde! 32,18 Und er befahl dem ersten und sagte: Wenn mein Bruder Esau dir begegnet und dich fragt: `Wem gehörst du an, und wohin gehst du, und wem gehören diese da vor dir?' 32,19 dann sollst du sagen: `Deinem Knecht Jakob; es ist ein Geschenk, gesandt an meinen Herrn, an Esau; und siehe, er selbst ist hinter uns. 32,20 Und auch dem zweiten, auch dem dritten, auch allen, die hinter den Herden hergingen, befahl er: Nach diesem Wort sollt ihr zu Esau reden, wenn ihr ihn trefft, 32,21 und sollt sagen: `Siehe, dein Knecht Jakob ist selbst hinter uns.' Denn er sagte [sich]: Ich will ihn versöhnen durch das Geschenk, das vor mir hergeht, danach erst will ich sein Gesicht sehen; vielleicht wird er mich annehmen. 32,22 So zog das Geschenk vor ihm her, er aber übernachtete in jener Nacht im Lager.
34,18 Und ihre Worte waren gut in den Augen Hamors und in den Augen Sichems, des Sohnes Hamors. 34,19 Und der junge Mann zögerte nicht, dies zu tun, denn er hatte Gefallen an der Tochter Jakobs. Und er genoß mehr Ansehen als alle im Haus seines Vaters. 34,20 Und Hamor und sein Sohn Sichem kamen in das Tor ihrer Stadt, und sie redeten zu den Männern ihrer Stadt und sagten: 34,21 Diese Männer sind friedlich gegen uns [gesinnt], so mögen sie im Land wohnen bleiben und darin verkehren; und das Land, siehe, nach beiden Seiten ausgedehnt [liegt es] vor ihnen. Wir wollen uns ihre Töchter als Frauen nehmen und ihnen unsere Töchter geben. 34,22 Nur unter der [Bedingung] wollen die Männer uns zu Willen sein, bei uns zu wohnen [und] ein Volk [mit uns] zu werden, daß sich bei uns alles Männliche beschneiden läßt, so wie sie beschnitten sind. 34,23 Ihre Herden und ihr Besitz und all ihr Vieh, werden die nicht uns gehören? Nur laßt uns ihnen zu Willen sein, und sie werden bei uns wohnen. 34,24 Da hörten auf Hamor und auf seinen Sohn Sichem alle, die zum Tor seiner Stadt [ein- und] ausgingen. So ließ sich alles Männliche beschneiden, alle die zum Tor seiner Stadt [ein- und] ausgingen.
34,25 Und es geschah am dritten Tag, als sie in Schmerzen waren, da nahmen die beiden Söhne Jakobs, Simeon und Levi, die Brüder Dinas, jeder sein Schwert und kamen ungehindert gegen die Stadt und erschlugen alles Männliche. 34,26 Auch Hamor und seinen Sohn Sichem erschlugen sie mit der Schärfe des Schwertes und nahmen Dina aus dem Haus Sichems und gingen davon. 34,27 Die Söhne Jakobs kamen über die Erschlagenen und plünderten die Stadt, weil sie ihre Schwester entehrt hatten. 34,28 Ihre Schafe und ihre Rinder und ihre Esel und [alles], was in der Stadt und was auf dem Feld war, nahmen sie; 34,29 und all ihr Vermögen und alle ihre Kinder und ihre Frauen führten sie weg und plünderten auch alles, was in den Häusern war. 34,30 Da sagte Jakob zu Simeon und Levi: Ihr habt mich ins Unglück gebracht, indem ihr mich stinkend macht bei den Bewohnern des Landes, bei den Kanaanitern und bei den Perisitern. Ich aber bin ein geringes Häuflein. Wenn sie sich gegen mich versammeln, werden sie mich schlagen, und ich werde vernichtet, ich und mein Haus. 34,31 Sie aber sagten: Durfte er unsere Schwester wie eine Hure behandeln?
35,6 So kam Jakob nach Lus, das im Land Kanaan [liegt], das ist Bethel, er und alles Volk, das bei ihm war. 35,7 Und er baute dort einen Altar und nannte den Ort El-Bethel; denn dort hatte Gott sich ihm geoffenbart, als er vor seinem Bruder floh. 35,8 Und Debora, die Amme Rebekkas, starb, und sie wurde unterhalb von Bethel begraben unter der Eiche; und er gab ihr den Namen Allon Bachut.
35,9 Und Gott erschien dem Jakob noch einmal, als er aus Paddan-Aram kam, und segnete ihn. 35,10 Und Gott sprach zu ihm: Dein Name ist Jakob. Dein Name soll nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel soll dein Name sein! So gab er ihm den Namen Israel. 35,11 Und Gott sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige, sei fruchtbar und mehre dich; eine Nation und eine Schar von Nationen soll aus dir entstehen, und Könige sollen aus deinen Lenden hervorkommen! 35,12 Und das Land, das ich Abraham und Isaak gegeben habe, dir will ich es geben, und deinen Nachkommen nach dir will ich das Land geben. 35,13 Und Gott fuhr von ihm auf an dem Ort, an dem er mit ihn geredet hatte. 35,14 Und Jakob richtete einen Gedenkstein auf an dem Ort, an dem er mit ihm geredet hatte, ein Denkmal aus Stein, und spendete darauf ein Trankopfer und goß Öl darauf. 35,15 Und Jakob gab dem Ort, wo Gott mit ihm geredet hatte, den Namen Bethel.
V. 23-26: Kap. 46,8-24; 49,3-27; 2Mo 2,1-5; 4Mo 1,5-15.20-42; 2,3-29; 7,12-78; 10,14-27; 13,4-15; 26,5-57; 34,19-28; 5Mo 27,12-14; 33,6-24; Jos 13-19; Ri 5,14-18; 1Chr 2,1.2; 4-7; 12,25-38; 27,16-22; Hes 48,31-34; Offb 7,4-8.
Die Söhne Jakobs waren zwölf: 35,23 Die Söhne Leas: Ruben, der Erstgeborene Jakobs, und Simeon, Levi, Juda, Issaschar und Sebulon. 35,24 Die Söhne Rahels: Joseph und Benjamin. 35,25 Die Söhne Bilhas, der Magd Rahels: Dan und Naftali. 35,26 Und die Söhne Silpas, der Magd Leas: Gad und Asser. Das sind die Söhne Jakobs, die ihm in Paddan-Aram geboren wurden.
V. 4-14: 1Chr 1,35-37.
36,4 Und Ada gebar dem Esau Elifas, und Basemat gebar Reguel. 36,5 Oholibama aber gebar Jeusch, Jalam und Korach. Das sind die Söhne Esaus, die ihm im Land Kanaan geboren wurden. 36,6 Und Esau nahm seine Frauen, seine Söhne und seine Töchter und alle Seelen seines Hauses und seine Herden und all sein Vieh und all sein Besitztum, das er im Land Kanaan erworben hatte, und zog in ein Land, von seinem Bruder Jakob hinweg. 36,7 Denn ihre Habe war zu groß, um beieinander zu wohnen, und das Land ihrer Fremdlingschaft konnte sie wegen [der Menge] ihrer Herden nicht tragen. 36,8 So ließ sich Esau auf dem Gebirge Seir nieder. Esau, das ist Edom.
36,9 Dies ist die Geschlechterfolge Esaus, des Vaters von Edom, auf dem Gebirge Seir. 36,10 Dies sind die Namen der Söhne Esaus: Elifas, der Sohn Adas, der Frau Esaus; Reguel, der Sohn Basemats, der Frau Esaus. 36,11 Und die Söhne des Elifas waren: Teman, Omar, Zefo und Gatam und Kenas. 36,12 Und Timna war eine Nebenfrau von Elifas, des Sohnes Esaus, die gebar dem Elifas Amalek. Das sind die Söhne Adas, der Frau Esaus. 36,13 Und dies sind die Söhne Reguels: Nahat und Serach, Schamma und Misa. Das waren die Söhne von Basemat, der Frau Esaus. 36,14 Und dies waren die Söhne von Oholibama, der Tochter Anas, der Tochter Zibons, der Frau Esaus: sie gebar dem Esau Jeusch, Jalam und Korach.
36,15 Dies sind die Fürsten der Söhne Esaus: Die Söhne des Elifas, des Erstgeborenen Esaus: der Fürst Teman, der Fürst Omar, der Fürst Zefo, der Fürst Kenas, 36,16 der Fürst Korach, der Fürst Gatam, der Fürst Amalek. Das sind die Fürsten des Elifas im Land Edom; es sind die Söhne Adas. 36,17 Und dies sind die Söhne Reguels, des Sohnes Esaus: der Fürst Nahat, der Fürst Serach, der Fürst Schamma, der Fürst Misa. Das sind die Fürsten des Reguel im Land Edom; es sind die Söhne der Basemat, der Frau Esaus. 36,18 Und dies sind die Söhne Oholibamas, der Frau Esaus: der Fürst Jeusch, der Fürst Jalam, der Fürst Korach. Das sind die Fürsten Oholibamas, der Tochter Anas, der Frau Esaus. 36,19 Das sind die Söhne Esaus und das ihre Fürsten; das ist Edom.
V. 20-43: 1Chr 1,38-54.
36,20 Dies sind die Söhne des Horiters Seir, die Bewohner des Landes: Lotan, Schobal, Zibon und Ana, 36,21 Dischon und Ezer und Dischan. Das sind die Fürsten der Horiter, Söhne Seirs, im Land Edom. 36,22 Und die Söhne Lotans waren: Hori und Hemam, Lotans Schwester aber war Timna. 36,23 Und dies sind die Söhne Schobals: Alwan, Manahat und Ebal, Schefo und Onam. 36,24 Und dies sind die Söhne Zibons: Ajja und Ana. Das ist der Ana, der die warmen Quellen in der Wüste fand, als er die Esel seines Vaters Zibon weidete. 36,25 Und dies sind die Söhne des Ana: Dischon und Oholibama, die Tochter des Ana. 36,26 Und dies sind die Söhne Dischons: Hemdan, Eschban, Jitran und Keran. 36,27 Dies sind die Söhne Ezers: Bilhan, Saawan und Akan. 36,28 Dies sind die Söhne Dischans: Uz und Aran. 36,29 Dies sind die Fürsten der Horiter: der Fürst Lotan, der Fürst Schobal, der Fürst Zibon, der Fürst Ana, 36,30 der Fürst Dischon, der Fürst Ezer, der Fürst Dischan. Das sind die Fürsten der Horiter, nach ihren Fürsten, im Land Seir.
36,31 Und dies sind die Könige, die im Land Edom herrschten, bevor ein König über die Söhne Israel regierte: 36,32 König in Edom war Bela, der Sohn Beors; und der Name seiner Stadt war Dinhaba. 36,33 Und Bela starb, und König wurde an seiner Stelle Jobab, der Sohn Serachs, aus Bozra. 36,34 Und Jobab starb, und König wurde an seiner Stelle Huscham, aus dem Land der Temaniter. 36,35 Und Huscham starb, und König wurde an seiner Stelle Hadad, der Sohn Bedads, der Midian schlug im Gebiet Moabs; und der Name seiner Stadt war Awit. 36,36 Und Hadad starb, und König wurde an seiner Stelle Samla aus Masreka. 36,37 Und Samla starb, und König wurde an seiner Stelle Schaul aus Rehobot am Strom. 36,38 Und Saul starb, und König wurde an seiner Stelle Baal-Hanan, der Sohn Achbors. 36,39 Und Baal-Hanan, der Sohn Achbors, starb, und König wurde an seiner Stelle Hadar; und der Name seiner Stadt war Pagu und der Name seiner Frau Mehetabel, die Tochter Matreds, der Tochter des Me-Sahab.
36,40 Und dies sind die Namen der Fürsten Esaus, nach ihren Sippen, nach ihren Ortschaften, mit ihren Namen: der Fürst Timna, der Fürst Alwa, der Fürst Jetet, 36,41 der Fürst Oholibama, der Fürst Ela, der Fürst Pinon, 36,42 der Fürst Kenas, der Fürst Teman, der Fürst Mibzar, 36,43 der Fürst Magdiel, der Fürst Iram. Das sind die Fürsten von Edom nach ihren Wohnsitzen, im Land ihres Eigentums. Das ist Esau, der Vater Edoms.
37,5 Und Joseph hatte einen Traum, den erzählte er seinen Brüdern; da haßten sie ihn noch mehr. 37,6 Und er sagte zu ihnen: Hört doch diesen Traum, den ich gehabt habe: 37,7 Siehe, wir banden Garben mitten auf dem Feld, und siehe, meine Garbe richtete sich auf und blieb auch aufrecht stehen; und siehe, eure Garben stellten sich ringsum auf und verneigten sich vor meiner Garbe. 37,8 Da sagten seine Brüder zu ihm: Willst du etwa König über uns werden, willst du gar über uns herrschen? Und sie haßten ihn noch mehr wegen seiner Träume und wegen seiner Reden. 37,9 Und er hatte noch einen anderen Traum, auch den erzählte er seinen Brüdern und sagte: Siehe, noch einen Traum hatte ich, und siehe, die Sonne und der Mond und elf Sterne beugten sich vor mir nieder. 37,10 Und er erzählte es seinem Vater und seinen Brüdern. Da schalt ihn sein Vater und sagte zu ihm: Was ist das für ein Traum, den du gehabt hast? Sollen wir etwa kommen, ich und deine Mutter und deine Brüder, um uns vor dir zur Erde niederzubeugen? 37,11 Und seine Brüder waren eifersüchtig auf ihn; aber sein Vater bewahrte das Wort.
37,25 Dann setzten sie sich, um zu essen. Und sie erhoben ihre Augen und sahen: und siehe, eine Karawane von Ismaelitern kam von Gilead her; und ihre Kamele trugen Tragakant und Balsamharz und Ladanum; sie zogen hin, um es nach Ägypten hinabzubringen. 37,26 Da sagte Juda zu seinen Brüdern: Was für ein Gewinn ist es, daß wir unseren Bruder erschlagen und sein Blut zudecken? 37,27 Kommt, laßt uns ihn an die Ismaeliter verkaufen; aber unsere Hand sei nicht an ihm, denn unser Bruder, unser Fleisch ist er! Und seine Brüder hörten [darauf]. 37,28 Da kamen midianitische Männer vorüber, Händler, und sie zogen [ihn] heraus und holten Joseph aus der Zisterne herauf. Und sie verkauften Joseph an die Ismaeliter für zwanzig Silber[-Schekel]. Und sie brachten Joseph nach Ägypten. 37,29 Als nun Ruben zur Zisterne zurückkam, und siehe, Joseph war nicht in der Zisterne, da zerriß er seine Kleider. 37,30 Und er kehrte zu seinen Brüdern zurück und sagte: Der Junge ist nicht [mehr] da! Ich aber, wohin soll ich [jetzt] gehen?
37,31 Da nahmen sie den Leibrock Josephs und schlachteten einen Ziegenbock und tauchten den Leibrock in das Blut. 37,32 Dann schickten sie den bunten Leibrock hin und ließen ihn ihrem Vater bringen und sagen: Das haben wir gefunden. Untersuche doch, ob es der Leibrock deines Sohnes ist oder nicht! 37,33 Da untersuchte er ihn und sagte: Der Leibrock meines Sohnes! Ein böses Tier hat ihn gefressen; zerrissen, zerrissen ist Joseph! 37,34 Und Jakob zerriß seine Kleider und legte Sacktuch um seine Hüften, und er trauerte um seinen Sohn viele Tage. 37,35 Und alle seine Söhne und alle seine Töchter machten sich auf, um ihn zu trösten; er aber weigerte sich, sich trösten zu lassen, und sagte: [Nein], sondern in Trauer werde ich zu meinem Sohn in den Scheol hinabfahren. So beweinte ihn sein Vater.
37,36 Und die Midianiter verkauften ihn nach Ägypten, an Potifar, einen Kämmerer des Pharao, den Obersten der Leibwächter.
38,12 Als nun viele Tage vergangen waren, da starb die Tochter Schuas, Judas Frau. Und als Juda getröstet war, ging er zu seinen Schafscherern hinauf nach Timna, er und sein Freund Hira, der Adullamiter. 38,13 Und es wurde der Tamar berichtet: Siehe, dein Schwiegervater geht nach Timna hinauf, um seine Schafe zu scheren. 38,14 Da legte sie die Kleider ihrer Witwenschaft von sich ab, bedeckte sich mit einem Schleier und verhüllte sich. Dann setzte sie sich an den Eingang von Enajim, das am Weg nach Timna [liegt]; denn sie hatte gesehen, daß Schela groß geworden war und sie ihm [doch] nicht zur Frau gegeben wurde. 38,15 Und Juda sah sie und hielt sie für eine Hure, denn sie hatte ihr Gesicht bedeckt. 38,16 Und er bog zu ihr ab an den Weg und sagte: Wohlan, laß mich zu dir eingehen! Denn er erkannte nicht, daß sie seine Schwiegertochter war. Sie aber sagte: Was gibst du mir, wenn du zu mir eingehst? 38,17 Da sagte er: Ich will dir ein Ziegenböckchen von der Herde senden. Sie sagte: Wenn du ein Pfand gibst, bis du es sendest! 38,18 Da sagte er: Was für ein Pfand soll ich dir geben? Sie sagte: Deinen Siegelring und deine Schnur und deinen Stab, der in deiner Hand ist. Da gab er es ihr und ging zu ihr ein, und sie wurde schwanger von ihm. 38,19 Dann stand sie auf und ging hin, sie legte ihren Schleier von sich ab und zog die Kleider ihrer Witwenschaft [wieder] an. 38,20 Juda aber sandte das Ziegenböckchen durch die Hand seines Freundes, des Adullamiters, um das Pfand aus der Hand der Frau zu holen; aber er fand sie nicht. 38,21 Da fragte er die Leute ihres Ortes: Wo ist jene Geweihte, die zu Enajim am Weg war? Sie aber sagten: Hier ist keine Geweihte gewesen. 38,22 Da kehrte er zu Juda zurück und sagte: Ich habe sie nicht gefunden, auch sagten die Leute des Ortes: `Hier ist keine Geweihte gewesen.' 38,23 Da sagte Juda: Sie soll es bei sich behalten, damit wir nicht zum Gespött werden; siehe, ich habe ja dieses Böckchen gesandt, und du hast sie nicht gefunden.
38,24 Und es geschah nach etwa drei Monaten, da wurde dem Juda berichtet: Deine Schwiegertochter Tamar hat Hurerei getrieben, und siehe, sie ist sogar schwanger von Hurerei. Da sagte Juda: Führt sie hinaus, sie soll verbrannt werden! 38,25 Als sie nun hinausgeführt wurde, da sandte sie zu ihrem Schwiegervater und ließ [ihm] sagen: Von einem Mann, dem dies gehört, bin ich schwanger. Und sie sagte: Untersuche doch, wem dieser Siegelring und diese Schnur und dieser Stab gehört! 38,26 Da untersuchte es Juda und sagte: Sie ist gerechter als ich, deswegen weil ich sie meinem Sohn Schela nicht gegeben habe. Und er erkannte sie künftig nicht mehr. 38,27 Und es geschah zur Zeit, als sie gebären sollte, siehe, da waren Zwillinge in ihrem Leib. 38,28 Und es geschah, während sie gebar, da streckte [einer] die Hand heraus, und die Hebamme nahm sie und band eine rote Schnur um seine Hand und sagte: Der ist zuerst herausgekommen. 38,29 Und es geschah, als er seine Hand zurückzog, siehe, da kam sein Bruder heraus; und sie sagte: Was für einen Riß hast du um deinetwillen gerissen! Und man gab ihm den Namen Perez. 38,30 Und danach kam sein Bruder heraus, um dessen Hand die rote Schnur war. Dem gab man den Namen Serach.
39,7 Und es geschah nach diesen Dingen, da warf die Frau seines Herrn ihre Augen auf Joseph und sagte: Liege bei mir! 39,8 Er aber weigerte sich und sagte zu der Frau seines Herrn: Siehe, mein Herr kümmert sich um nichts bei mir im Haus; und alles, was er besitzt, hat er in meine Hand gegeben. 39,9 Er [selbst] ist in diesem Haus nicht größer als ich, und er hat mir gar nichts vorenthalten als nur dich, weil du seine Frau bist. Wie sollte ich dieses große Unrecht tun und gegen Gott sündigen? 39,10 Und es geschah, obwohl sie Tag für Tag auf Joseph einredete, hörte er nicht auf sie, bei ihr zu liegen, mit ihr [zusammen] zu sein. 39,11 Da geschah es an einem solchen Tag, daß er ins Haus kam, um sein Geschäft zu besorgen, als [gerade] kein Mensch von den Leuten des Hauses dort im Haus war, 39,12 da ergriff sie ihn bei seinem Kleid und sagte: Liege bei mir! Er aber ließ sein Kleid in ihrer Hand, floh und lief hinaus. 39,13 Und es geschah, als sie sah, daß er sein Kleid in ihrer Hand gelassen hatte und hinausgeflohen war, 39,14 da rief sie die Leute ihres Hauses und sagte zu ihnen: Seht, er hat uns einen hebräischen Mann hergebracht, Mutwillen mit uns zu treiben. Er ist zu mir gekommen, um bei mir zu liegen, aber ich habe mit lauter Stimme gerufen. 39,15 Und es geschah, als er hörte, daß ich meine Stimme erhob und rief, da ließ er sein Kleid neben mir und floh und lief hinaus. 39,16 Und sie ließ sein Kleid neben sich liegen, bis sein Herr nach Hause kam. 39,17 Da redete sie zu ihm mit denselben Worten: Der hebräische Sklave, den du uns hergebracht hast, ist zu mir gekommen, um Mutwillen mit mir zu treiben; 39,18 und es geschah, als ich meine Stimme erhob und rief, da ließ er sein Kleid neben mir und floh hinaus.
40,5 Und sie hatten beide einen Traum, jeder seinen Traum in einer Nacht, jeder mit einer [besonderen] Deutung seines Traumes, der Mundschenk und der Bäcker des Königs von Ägypten, die im Gefängnis gefangen lagen. 40,6 Als Joseph am Morgen zu ihnen kam und sie sah, siehe, da waren sie traurig. 40,7 Und er fragte die Kämmerer des Pharao, die mit ihm im Haus seines Herrn in Gewahrsam waren: Warum sind eure Gesichter heute so traurig? 40,8 Da sagten sie zu ihm: Wir haben einen Traum gehabt, aber es gibt keinen, der ihn deute. Da sagte Joseph zu ihnen: Sind die Deutungen nicht Gottes [Sache]? Erzählt mir doch! 40,9 Da erzählte der Oberste der Mundschenke dem Joseph seinen Traum und sagte zu ihm: In meinem Traum, siehe, da war ein Weinstock vor mir 40,10 und an dem Weinstock drei Ranken; und sowie er [Knospen] trieb, kam sein Blütenstand hervor [und] seine Traubenkämme reiften zu Trauben. 40,11 Und der Becher des Pharao war in meiner Hand, und ich nahm die Trauben und preßte sie in den Becher des Pharao aus und gab den Becher in die Hand des Pharao. 40,12 Da sagte Joseph zu ihm: Das ist seine Deutung: Die drei Ranken, sie [bedeuten] drei Tage. 40,13 Noch drei Tage, dann wird der Pharao dein Haupt erheben und dich wieder in deine Stellung einsetzen, und du wirst den Becher des Pharao in seine Hand geben nach der früheren Weise, als du sein Mundschenk warst. 40,14 Aber denke an mich bei dir, wenn es dir gut geht, und erweise doch Treue an mir, und erwähne mich beim Pharao, und bring mich aus diesem Haus heraus! 40,15 Denn gestohlen bin ich aus dem Land der Hebräer, und auch hier habe ich gar nichts getan, daß sie mich in den Kerker gesetzt haben.
40,16 Als nun der Oberste der Bäcker sah, daß er gut gedeutet hatte, sagte er zu Joseph: Auch ich [sah] in meinem Traum, und siehe, drei Körbe mit Weißbrot waren auf meinem Kopf 40,17 und im obersten Korb allerlei Eßwaren des Pharao, Backwerk, und die Vögel fraßen sie aus dem Korb auf meinem Kopf weg. 40,18 Da antwortete Joseph und sagte: Das ist seine Deutung: Die drei Körbe, sie [bedeuten] drei Tage. 40,19 Noch drei Tage, dann wird der Pharao dein Haupt erheben und dich an ein Holz hängen, und die Vögel werden dein Fleisch von dir wegfressen.
40,20 Und es geschah am dritten Tag, dem Geburtstag des Pharao, da machte er für all seine Knechte ein Mahl; und er erhob das Haupt des Obersten der Mundschenke und das Haupt des Obersten der Bäcker unter seinen Knechten. 40,21 Und er setzte den Obersten der Mundschenke wieder in sein Schenkamt ein, daß er den Becher in die Hand des Pharao gab. 40,22 Den Obersten der Bäcker aber ließ er hängen, so wie es ihnen Joseph gedeutet hatte. 40,23 Aber der Oberste der Mundschenke dachte nicht [mehr] an Joseph und vergaß ihn.
41,9 Da redete der Oberste der Mundschenke den Pharao an: Ich bringe heute meine Sünde in Erinnerung. 41,10 Der Pharao war [einst] sehr zornig über seine Knechte und gab mich in Gewahrsam in das Haus des Obersten der Leibwächter, mich und den Obersten der Bäcker. 41,11 Da hatten wir einen Traum in einer Nacht, ich und er; wir träumten jeder mit einer [besonderen] Deutung seines Traumes. 41,12 Aber dort bei uns war ein junger Hebräer, ein Sklave des Obersten der Leibwächter, und wir erzählten ihm [die Träume]. Da deutete er uns unsere Träume, jeden deutete er nach seinem Traum. 41,13 Und es geschah, wie er uns deutete, also ist es geschehen: mich hat man wieder in meine Stellung eingesetzt, und ihn hat man gehängt.
41,14 Da sandte der Pharao hin und ließ Joseph rufen; da ließen sie ihn schnell aus dem Kerker holen. Und er schor sich, wechselte seine Kleider und kam zum Pharao. 41,15 Und der Pharao sprach zu Joseph: Ich habe einen Traum gehabt, aber es gibt keinen, der ihn deute; ich habe nun von dir sagen hören, du verstehst es, einen Traum zu deuten. 41,16 Da antwortete Joseph dem Pharao: Das steht nicht bei mir; Gott wird antworten, was dem Pharao zum Heil ist. 41,17 Da redete der Pharao zu Joseph: In meinem Traum, siehe, da stand ich am Ufer des Stromes. 41,18 Und siehe, aus dem Strom stiegen sieben Kühe herauf, fett an Fleisch und schön von Gestalt, und sie weideten im Riedgras. 41,19 Und siehe, sieben andere Kühe stiegen nach ihnen herauf, dürr und sehr häßlich von Gestalt und mager an Fleisch; ich habe im ganzen Land Ägypten nie so häßliche gesehen wie diese. 41,20 Und die mageren und häßlichen Kühe fraßen die sieben ersten fetten Kühe. 41,21 Und als sie in ihren Bauch gekommen waren, da merkte man nichts [davon], daß sie in ihren Bauch gekommen waren, sondern ihr Aussehen war häßlich wie im Anfang. Und ich erwachte. 41,22 Dann sah ich in meinem [zweiten] Traum, und siehe, sieben Ähren wuchsen auf an einem Halm, voll und schön. 41,23 Und siehe, sieben Ähren, dürr, mager [und] vom Ostwind versengt, sprossten nach ihnen auf; 41,24 und die mageren Ähren verschlangen die sieben schönen Ähren. Und ich habe es den Wahrsagepriestern gesagt; aber es gibt keinen, der es mir erklärt.
41,25 Da sprach Joseph zum Pharao: Der Traum des Pharao ist einer. Gott hat dem Pharao mitgeteilt, was er tun will. 41,26 Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben schönen Ähren sind sieben Jahre; nur ein Traum ist es. 41,27 Und die sieben mageren und häßlichen Kühe, die nach ihnen heraufstiegen, [auch] sie sind sieben Jahre, so auch die sieben leeren, vom Ostwind versengten Ähren: es werden sieben Jahre der Hungersnot sein. 41,28 Das ist das Wort, das ich zu dem Pharao geredet habe: Gott hat den Pharao sehen lassen, was er tun will. 41,29 Siehe, sieben Jahre kommen, großer Überfluß [wird herrschen] im ganzen Land Ägypten. 41,30 Nach ihnen aber werden sieben Jahre der Hungersnot aufkommen, und aller Überfluß wird im Land Ägypten vergessen sein, und die Hungersnot wird das Land erschöpfen. 41,31 Und man wird nichts mehr von dem Überfluß im Land erkennen angesichts dieser Hungersnot danach, denn sie wird sehr schwer sein. 41,32 Und daß der Traum sich für den Pharao zweimal wiederholte, [bedeutet], daß die Sache bei Gott fest beschlossen ist und daß Gott eilt, sie zu tun. 41,33 Und nun sehe der Pharao nach einem verständigen und weisen Mann und setze ihn über das Land Ägypten. 41,34 [Dies] tue der Pharao, daß er Aufseher über das Land bestelle und den Fünften vom Land Ägypten erhebe in den sieben Jahren des Überflusses. 41,35 Und sie sollen alle Nahrungsmittel dieser kommenden guten Jahre einsammeln und unter der Obhut des Pharao Getreide aufspeichern als Nahrungsmittel in den Städten und [es dort] aufbewahren. 41,36 So soll die [eingesammelte] Nahrung zum Vorrat für das Land dienen für die sieben Jahre der Hungersnot, die im Land Ägypten sein werden, damit das Land durch die Hungersnot nicht zugrunde geht.
41,47 Und das Land trug in den sieben Jahren des Überflusses haufenweise. 41,48 Und er sammelte alle Nahrungsmittel der sieben Jahre, in denen im Land Ägypten Überfluß war, und brachte die Nahrungsmittel in die Städte; die Nahrungsmittel der Felder, die im Umkreis der Stadt [lagen], brachte er in sie hinein. 41,49 Und Joseph speicherte Getreide auf wie Sand des Meeres, über die Massen viel, bis man aufhörte zu zählen, denn es war ohne Zahl.
41,50 Und dem Joseph wurden zwei Söhne geboren, ehe das Jahr der Hungersnot kam, die Asenat ihm gebar, die Tochter Potiferas, des Priesters von On. 41,51 Und Joseph gab dem Erstgeborenen den Namen Manasse: Denn Gott hat mich vergessen lassen all meine Mühe und das ganze Haus meines Vaters. 41,52 Und dem zweiten gab er den Namen Ephraim: Denn Gott hat mich fruchtbar gemacht im Land meines Elends.
41,53 Und die sieben Jahre des Überflusses, der im Land Ägypten gewesen war, gingen zu Ende, 41,54 und die sieben Jahre der Hungersnot begannen zu kommen, so wie es Joseph gesagt hatte. Und in allen Ländern war Hungersnot, aber im ganzen Land Ägypten war Brot. 41,55 Als nun das ganze Land Ägypten hungerte und das Volk zum Pharao um Brot schrie, da sagte der Pharao zu allen Ägyptern: Geht zu Joseph; tut, was er euch sagt! 41,56 Und die Hungersnot war auf der ganzen Erde; und Joseph öffnete alles, worin [Getreide] war, und verkaufte den Ägyptern Getreide; und die Hungersnot war stark im Land Ägypten. 41,57 Und alle Welt kam nach Ägypten zu Joseph, um Getreide zu kaufen; denn die Hungersnot war stark auf der ganzen Erde.
42,6 Und Joseph, er war der Machthaber über das Land, er war es, der allem Volk des Landes Getreide verkaufte. Als nun die Brüder Josephs kamen, beugten sie sich vor ihm nieder, mit dem Gesicht zur Erde. 42,7 Als Joseph seine Brüder sah, da erkannte er sie; aber er stellte sich fremd gegen sie und redete hart mit ihnen und sagte zu ihnen: Woher kommt ihr? Sie sagten: Aus dem Land Kanaan, um Nahrungsmittel zu kaufen. 42,8 Und Joseph hatte seine Brüder erkannt, sie aber erkannten ihn nicht. 42,9 Da dachte Joseph an die Träume, die er von ihnen gehabt hatte, und er sagte zu ihnen: Ihr seid Kundschafter; die Blöße des Landes auszuspähen, seid ihr gekommen. 42,10 Sie aber sagten zu ihm: Nein, mein Herr; sondern deine Knechte sind gekommen, um Nahrungsmittel zu kaufen. 42,11 Wir alle - Söhne eines Mannes sind wir! Redliche [Männer] sind wir! Deine Knechte sind keine Kundschafter. 42,12 Er aber sagte zu ihnen: Nein, sondern die Blöße des Landes zu erspähen, seid ihr gekommen. 42,13 Da sagten sie: Zwölf [an der Zahl] sind deine Knechte, Brüder sind wir, Söhne eines Mannes im Land Kanaan; und siehe, der jüngste ist heute bei unserm Vater [geblieben], und der eine - er ist nicht mehr. 42,14 Joseph aber sagte zu ihnen: Das ist es, was ich zu euch gesagt habe: Kundschafter seid ihr! 42,15 Daran sollt ihr geprüft werden: [So wahr] der Pharao lebt! Ihr werdet von hier nicht weggehen, es sei denn, daß euer jüngster Bruder hierher kommt! 42,16 Sendet einen von euch hin, daß er euren Bruder hole! Ihr aber bleibt gefangen, und eure Worte sollen geprüft werden, ob Wahrheit bei euch ist; und wenn nicht, - [so wahr] der Pharao lebt! - dann seid ihr Kundschafter. 42,17 Und er setzte sie zusammen drei Tage in Gewahrsam.
42,18 Am dritten Tag aber sagte Joseph zu ihnen: Tut folgendes! Dann sollt ihr leben; ich fürchte Gott: 42,19 Wenn ihr redlich seid, so bleibe einer eurer Brüder gefangen im Haus eures Gewahrsams; ihr aber, zieht hin, bringt Getreide für den Hunger eurer Häuser! 42,20 Euren jüngsten Bruder aber sollt ihr zu mir bringen, daß eure Worte sich als zuverlässig erweisen und ihr nicht sterbt! Und sie taten so. 42,21 Da sagten sie einer zum anderen: Fürwahr, wir sind schuldbeladen wegen unseres Bruders, dessen Seelenangst wir sahen, als er uns um Gnade anflehte, wir aber nicht hörten. Darum ist diese Not über uns gekommen. 42,22 Und Ruben antwortete ihnen: Habe ich nicht zu euch gesagt: Versündigt euch nicht an dem Jungen? Aber ihr habt nicht gehört; doch siehe, sein Blut wird gefordert! 42,23 Sie aber erkannten nicht, daß Joseph es verstand, denn der Dolmetscher war zwischen ihnen. 42,24 Und er wandte sich von ihnen ab und weinte. Dann kehrte er zu ihnen zurück und redete zu ihnen; und er nahm von ihnen Simeon und band ihn vor ihren Augen. 42,25 Und Joseph befahl, daß man ihre Gefäße mit Getreide fülle und ihr Geld jedem in seinen Sack zurücklege und ihnen Wegzehrung auf den Weg mitgebe. Und man tat ihnen so. 42,26 Dann luden sie ihr Getreide auf ihre Esel und zogen davon.
42,27 Als nun einer seinen Sack öffnete, um seinem Esel in der Herberge Futter zu geben, da sah er sein Geld, und siehe, es war oben in seinem Sack. 42,28 Und er sagte zu seinen Brüdern: Mein Geld ist zurückgegeben worden, siehe, da ist es in meinem Sack. Da entfiel ihnen das Herz, und sie sahen einander erschrocken an und sagten: Was hat Gott uns da angetan! 42,29 Und sie kamen in das Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob und berichteten ihm alles, was ihnen widerfahren war, und sagten: 42,30 Der Mann, der Herr des Landes, redete hart mit uns und behandelte uns wie Kundschafter des Landes. 42,31 Wir sagten zwar zu ihm: Redliche [Männer] sind wir, wir sind keine Kundschafter; 42,32 zwölf Brüder sind wir, Söhne unseres Vaters; der eine ist nicht mehr, und der jüngste ist heute bei unserem Vater im Land Kanaan [geblieben]. 42,33 Aber der Mann, der Herr des Landes, sagte zu uns: `Daran werde ich erkennen, daß ihr redlich seid: Einen eurer Brüder laßt bei mir, nehmt [das Getreide für] den Hunger eurer Häuser, und zieht hin; 42,34 aber bringt euren jüngsten Bruder zu mir, so werde ich erkennen, daß ihr nicht Kundschafter, sondern redliche [Männer] seid! Dann werde ich euch euren Bruder [wieder]geben, und ihr könnt das Land durchziehen.' 42,35 Und es geschah, als sie ihre Säcke leerten, siehe, da hatte jeder sein Geldbündel in seinem Sack; und sie sahen ihre Geldbündel, sie und ihr Vater, und sie fürchteten sich.
42,36 Ihr Vater Jakob aber sagte zu ihnen: Ihr habt mich der Kinder beraubt: Joseph ist nicht mehr, und Simeon ist nicht mehr; und Benjamin wollt ihr wegnehmen! Das alles kommt über mich! 42,37 Da sagte Ruben zu seinem Vater: Meine beiden Söhne darfst du töten, wenn ich ihn dir nicht [wieder]bringe. Gib ihn in meine Hand, und ich werde ihn zur dir zurückbringen. 42,38 Er aber sagte: Mein Sohn zieht nicht mit euch hinab; denn sein Bruder ist tot, und er allein ist übriggeblieben. Begegnete ihm ein Unfall auf dem Weg, auf dem ihr zieht, so würdet ihr mein graues Haar mit Kummer in den Scheol hinabbringen.
43,16 Als Joseph den Benjamin bei ihnen sah, sagte er zu dem, der über sein Haus war: Führe die Männer ins Haus, und schlachte Schlachtvieh und richte zu! Denn die Männer sollen mit mir zu Mittag essen. 43,175 Und der Mann tat, wie Joseph gesagt hatte; und der Mann führte die Männer in Josephs Haus. 43,18 Da fürchteten sich die Männer, daß sie in Josephs Haus geführt wurden, und sagten: Um des Geldes willen, das im Anfang wieder in unsere Säcke gekommen ist, werden wir hineingebracht; man will über uns herstürzen und über uns herfallen und uns als Sklaven nehmen, samt unseren Eseln.
43,19 Und sie traten zu dem Mann, der über Josephs Haus war, und redeten zu ihm am Eingang des Hauses; 43,20 und sie sagten: Bitte, mein Herr! Wir sind im Anfang wirklich [nur] herabgezogen, um Nahrung zu kaufen. 43,21 Es geschah aber, als wir in die Herberge kamen und unsere Säcke öffneten, siehe, da war das Geld eines jeden oben in seinem Sack, unser Geld nach seinem Gewicht. Das haben wir in unserer Hand zurückgebracht. 43,22 Auch anderes Geld haben wir in unserer Hand herabgebracht, um Nahrungsmittel zu kaufen. Wir wissen nicht, wer unser Geld in unsere Säcke gelegt hat. 43,23 Und er sprach: Friede euch! Fürchtet euch nicht! Euer Gott und der Gott eures Vaters hat euch einen Schatz in eure Säcke gegeben; euer Geld ist mir zugekommen. Und er führte Simeon zu ihnen heraus. 43,24 Und der Mann führte die Männer in Josephs Haus und gab [ihnen] Wasser, und sie wuschen ihre Füße; und er gab ihren Eseln Futter. 43,25 Und sie bereiteten das Geschenk zu, bis Joseph am Mittag käme; denn sie hatten gehört, daß sie dort essen sollten.
43,26 Als Joseph nach Hause kam, da brachten sie ihm das Geschenk, das in ihrer Hand war, ins Haus und warfen sich vor ihm zur Erde nieder. 43,27 Er aber fragte nach ihrem Wohlergehen und sagte: Geht es eurem alten Vater wohl, von dem ihr spracht? Lebt er noch? 43,28 Sie sagten: Es geht deinem Knecht, unserem Vater, wohl; er lebt noch. Und sie verneigten sich und warfen sich nieder. 43,29 Und er erhob seine Augen und sah seinen Bruder Benjamin, den Sohn seiner Mutter, und sagte: Ist das euer jüngster Bruder, von dem ihr zu mir gesprochen habt? Und er sprach: Gott sei dir gnädig, mein Sohn! 43,30 Und Joseph eilte [hinaus], denn sein Innerstes wurde erregt über seinen Bruder, und er suchte [einen Ort], zu weinen. Und er ging in das innere Gemach und weinte dort. 43,31 Dann wusch er sein Gesicht und kam heraus, bezwang sich und sagte: Tragt das Essen auf! 43,32 Da trug man für ihn besonders auf und für sie besonders und für die Ägypter, die mit ihm aßen, besonders; denn die Ägypter können nicht mit den Hebräern essen, denn ein Greuel ist das für Ägypter. 43,33 Und sie saßen vor ihm, der Erstgeborene nach seiner Erstgeburt und der Jüngste nach seiner Jugend. Da sahen die Männer einander staunend an. 43,34 Und er ließ ihnen von den Ehrengerichten vor ihm auftragen. Das Ehrengericht Benjamins aber war fünfmal größer als die Ehrengerichte von ihnen allen. Und sie tranken mit ihm und berauschten sich.
44,4 Und Juda und seine Brüder kamen in das Haus Josephs; und er war noch dort. Und sie fielen vor ihm nieder zur Erde. 44,15 Joseph sagte zu ihnen: Was ist das für eine Tat, die ihr getan habt! Wußtet ihr nicht, daß ein Mann wie ich wahrsagen kann? 44,16 Da sagte Juda: Was sollen wir meinem Herrn sagen? Was sollen wir reden und wie uns rechtfertigen? Gott hat die Schuld deiner Knechte gefunden; siehe, wir sind die Knechte meines Herrn, sowohl wir als auch der, in dessen Hand der Kelch gefunden worden ist. 44,17 Er aber sagte: Fern sei es von mir, so etwas zu tun! Der Mann, in dessen Hand der Kelch gefunden worden ist, der soll mein Knecht sein. Ihr aber zieht in Frieden hinauf zu eurem Vater. 44,18 Da trat Juda zu ihm und sagte: Bitte, mein Herr, laß doch deinen Knecht ein Wort reden zu den Ohren meines Herrn, und es entbrenne nicht dein Zorn gegen deinen Knecht, denn du bist dem Pharao gleich. 44,19 Mein Herr fragte seine Knechte: `Habt ihr [noch] einen Vater oder einen Bruder?' 44,20 Und wir sagten zu meinem Herrn: `Wir haben einen alten Vater und einen kleinen Jungen, [der ihm] im Alter [geboren wurde]; dessen Bruder aber ist tot. So ist er allein von seiner Mutter übriggeblieben, und sein Vater liebt ihn. 44,21 Da sagtest du zu deinen Knechten: `Bringt ihn zu mir herab, daß ich mein Auge auf ihn richte!' 44,22 Wir aber sagten zu meinem Herrn: `Der Junge kann seinen Vater nicht verlassen; verließe er seinen Vater, so würde der sterben.' 44,23 Da sprachst du zu deinen Knechten: `Wenn euer jüngster Bruder nicht mit euch herabkommt, dann sollt ihr mein Gesicht nicht mehr sehen.' 44,24 Und es geschah, als wir hinaufgezogen waren zu deinem Knecht, meinem Vater, da berichteten wir ihm die Worte meines Herrn. 44,25 Als nun unser Vater sagte: `Kehrt zurück, kauft uns ein wenig Nahrung'! 44,26 da sagten wir: `Wir können nicht hinabziehen. Wenn unser jüngster Bruder bei uns ist, dann ziehen wir hinab. Denn wir können das Gesicht des Mannes nicht sehen, ohne daß unser jüngster Bruder bei uns ist.' 44,27 Da sagte dein Knecht, mein Vater, zu uns: `Ihr wißt, daß meine Frau mir zwei geboren hat. Der 44,28 eine ist von mir weggegangen, und ich sagte: Fürwahr, er ist wirklich zerrissen worden; und ich habe ihn bis jetzt nicht [mehr wieder]gesehen. 44,29 Und nehmt ihr auch den von mir weg und es begegnet ihm ein Unfall, dann bringt ihr mein graues Haar mit Unglück in den Scheol hinab.' 44,30 Und nun, wenn ich zu deinem Knecht, meinem Vater, käme und der Junge wäre nicht bei uns - hängt doch seine Seele an dessen Seele -, 44,31 dann würde es geschehen, daß er stirbt, wenn er sähe, daß der Junge nicht da ist. Dann hätten deine Knechte das graue Haar deines Knechtes, unseres Vaters, mit Kummer in den Scheol hinabgebracht. 44,32 Denn dein Knecht ist für den Jungen Bürge geworden bei meinem Vater und hat gesagt: `Wenn ich ihn nicht zu dir bringe, will ich alle Tage vor meinem Vater schuldig sein.' 44,33 Und nun, laß doch deinen Knecht anstelle des Jungen [hier] bleiben als Knecht meines Herrn, der Junge aber ziehe hinauf mit seinen Brüdern! 44,34 Denn wie könnte ich zu meinem Vater hinaufziehen, ohne daß der Junge bei mir ist? - Daß ich nicht das Unglück [mit] ansehen muß, das meinen Vater [dann] trifft.
45,16 Und das Gerücht wurde im Haus des Pharao gehört, daß man sagte: Josephs Brüder sind gekommen. Und es war gut in den Augen des Pharao und in den Augen seiner Diener. 45,17 Und der Pharao sprach zu Joseph: Sage deinen Brüdern: `Tut dies: Beladet eure Tiere, und zieht hin, geht ins Land Kanaan, 45,18 und nehmt euren Vater und eure Familien, und kommt zu mir! Ich will euch das Beste des Landes Ägypten geben, und ihr sollt das Fett des Landes essen.' 45,19 Du aber hast den Befehl [zu sagen]: `Tut dies: Nehmt euch aus dem Land Ägypten Wagen für eure Kinder und für eure Frauen, und holt euren Vater und kommt! 45,20 Und seid nicht betrübt wegen eures Hausrates, denn das Beste des ganzen Landes Ägypten soll euch gehören.' 45,21 Da taten die Söhne Israels so. Und Joseph gab ihnen auf den Befehl des Pharao Wagen und gab ihnen Wegzehrung mit auf den Weg. 45,22 Er gab ihnen allen, einem jeden, Wechselkleider, aber Benjamin gab er dreihundert Silber[-Schekel] und fünf Wechselkleider. 45,23 Ebenso sandte er seinem Vater zehn Esel, beladen mit dem Besten Ägyptens, und zehn Eselinnen, beladen mit Getreide und Brot und Nahrung für seinen Vater auf den Weg. 45,24 Und er entließ seine Brüder, und sie zogen hin, und er sagte zu ihnen: Ereifert euch nicht auf dem Weg!
45,25 So zogen sie aus Ägypten hinauf, und kamen ins Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob. 45,26 Und sie berichteten ihm: Joseph lebt noch, ja, er ist Herrscher über das ganze Land Ägypten. Aber sein Herz blieb kalt, denn er glaubte ihnen nicht. 45,27 Da redeten sie zu ihm alle Worte Josephs, die er zu ihnen geredet hatte. Und als er die Wagen sah, die Joseph gesandt hatte, um ihn zu holen, da lebte der Geist ihres Vaters Jakob auf. 45,28 Und Israel sprach: Genug! Mein Sohn Joseph lebt noch! Ich will hinziehen und ihn sehen, bevor ich sterbe.
46,8 Und dies sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen, Jakob und seine Söhne: der Erstgeborene Jakobs: Ruben. 46,9 Und die Söhne Rubens: Henoch und Pallu und Hezron und Karmi. 46,10 Und die Söhne Simeons: Jemuel und Jamin und Ohad und Jachin und Zohar und Schaul, der Sohn der Kanaaniterin. 46,11 Und die Söhne Levis: Gerschon, Kehat und Merari. 46,12 Und die Söhne Judas: Er und Onan und Schela und Perez und Serach; Er und Onan aber starben im Land Kanaan. Und die Söhne des Perez waren Hezron und Hamul. 46,13 Und die Söhne Issaschars: Tola und Puwa und Job und Schimron. 46,14 Und die Söhne Sebulons: Sered und Elon und Jachleel. 46,15 Das sind die Söhne der Lea, die sie dem Jakob in Paddan-Aram geboren hatte, und seine Tochter Dina. [Die Zahl] aller Seelen seiner Söhne und seiner Töchter [betrug] 33. - 46,16 Und die Söhne Gads: Zifjon und Haggi, Schuni und Ezbon, Eri und Arod und Areli. 46,17 Und die Söhne Assers: Jimna und Jischwa und Jischwi und Beri und ihre Schwester Serach. Und die Söhne Berias: Heber und Malkiel. 46,18 Das sind die Söhne der Silpa, die Laban seiner Tochter Lea gegeben hatte; und sie gebar diese dem Jakob, sechzehn Seelen. - 46,19 Die Söhne der Rahel, der Frau Jakobs: Joseph und Benjamin. 46,20 Und dem Joseph wurden im Land Ägypten Manasse und Ephraim geboren, die ihm Asenat gebar, die Tochter Potiferas, des Priesters von On. 46,21 Und die Söhne Benjamins: Bela und Becher und Aschbel, Gera und Naaman, Ehi und Rosch, Muppim und Huppim und Ard. 46,22 Das sind die Söhne der Rahel, die Jakob geboren wurden, zusammen vierzehn Seelen. - 46,23 Und die Söhne Dans: Schuham. 46,24 Und die Söhne Naftalis: Jachzeel und Guni und Jezer und Schillem. 46,25 Das sind die Söhne der Bilha, die Laban seiner Tochter Rahel gegeben hatte; und sie gebar diese dem Jakob, insgesamt sieben Seelen. - 46,26 Alle dem Jakob [angehörigen] Seelen, die nach Ägypten kamen, die aus seinen Lenden hervorgegangen waren, ausgenommen die Frauen der Söhne Jakobs, alle Seelen waren 66. 46,27 Und die Söhne Josephs, die ihm in Ägypten geboren wurden, waren zwei Seelen. Alle Seelen des Hauses Jakob, die nach Ägypten kamen, waren siebzig.
47,7 Und Joseph brachte seinen Vater Jakob und ließ ihn vor den Pharao treten. Und Jakob segnete den Pharao. 47,8 Und der Pharao sprach zu Jakob: Wie viele sind die Tage deiner Lebensjahre? 47,9 Und Jakob sprach zum Pharao: Die Tage der Jahre meiner Fremdlingschaft sind 130 Jahre; wenig und böse waren die Tage meiner Lebensjahre, und sie erreichen nicht die Tage der Lebensjahre meiner Väter in den Tagen ihrer Fremdlingschaft. 47,10 Und Jakob segnete den Pharao und ging von dem Pharao hinaus. 47,11 Joseph aber wies seinem Vater und seinen Brüdern Wohnsitze an und gab ihnen Grundbesitz im Land Ägypten, im besten Teil des Landes, im Land Ramses, wie der Pharao befohlen hatte. 47,12 Und Joseph versorgte seinen Vater und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters mit Brot nach der Zahl der Kinder.
47,18 Als jenes Jahr zu Ende war, da kamen sie im zweiten Jahr zu ihm und sagten zu ihm: Wir wollen es meinem Herrn nicht verschweigen, daß das Geld ausgegangen ist, und die Viehherden sind bei meinem Herrn. Nichts ist vor meinem Herrn übriggeblieben als nur unser Leib und unser Land. 47,19 Warum sollen wir vor deinen Augen sterben, sowohl wir als auch unser Land? Kaufe uns und unser Land für Brot, dann wollen wir und unser Land dem Pharao fronpflichtig sein; und gib Samen, daß wir leben und nicht sterben und das Land nicht verödet daliegt! 47,20 Da kaufte Joseph das ganze Land Ägypten für den Pharao; denn die Ägypter verkauften jeder sein Feld, weil die Hungersnot schwer auf ihnen lag. Und so kam das Land an den Pharao. 47,21 Und das Volk, das versetzte er in die verschiedenen Städte, von einem Ende der Grenze Ägyptens bis zu ihrem anderen Ende. 47,22 Nur das Land der Priester kaufte er nicht, denn die Priester hatten ein festgesetztes Einkommen vom Pharao, und sie lebten von ihrem festgesetzten Einkommen, das der Pharao ihnen gab; deshalb verkauften sie ihr Land nicht. 47,23 Und Joseph sagte zum Volk: Siehe, ich habe euch und euer Land heute für den Pharao gekauft. Da habt ihr Samen! Besät nun das Land! 47,24 Und es soll beim Ernten geschehen, daß ihr den Fünften dem Pharao gebt; die vier Teile aber sollen für euch sein zum Besäen des Feldes und zur Nahrung für euch und für die, die in euren Häusern sind, und zu Nahrung für eure Kinder. 47,25 Da sagten sie: Du hast uns am Leben erhalten; finden wir Gunst in den Augen meines Herrn, dann wollen wir Knechte des Pharao sein. 47,26 Und Joseph legte es dem Land Ägypten bis zu diesem Tag als Ordnung auf, daß dem Pharao der Fünfte gehöre. Nur das Land der Priester allein kam nicht an den Pharao.
48,8 Als Israel die Söhne Josephs sah, sagte er: Wer sind diese? 48,9 Und Joseph sagte zu seinem Vater: Das sind meine Söhne, die Gott mir hier gegeben hat. Da sagte er: Bring sie doch zu mir her, daß ich sie segne! 48,10 Die Augen Israels aber waren schwer vor Alter, er konnte nicht sehen. Und als er sie zu ihm gebracht hatte, küßte er sie und umarmte sie. 48,11 Und Israel sprach zu Joseph: Ich hatte nicht gedacht, dein Gesicht [noch einmal] zu sehen, und siehe, Gott hat mich sogar deine Nachkommen sehen lassen! 48,12 Und Joseph nahm sie von seinen Knien weg und beugte sich auf sein Gesicht zur Erde nieder. 48,13 Und Joseph nahm sie beide, Ephraim mit seiner Rechten zur Linken Israels und Manasse mit seiner Linken zur Rechten Israels, und brachte sie zu ihm. 48,14 Da streckte Israel seine Rechte aus und legte sie auf Ephraims Kopf - obwohl er der Jüngere war - und seine Linke auf Manasses Kopf; er legte seine Hände über Kreuz. Denn Manasse war der Erstgeborene. 48,15 Und er segnete Joseph und sprach: Der Gott, vor dessen Angesicht meine Väter, Abraham und Isaak, gelebt haben, der Gott, der mich geweidet hat, seitdem ich bin, bis zu diesem Tag, 48,16 der Engel, der mich von allem Übel erlöst hat, segne die Knaben; und in ihnen werde mein Name genannt und der Name meiner Väter, Abraham und Isaak, und sie sollen sich vermehren zu einer Menge mitten im Land!
48,17 Und als Joseph sah, daß sein Vater seine rechte Hand auf Ephraims Kopf legte, war es schlecht in seinen Augen; und er faßte die Hand seines Vaters, um sie von Ephraims Kopf wegzuwenden auf Manasses Kopf. 48,18 Und Joseph sagte zu seinem Vater: Nicht so, mein Vater! Denn dieser ist der Erstgeborene. Lege deine Rechte auf seinen Kopf! 48,19 Aber sein Vater weigerte sich und sprach: ich weiß es, mein Sohn, ich weiß es. Auch er wird zu einem Volk werden, und auch er wird groß sein. Jedoch wird sein jüngerer Bruder größer sein als er, und seine Nachkommenschaft wird eine Fülle von Nationen werden. 48,20 Und er segnete sie an jenem Tag und sprach: Mit dir wird Israel segnen und sagen: Gott mache dich wie Ephraim und wie Manasse! So setzte er Ephraim vor Manasse. 48,21 Und Israel sprach zu Joseph: Siehe, ich sterbe; aber Gott wird mit euch sein und euch in das Land eurer Väter zurückbringen. 48,22 Und ich gebe dir einen Bergrücken über deine Brüder hinaus, den ich aus der Hand der Amoriter mit meinem Schwert und mit meinem Bogen genommen habe.
V. 3-27: Kap. 35,23-26; vgl. 5Mo 33,6-25.
49,3 Ruben, mein Erstgeborener bist du, meine Stärke und der Erstling meiner Kraft! Vorrang an Hoheit und Vorrang an Macht! 49,4 Du bist übergewallt wie die Wasser, du sollst keinen Vorrang haben, denn du hast das Lager deines Vaters bestiegen; da hast du es entweiht. Mein Bett hat er bestiegen!
49,5 Die Brüder Simeon und Levi, Werkzeuge der Gewalttat sind ihre Waffen. 49,6 Meine Seele komme nicht in ihren geheimen Rat, meine Ehre vereinige sich nicht mit ihrer Versammlung! Denn in ihrem Zorn erschlugen sie den Mann, in ihrem Mutwillen lähmten sie den Stier. 49,7 Verflucht sei ihr Zorn, weil er so gewalttätig, und ihr Grimm, weil er so grausam ist! Ich werde sie verteilen in Jakob und sie zerstreuen in Israel.
49,8 Juda, du, dich werden deine Brüder preisen! Deine Hand wird auf dem Nacken deiner Feinde sein. Vor dir werden sich niederbeugen die Söhne deines Vaters. 49,9 Juda ist ein junger Löwe; vom Raub, mein Sohn, bist du hochgekommen. Er kauert, er lagert sich wie ein Löwe und wie eine Löwin. Wer will ihn aufreizen? 49,10 Nicht weicht das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen weg, bis daß der Schilo kommt, dem gehört der Gehorsam der Völker. 49,11 An den Weinstock bindet er sein Eselsfüllen, an die Edelrebe das Junge seiner Eselin; er wäscht im Wein sein Kleid und im Blut der Trauben sein Gewand; 49,12 die Augen sind dunkel von Wein und weiß die Zähne von Milch.
49,13 Sebulon wohnt an der Küste der Meere, und an der Küste der Schiffe [liegt] er, seine Seite nach Sidon hin.
49,14 Issaschar ist ein knochiger Esel, der sich lagert zwischen den Hürden. 49,15 Und als er sah, daß die Ruhe gut und daß das Land lieblich war, da beugte er seine Schulter zum Lasttragen und wurde zum fronpflichtigen Knecht.
49,16 Dan richtet sein Volk wie einer der Stämme Israels. 49,17 Dan ist eine Schlange am Weg, eine Hornotter am Pfad, die in die Fersen des Pferdes beißt, und rücklings fällt sein Reiter.
49,18 Auf deine Rettung, HERR, harre ich!
49,19 Gad, Räuberscharen bedrängen ihn, und er, er drängt [ihnen nach auf der] Ferse.
49,20 Von Asser: Fettes ist sein Brot; und er, königliche Leckerbissen gibt er.
49,21 Naftali ist eine flüchtige Hirschkuh; er gibt schöne Worte.
49,22 Ein junger Fruchtbaum ist Joseph, ein junger Fruchtbaum an der Quelle; seine Zweige ranken über die Mauer. 49,23 Und es reizen ihn die Bogenschützen und schießen und feinden ihn an; 49,24 aber sein Bogen bleibt fest, und gelenkig sind die Arme seiner Hände, durch die Hände des Mächtigen Jakobs, von dort, dem Hirten, dem Stein Israels, 49,25 von dem Gott deines Vaters - der helfe dir - und [von] Gott, dem Allmächtigen - der segne dich mit Segnungen des Himmels droben, mit Segnungen der Tiefe, die unten liegt, mit Segnungen der Brüste und des Mutterleibes. 49,26 Die Segnungen deines Vaters überragen die Segnungen der uralten Berge, das begehrenswerte [Gut] der ewigen Hügel. Sie seien auf dem Haupt Josephs und auf dem Scheitel des Abgesonderten unter seinen Brüdern.
49,27 Benjamin ist ein Wolf, der zerreißt; am Morgen verzehrt er Raub, und am Abend verteilt er Beute.
49,28 Alle diese sind die zwölf Stämme Israels, und das ist es, was ihr Vater zu ihnen redete. Und er segnete sie, jeden nach seinem Segen, mit dem er sie segnete. 49,29 Und er befahl ihnen und sagte zu ihnen: Bin ich versammelt zu meinem Volk, dann begrabt mich bei meinen Vätern in der Höhle, die auf dem Feld des Hetiters Efron [liegt]; 49,30 in der Höhle, die auf dem Feld Machpela gegenüber von Mamre ist, im Land Kanaan, [auf] dem Feld, das Abraham von dem Hetiter Efron zum Erbbegräbnis gekauft hat. 49,31 Dort haben sie Abraham begraben und seine Frau Sara; dort haben sie Isaak begraben und seine Frau Rebekka; und dort habe ich Lea begraben. 49,32 Das Feld und die Höhle, die darauf ist, sind Besitz, [gekauft] von den Söhnen Het. 49,33 Und als Jakob damit geendet hatte, seinen Söhnen Befehle zu geben, zog er seine Füße aufs Bett herauf und verschied und wurde zu seinen Völkern versammelt.
50,22 Und Joseph blieb in Ägypten, er und das Haus seines Vaters; und Joseph lebte 110 Jahre. 50,23 Und Joseph sah von Ephraim Söhne der dritten [Generation]; auch die Söhne Machirs, des Sohnes Manasses, wurden auf die Knie Josephs geboren. 50,24 Und Joseph sagte zu seinen Brüdern: Ich sterbe nun; Gott aber wird euch heimsuchen und euch aus diesem Land hinaufführen in das Land, das er Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen hat. 50,25 Und Joseph ließ die Söhne Israels schwören und sprach: Hat Gott euch dann heimgesucht, dann führt meine Gebeine von hier hinauf! 50,26 Und Joseph starb, 110 Jahre alt; und sie balsamierten ihn ein, und man legte ihn in einen Sarg in Ägypten.